Ist Donald Trump die Ursache für die Korrektur am US-Aktienmarkt – oder nur der Katalysator?
In den letzten Monaten vollzog sich an den Weltmärkten Erstaunliches: der US-Aktienmarkt, der über ein Jahrzehnt lang so ziemlich alles in den Schatten gestellt hatten, wirdn im bisherigen Jahr 2025 von vielen Länderindizes outperformt. Vor allem von Europa und Deutschland, also der Region, der man am wenigsten zugetraut hat.
Zugleich forciert US-Präsident Trump seine Vision MAGA – Make America Great Again – besonders mittels globaler Zölle, weil das Ausland scheinbar so unfair mit den Vereinigten Staaten umgegangen sei. Eine Illusion, denn ein Handelsbilanzüberschuss zeigt zunächst nur, dass man die Güter im eigenen Land nicht adäquat und preiswert herstellen kann. Mehr noch, dass einem das Ausland einen Kredit gegeben hat, zur günstigen Produktion von Waren und Dienstleistungen, wofür man dann beim Export die Weltleitwährung Dollar bekommt. Mit der man wiederum amerikanische Anleihen und Aktien kaufen kann. Ist ein Abbau dieses Defizits für die USA wirklich so zielführend?
Skurrilerweise fällt die Korrektur am US-Aktienmarkt, speziell bei den Magnificent Seven, in eine große zeitliche Koinzidenz mit dem Beginn der Regentschaft von Donald Trump. Damit stellt sich die Frage: Ist Trump ursächlich verantwortlich für die Marktschwäche in den USA oder hätte diese nicht sowieso kommen müssen?
Trump und US-Aktienmart im Rückwärtsgang – alles eine Sache der Bewertung
Es musste im letzten Jahr eigentlich allen Analysten dämmern, dass sich die Hausse am US-Aktienmarkt nicht so fortsetzen kann. Speziell die der Magnificent Seven, die nach einem Anstieg ohnegleichen auch für gigantische (und jetzt nachgebende) Gewinne verantwortlich waren. Wie sollte eine Nvidia, die nicht einmal in eineinhalb Jahren von einer auf drei Billionen Dollar Marktkapitalisierung angesprungen war, ein solches Wachstum auch nur im Ansatz fortsetzen?
Denn die durchschnittliche Rendite des US-Aktienmarkts über eine Dekade – und speziell des NASDAQ 100 – lag so weit über dem Durchschnitt von fast einem Jahrhundert, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein Auslöser auftritt, der zu etwas führt, was ich in vielen Kommentaren immer wieder zitiert hatte. Den Spruch von John Bogle, dem Initiator von Indexfonds in den 1970-ern: „Reversion to the mean is the iron rule of the financial markets.“ Die berühmt-berüchtigte Rückkehr zum Mittelwert.
Hier eine Grafik von Charlie Bilello, die aufzeigt, wie weit sich die USA vom Durchschnitt entfernt hatten. Die 16,8 Prozent per annum und über 10 Jahre, repräsentieren den S&P 500. Auf 10 Prozent jährlich belief sich vorher der Durchschnitt – über viele Jahrzehnte:
Und was war mitverantwortlich dafür? Eine unglaubliche Geldschwemme, Haushaltsdefizite wie nie zuvor. Mit Quantitave Easing (Anleihekäufe durch die Notenbank), Helikopterschecks und ausgeuferten Konjunkturprogrammen.
Damit wurden natürlich schuldenbasierte Gewinne erzeugt und der US-Aktienmarkt auf große Höhen gehoben. Hierzu ein paar simple Kennziffern.
Als Donald Trump sein Amt im Jahre 2017 antrat, lag der S&P 500 bei einem Stand von etwa 2350 Punkten. Dieser stieg, auch infolge seiner Unternehmenssteuersenkung von 35 auf 21 Prozent während seiner Amtszeit, um gut 50 Prozent. Bei etwa 3750 Punkten im Weltleitindex übernahm Joe Biden 2021 – und durch dessen Schuldenpolitik schoss der Index bis auf über 6000 Punkte.
Wie kann man hier erwarten, dass sich solch ein Anstieg über die nächsten Jahre so fortsetzen könne? Wozu arbeiten, wenn es derartige Renditen am Kapitalmarkt gibt?
Kaum verwunderlich, dass sich das Vermögen der Amerikaner in der letzten Dekade auf 160 Billionen Dollar fast verdoppelt hat:
Deshalb war an dieser Stelle auch stets vom Damoklesschwert Aktienmarkt die Rede: Falls sich hier eine Korrektur stärker ausweiten sollte, würde der Konsum stark leiden, jener Eckpfeiler, ohne den die US-Wirtschaft richtiggehend kollabieren sollte.
Die große Verniedlichung der bisherigen Aktienrückgänge durch Donald Trump ist nur gespielt. Seine großen Freunde sind Oligarchen und Großaktionäre und werden ihm bei einem größeren Kurseinbruch schon ins Gewissen reden.
Die große Vision von Donald Trump – MGA – kommt wohl zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt. Denn hatte der US-Aktienmarkt jüngst nicht einen Anteil (vor der Korrektur) von 73 Prozent am MSI World erreicht, jenem Index für die 23 Industriestaaten dieser Welt? Wie will man so etwas noch größer machen bei einem Bevölkerungsanteil der Amerikaner von nicht einmal 4 Prozent, global? Und übernimmt Donald Trump nicht sein Amt zu einer Zeit, in der der Aktienmarkt die höchste Bewertung erreicht hat, bei allen Antritten von US-Präsidenten in der Neuzeit – gemessen am geglätteten Shiller-KGV?
Was hat sich in diesem Jahr an den Weltmärkten geändert? Es scheint sich ein Paradigmenwechsel zu vollziehen, raus aus den USA und rein in die billigeren Auslandsmärkte:
Die Wirtschaftspolitik von Donald Trump – ein Spiel mit dem Feuer
Es würde den Rahmen dieser Kurzanalyse sprengen, wollte man all die ganzen Unwägbarkeiten, aber auch Absuditäten einer Wirtschaftspolitik auflisten, wie sie es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Wenngleich auch absolut positive Aspekte in der neuen Politik vorhanden sind, wie der Versuch des Abbaus der massiven Verschuldung der USA oder auch des ausgeuferten Verwaltungsapparats.
Aber die Art und Weise der Umsetzung kann nur in ein Chaos führen, sollte sie in dem angedachten Stile fortgesetzt werden. Wenn man Verbündetete, mit denen man Verträge abgeschlossen hat, Selbige als nichtig ansieht und die ehemaligen Partner anschließend als Schmarotzer tituliert, die ohne die USA nicht gedeihen könnten. Das alles soll abgestellt werden am „Tag der Befreiung“, dem 2. April 2025. Sollten diese reziproken Zölle (inklusive der landesüblichen Mehrwertssteuer) kommen, dürfte dies nicht nur zu weiteren Kursrückgängen am US-Aktienmarkt führen, sondern in der Folge auch zu einer massiven Störung von Wirtschaftsketten und damit auch zu einer Beeinträchtigung des Weltwirtschaftswachstums.
Zudem spürt man bereits den Widerstand in den betroffenen Ländern, wo nach und nach zum Boykott amerikanischer Waren aufgerufen wird (speziell auch eine amerikanische Automarke, nämlich Tesla), selbst für den Tourismus in die USA.
Die Missachtung bisheriger vertraglicher und wirtschaftlicher Gepflogenheiten kann den USA auf die Füße fallen, wenn das Ausland Amerika als unzuverlässigen Partner eingestuft und Geschäftsbeziehungen auf den Prüfstand stellt. Gar nicht zu reden von den imperialistischen Ansätzen von Donald Trump, sich Kanada als 51. Bundesstaat einzuverleiben, immerhin ein G-7 Staat und das zweitgrößte Land der Erde, oder die Annexion Grönlands. Mehr Großmannssucht geht kaum.
Aber damit beantwortet sich schon etwas die eingangs gestellte Frage: Ist Trump Auslöser der Korrektur, die mit einem Jein beantwortet werden kann. Der Aktienmarkt war und ist (noch) reif für eine deutliche Abschwächung und es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, um eine derartige Überbewertung abzubauen. Entweder durch einen opulenten Crash, einen Fall in einen Bärenmarkt.Oder eine jahrelange Underperformance in Bezug auf vorher erzielte Renditen. Nicht nur auf die 10 Prozent Durchschnittsrendite, die es über Jahrzehnte geglättet in den USA gegeben hat.
Fazit
In diesen Tagen ist viel zu lesen von epochalen Brüchen, was sicherlich mit der Außenpolitik von Donald Trump zu tun hat, wenn man gewachsene Strukturen von einem Tag auf den anderen und ohne zwingenden Anlass zerbricht. Wirtschaftlich und militärisch.
Aber ein weiterer Epochenbruch könnte sich auch mit der Schwäche des US-Aktienmarktes ergeben, wenn Anlegerkapital aus den USA abfließt, in andere billigere Regionen.
„Reversion to the mean“ ist angesagt, die Rückkehr zum Mittelwert und Trump ist hierfür ein Katalysator. Auch wenn er daran glaubt, dass das Ganze nur vorübergehend sei und Amerika dann gestärkt aus der Krise hervorginge.
Wirtschaft hat aber sehr viel mit Psychologie zu tun, mit Verlässlichkeit, mit Vertragssicherheit – all das scheint der aktuelle US-Präsident im Bewusstsein absoluter Macht zu ignorieren. Wird Trump stur bleiben, nicht auf Ratschläge aus der zweiten Reihe hören (die erste ist wohl ausgesucht und abhängig von ihm), dürfte sich daraus eine Rezession für die USA entwickeln. Mit entsprechenden Folgen für die Märkte. Wie diese Grafik von Lance Roberts aufzeigt, bei einer Wirtschaftsschrumpfung sind die bisherigen Abgaben deutlich zu gering:
Kapital ist scheu wie ein Reh und Vertrauen ist rasch verspielt, sagt man. Es bleibt nicht mehr sehr viel Zeit für eine Korrektur, Mr. President.
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Zunächst lobenswert ist der Appell des 47. US-Präsidenten Donald John Trump, die G7 sollte mittels des OPEC+-Mitgliedslandes Russische Föderation wieder zur G8 werden. Selbstverständlich darf es nicht bei dem genannten alleinigen Appell bleiben. Präsident Trump ist aufgerufen, diesbezüglich weiterhin mit dem genannten klaren Kurs in Verbindung gebracht zu werden, damit die genannte G8 möglichst auch Realität wird. Donald Trump könnte doch hierzu einen Internationale Raumstation ISS-Gipfel einberufen. Am besten möglichst schnell. Somit gilt es auch, nicht bis zu einem eventuellen Bundeskanzler Friedrich Merz zu warten. In meinem Land amtiert Stand aktuell Bundeskanzler Olaf Scholz, welcher mittels einer aktuellen Grundgesetzänderung über entsprechende Haushaltsmittel zugunsten der Bereiche Infrastruktur und Bundeswehr verfügt. Vorhandene Rahmenbedingungen also für eine Satelliten-Politik, welche Innovationen fördert, mit dem Ziel, daß Satelliten Internationale Raumstation ISS-Erdbeobachtungspotentiale, sowohl im zivilen, als auch im nachrichtendienstlichen Bereich erlangen. Trump hätte hierbei u.a. Deutschland, Frankreich, Italien, Russland, Großbritannien und die EU an seiner politischen Seite. Am Rande des genannten Gipfels könnte dann auch G8 als Alternative zur G7 thematisiert werden.
Staatspräsident Emmanuel Macron ist diesbezüglich wohlmöglich ähnlicher Auffassung. Air France ist aufgerufen, das Flugzeugmuster Concorde wieder in den Flugplan aufzunehmen. Lufthansa könnte dann für die Triebwerke/Wartung, Modifizierung des genannten Flugzeugmusters zuständig sein. Friedrich Merz spricht sich für die Bezeichnung Koalition der Erneuerung aus./Quelle: n-tv-Fernsehtext. Würde passen. Erneuerung zu Lasten des Luftverkehrsstandortes Deutschland und zu Lasten einer interessenorientierten Außen(wirtschafts)politik, die berücksichtigt, daß sich jedes einzelne UN-Mitgliedsland auf seine Souveränität und territoriale Integrität auf Grundlage der UN-Charta berufen kann.
Den Germanwings-4U-9525-Absturz, heute vor 10 Jahren, hat einzig und allein der Pilot Andreas Lubitz zu verantworten, da er den Lufthansa Group-Medizinischer Dienst nicht in Anspruch nahm. Opferbeauftragter der Bundesregierung a.D., Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, ehemaliger Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder, ist diesbezüglich eventuell ähnlicher Auffassung.
Der 47. US-Präsident Donald John Trump stellte in seiner Amtszeit als 45. US-Präsident einmal fest, daß manche Fernsehsender, alles, aber auch wirklich alles tun, damit die Zuschauer einschalten. Dies erinnert mich an eine heutige Masche von seiten des Fernsehsenders Phoenix-TV. Der Phoenix-TV-Fernsehprogrammtext kündigt für heute, innerhalb des Zeitfensters 13.30 Uhr – 14.45 Uhr die Übertragung einer Rede von Lufthansa-Ceo Carsten Spohr in Sachen Germanwings-4U9525-Absturz an. Die genannte Übertragung erfolgt wohl im 17. Herbst. Ich bekenne mich zur Programmfreiheit. Dann ist es aber auch nicht zu viel verlangt, den Fernsehprogrammtext gegebenenfalls zu aktualisieren. Ich gehe aber davon aus, daß Phoenix-TV von Anfang an nicht die Absicht hatte, die genannte Rede Spohrs zu übertragen. Das Problem hierbei ist, daß wir zur Zeit keinen Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder haben, somit also keinen obersten Wächter der journalistischen Leitplanken des Medienstaatsvertrags. Den Vorsitz der Rundfunkkommission der Länder hat seit Jahrzehnten der Ministerpräsident meines gebürtigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz inne.
Die Fliegerärzte sind aufgerufen, Risikopiloten herauszufischen.
Eine Aufgabe, die zugegeben nicht immer leicht ist.
@Holger Voss
Heute ist wieder einmal großer „Aufruftag“. Aber hört jemand zu? (Ich weiß, fragen kann man alles).
@Holger Voss
Was ist lobenswert daran, einen Mörder, mehrfachen Vertragsbrecher und Kriegsverbrecher wieder in den Kreis der G7 aufzunehmen ?
Was ist die G7 ?
Zitat: „Die G7 versteht sich als Wertegemeinschaft, die sich u.a. für Freiheit und Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaatlichkeit, Wohlstand und nachhaltige Entwicklung einsetzt“.
Kein einziges dieser Kriterien erfüllt die russische Föderation unter Putins Führung.
Wirtschaftlich steht Russland auch erst auf Platz 11 der Rangliste.
Wie hat Helmut Schmidt mal treffend gesagt: Russland ist wie Obervolta mit Atomwaffen.
Man sollte eher Trumps USA aus der G7 ausschliessen und die G7 zur G6-Wertegemeinschaft machen.
Das wäre konsequent und logisch stringent.
Einseitige Propaganda bitte auf tagesschau.de abladen. Danke.
@Rene
falls du mich meinst, was wäre Propaganda an meiner Aussage, oder anders gefragt, was wäre falsch daran …