Konjunkturdaten

Aktuell: Auffälligkeiten und Merkwürdigkeiten der heutigen US-Konjunkturdaten

FMW-Redaktion

Die US-Industrieproduktion ist im Oktober unverändert mit 0,0% (Prognose war +0,2%). Zum Vorjahresmonat ist damit die US-Industrieproduktion um -0,9% gefallen. Auffallend ist die Erholung im Bereich manufactoring mit einem Plus von 0,2% (vor allem wegen Kohleminen). Die Auto-Produktion stieg um +0,9%, während die Kapazitätsauslastung mit 75,3% auf den niedrigsten Stand seit Mai fällt.

Zuvor (14.30Uhr) waren die US-Erzeugerpreise veröffentlicht worden, wobei die Preise überrraschenderweise unverändert waren (Prognose war +0,3%. Zum Vorjahresmonat stiegen die Erzeugerpreise nur um +0,8% (Prognose war +1,2%).
In der Kernrate, also ohne Energie und Nahrung, sind die Erzeugerpreise im Oktober sogar um -0,2% gefallen (Prognose war +0,2%); zum Vorjahresmonat beträgt der Anstieg in der Kernrate nur +0,8% (Prognose war +1,2%).

Dabei sind die Details interessant:

– Energiepreise +2,5%, Benzinpreise +9,7%
– Nahrungsmittel -0,8%
– Finanzdiensleistungen (Hedgefond-Gebühren, Vermögensverwaltungs-Gebühren, Broker-Gebühren): -5,7% (größter Rückgang seit dem Jahr 2001!)

Mithin zeigt sich also die Tendenz, dass die Preise für Güter steigen, die Preise für Dienstleistungen jedoch fallen!

Übrigens:

Die MBA-Hypothekenanträge sind laut heutigen Daten auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen mit einem Minus von 9,2%. Und das ist kein Zufall: wann waren zuletzt die Hypothekenzinsen so hoch wie derzeit? Im Januar! Der Anstieg der Renditen bei US-Staatsanleihen macht sich also schon in gesunkener Kredit-Nachfrage für Immobilien bemerkbar!



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6 Kommentare

  1. „Die MBA-Hypothekenanträge sind …auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen, …Minus von 9,2%. Und das ist kein Zufall: wann waren zuletzt die Hypothekenzinsen so hoch wie derzeit? Im Januar!“

    Die Renditen der 10-jährigen sind genau seit 3 Tagen so hoch wie im Januar.
    Wenn ihr mir versichert, die Daten sind wirklich so sehr aktuell, dann will ich diesmal versuchen, kein Schelm zu sein.

    Bis zum letzten Mittwoch bewegten sie sich nämlich in etwa auf dem Niveau, wie sechs Wochen zuvor auch.
    Lediglich von Mitte Juni bis einschließlich September waren sie im Tief mal für 3 Wochen rund 0,4% Punkte drunter.

    „Der Anstieg der Renditen bei US-Staatsanleihen macht sich also schon in gesunkener Kredit-Nachfrage für Immobilien bemerkbar!“

    Wahrscheinlich ist das auf die natürliche Preiselastizität zurückzuführen – dann bräuchte es kaum der Erwähnung.

    Es kann darüber hinaus auch sein,
    –dass der Immobilienmarkt gesättigt ist
    -oder die Immobilien ein Preisniveau erreicht haben, was sich große Teile der Mittelschicht nicht mehr leisten kann (Weshalb sie auch als Kreditnehmer ausfällt).
    -dass die Mittelschicht beim Kauf von Leuten wie Trump überboten werden. Und die brauchen keine Hypothekendarlehen.

    1. @Gerd, ja, die Daten sind aktuell – sie werden wöchentlich (jeweils Mittwoch) veröffentlicht, daher ist die Folgewirkung des Trump-Sieges letzten Mittwoch (unserer Zeit) bei den Renditen/Zinsen schon voll erfasst!

      1. Danke@Markus Fugmann.

        Aber warum schreibe ich oft so „lästerlich“ in Frage stellend?
        Ich möchte euch vor allzu
        großem Pessimismus „bewahren.“ .-)
        (und bewahre uns vor allem Bösen, woher kenn ich das?)

        Ich habe das Gefühl, dass FMW in letzter Zeit, vom Tenor her jedenfalls, zunehmend alles schwarz rüber bringt – unabhängig jetzt von Trump.

        Ich habe euch schon oft bestätigt, dass ich die aufschlussreichen Artikel (über die oft von anderen klein geredeten Gefahren in der Wirtschaftswelt) mehr als begrüßenswert finde. Man sollte tatsächlich damit rechnen, dass irgendwann so was zum Knall führt.
        Aber zuviel (unterschwellige) Warnung stumpft eben auch ab.

        Deshalb noch mal zu dem Absatz mit den Hypothekenanträgen.

        In meinen Augen ist das eine sowas von unwichtige Zahl wie nur was.
        Völlig ohne Aussagekraft, für auch nur irgendwas.
        Man k ö n n t e aber zwischen den Zeilen aus eurem Bericht raus lesen, dass wir dadurch wieder einen Schritt näher vorm Abgrund stehen.
        Kann ja auch sein. Nur diese Zahl für sich genommen, lässt überhaupt keine Vermutung zu.

        Nur ein Beispiel – muss real nicht so sein.
        Was wäre, wenn die Anträge ausgerechnet in der Woche davor um 20%gestiegen sind? Dann wären die 9,7% dreimal nicht erwähnenswert. Was wäre wenn der B e s t a n d der aufgelaufenen Anträge jetzt immer noch um 50% höher liegt als vor einem Jahr oder am Jahresanfang?
        Man müsste also schon mal die Zu-und Abnahme j e d e r einzelnen Woche betrachten, um einen Erkenntnisgewinn zu bekommen.
        Und nebenbei sagt die Anzahl der Anträge über das beantragte Kredit-V o l u m e n auch nichts aus.

        In dem Sinne, gutes Weiterschreiben für FMW – sehr gerne auch so wie bisher. Nur wenn von mir mal wieder so ein Einwand käme, solltet ihr euch erinnern, er ist nicht böse gemeint.

        1. @Gerd,das ist nicht der Fall; hier dazu ein sehr guter Chart (URL kopieren und in den Browser eingeben):

          https://twitter.com/zerohedge/status/798936391233183744

          1. Ich hatte ja extra bemerkt, dass mein Beispiel der Realität nicht entsprechen müsste. Weil ich es nicht gewusst habe bzw. weil es sich halt nur aus den
            p r o z e n t u a l e n Veränderungen der Anträge auch überhaupt nicht ableiten lässt.

            Die Grafik, die Sie jetzt verlinkt haben, ist bedeutend aussagekräftiger – denn da sehe ich die
            a b s o l u t e n Zahlen der Antragstellungen. Und die gehen in der Tat – wie Sie es schrieben – bergab.

            Vielen Dank, dass Sie sich noch die Mühe gemacht haben, das aufzuzeigen.

            Wobei auffällt, dass die beiden Werte nicht (immer) 1:1 korrelieren. So gab es die meisten Anträge schon Mitte Juli, danach fielen sie schon ab. Obwohl die Zinsen noch bis Mitte August weiter sanken. Die Zahl der Anträge erreichte auch Ende September längst nicht mehr den Höchststand von Mitte Juli, obwohl da der absolute Tiefpunkt bei den Zinsen lag (sagt die Grafik)

            Und ich kann nebenbei beruhigt sein, dass der Zinsanstieg seit Anfang Oktober nicht allein dem Donald anzulasten ist(Was sie ja in dem Artikel auch sowieso nicht behauptet hatten).

            P.S: Der von Ihnen eingesetzte LINK lässt sich ganz bequem anklicken.

            Und: Viele Grüße

  2. Auffällig war, dass die US-Daten heute mal wieder durchgehend rot waren. Und zwar sowas von rot.
    Mal wieder!!!
    So wie immer, wenn es mal wieder Zeit wird, die Wahrheit zu verkünden, nutzt man außerordentliche Ereignisse (hier den Trump-Effekt), um die Wahrheit zu verschleiern und der Welt Tatsachen zum passenden Zeitpunkt unterzujubeln.
    Keiner kümmert sich um die Wahrheit, die Fakten, vor einer Woche wurden diese wieder einmal von der Mall Street (kein Tippfehler) in fast historischem Ausmaß pervertiert. Was ein paar Tage als Untergang für den USD verkauft wurde, ist jetzt der ultimative Pusher für den USD-Index, wie es FED und Draghi inzwei Jahren nict besser machen konnten.

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