Europa

Erste Meldung 0,0 %, zweite Meldung -0,2 % Aktuell: BIP im vierten Quartal nach unten revidiert auf -0,4 %

Das deutsche BIP (Bruttoinlandsprodukt) sank im letzten Quartal um 0,4 %. Vorige Meldungen zeigten erst 0 %, dann -0,2 %.

Deutschland-Flagge

In der Regel bringt die zweite Meldung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur ausführlichere Daten. Aber vor wenigen Minuten hat das Statistische Bundesamt die Headline-Zahl nach unten korrigiert, zum zweiten Mal! In der Schnellmeldung vom 13. Januar war es noch ein Wert von 0 % Veränderung, dann in der zweiten Meldung vom 30. Januar waren es -0,2 %. Jetzt melden die Statistiker die wirklich endgültige Zahl. Das deutsche BIP sank im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum dritten Quartal 2022 um 0,4 %. Eine Rezession wäre es erst, wenn das BIP auch im aktuell laufenden ersten Quartal 2023 rückläufig ist.

Die Dynamik der deutschen Wirtschaft hat sich zum Jahresende deutlich abgeschwächt, so die Statistiker in ihrer aktuellen Meldung. In den ersten drei Quartalen des letzten Jahres konnte das BIP trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen noch zulegen (+0,8 %, +0,1 % und +0,5 %).Für das gesamte Jahr 2022 haben die neuesten Berechnungen das Wachstum von 1,8 % zum Vorjahr bestätigt.

BIP-Verlauf seit 2006

Hier Teile der Aussagen vom Statistischen Bundesamt im Wortlaut:

Private Konsumausgaben und Investitionen bremsten die Wirtschaftsleistung

Die weiterhin starken Preissteigerungen und die anhaltende Energiekrise belasteten die deutsche Wirtschaft zum Jahresende. Das machte sich besonders bei den privaten Konsumausgaben bemerkbar, die im 4. Quartal 2022 um 1,0 % zurückgingen (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Nach dem Wegfall von Vergünstigungen wie Tankrabatt und 9-Euro-Ticket gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher im 4. Quartal 2022 weniger für Konsumzwecke aus als im 3. Quartal 2022. Zudem wurde auch weniger investiert als im Vorquartal: Die Bauinvestitionen nahmen wie schon in den beiden vorangegangenen Quartalen preis-, saison- und kalenderbereinigt ab (-2,9 %). Die Investitionen in Ausrüstungen – also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge – gingen zum Jahresende ebenfalls deutlich zurück (-3,6 %). Die Konsumausgaben des Staates stiegen dagegen leicht gegenüber dem Vorquartal (+0,6 %).

Im 4. Quartal 2022 wurden preis-, saison- und kalenderbereinigt insgesamt 1,0 % weniger Waren und Dienstleistungen exportiert als im 3. Quartal 2022. Die Importe sanken mit -1,3 % noch etwas stärker. Neben der angespannten internationalen Situation mit nach wie vor gestörten Lieferketten war dies vor allem den hohen Preisen für Energie geschuldet, die sich unter anderem im schwächeren Handel mit chemischen Produkten bemerkbar machten.

Bruttowertschöpfung in den meisten Dienstleistungsbereichen im Minus

Die preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttowertschöpfung war im 4. Quartal 2022 um 1,4 % niedriger als im Vorquartal. Dabei erstreckte sich der Rückgang über fast alle Wirtschaftsbereiche. Lediglich in den Bereichen Information und Kommunikation, Grundstücks- und Wohnungswesen sowie bei den Unternehmensdienstleistern gab es leichte Zuwächse. Vor dem Hintergrund der hohen Inflationsraten fiel die Bruttowertschöpfung bei den sonstigen Dienstleistern (-6,8 %) und im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe (-2,9 %) deutlich niedriger aus als im Vorquartal. Aufgrund starker Produktionsrückgänge in den energieintensiven Branchen wie der Herstellung von chemischen Erzeugnissen sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung ging die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe im 4. Quartal 2022 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,6 % zurück. Im Baugewerbe sank die Wirtschaftsleistung mit 2,4 % das dritte Quartal in Folge.



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