Devisen

Aktuell: Britisches Pfund schmiert ab – „Brexit-Strategie liegt in Trümmern“

Das britische Pfund schmiert aktuell zügig ab von 1,3150 auf 1,3000 gegen den US-Dollar. Bisher war über Nacht die Euphorie gut erkennbar bei den Pfund-Bullen, weil die Chancen für eine Zustimmung der Parlamentarier zum Brexit-Deal gestiegen waren. Wir hatten vorhin darüber berichtet. Mit einer fast schon albernen Zusage hatte Jean-Claude Juncker ein Zuckerl an Theresa May rübergeworfen, dass die EU nicht auf eine dauerhafte Mitgliedschaft der Briten in der Zollunion bestehen werde.

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Diese Zusicherung der EU sei „rechtsverbindlich“, so heute Nacht Jean-Claude Juncker und Theresa May stolz! Genau so ein Statement brauchte sie, um heute im Parlament in London gute Stimmung machen zu können. Und jetzt der Schock. Der britische Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox hat nun offenbar gegenüber dem Kabinett von Theresa May verkündet, dass dieses Papier keine Rechtssicherheit für die Briten darstelle, dass sie dem Backstop verlassen könnten (also die dauerhafte Mitgliedschaft in der Zollunion kündigen). Die rechtlichen Risiken für die Briten blieben auch mit diesem aktuellen Papier unverändert. Wir meinen: Eigentlich eine alberne Diskussion, denn wenn die Briten in Zukunft auch aus der Zollunion raus wollen, dann machen sie das einfach.

Aber egal. Mit dieser Aussage des entscheidenden Rechtsexperten wird die Abstimmung heute Abend im britischen Parlament wohl mehr als klar erneut gegen Theresa May ausfallen. So darf man es zumindest annehmen. Das hat das Pfund wie gesagt in den letzten Augenblicken schockiert. (Chart GBPUSD seit gestern Mittag). Aktuell sagt der Labour-Abgeordnete Starmer zu dieser neuen Lage Zitat „Die Brexit-Strategie der Regierung liegt in Trümmern“.

Pfund vs USD Brexit



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4 Kommentare

  1. Aktuell sagt der Labour-Abgeordnete Starmer zu dieser neuen Lage Zitat „Die Brexit-Strategie der Regierung liegt in Trümmern“.
    Tut sie das nicht schon seit zwei Jahren? Unter den Devisenhändlern muss es einige arg verzweifelte Seelen geben, die sich derart lächerlich an jeden noch so sinnlosen Strohhalm klammern. Gestern 326 Pips nach oben, nur weil May in den Flieger Richtung Brüssel gestiegen war. Heute wieder 237 Pips nach unten, weil die Lage nach wie vor unverändert ist seit der letzten krachenden Abstimmungsniederlage.
    Armes Kleinbritannien ;)

  2. May Rücktritt jetzt sie und trois Regierung am Abgrund England geht unter die Ratten haben das Schiff bereits verlassen. Schottland wird sich von England lösen. IRLAND wird sich vereinigen. Klein England entwickelt sich zum armenhaus.

  3. Ich bin sonst Pessimist, aber nicht beim Brexit. Es ist doch offensichtlich, daß so lange „herumgeeiert“ wird, bis es paßt, das heißt kein Brexit stattfindet. Die Abstimmungen haben nur das Ziel den Brexit mit allen Mitteln zu verhindern.
    Heute stimmt man gegen den harten Austritt, morgen für eine Verschiebung und dann kommt irgendwann das neue Referendum oder sonstwas, auf keinen Fall aber ein Brexit. Die Wünsche oder Nichtwünsche der britischen Bürger sind dabei völlig belanglos, was nicht sein darf, wird auch nicht sein.
    Teresa May wird am Ende gleich nach Churchill als Volksheldin gefeiert werden. Jede Wette!

    1. @Columbo, damit kein Brexit stattfindet, müsste ein neues Referendum abgehalten werden. Nach dem ersten überstürzten Referendum, in dessen Vorfeld die britische Bevölkerung nicht über die wirklichen Konsequenzen informiert wurde, wäre dies nicht die schlechteste Idee. Zu der Zeit des Referendums herrschte leider eine extreme ausländerfeindliche Stimmung in ganz Europa vor, die sich die populistischen Rechtsnationalisten und Demagogen aller europäischen Länder temporär für ihre machtpolitischen Spielchen zu eigen machen konnten, bevor sie mit eingezogenem Schwanz von den politischen Bühnen verschwanden.

      Was seit dem absoluten Politchaos der letzten 3 bis 4 Monate an den Devisenmärkten hinsichtlich des GBP eingepreist (oder schon wieder aus der Brexitentscheidung ausgepreist) wird, ist schlichtweg lachhaft. Es ist die pure Hoffnung und Spekulation auf einen Verbleib, solange nichts Gegenteiliges abgestimmt wurde. Die Fakten sind aber derzeit ganz andere: Es ist doch völlig unerheblich, ob nun ein weicher, harter oder verschobener Brexitdeal abgestimmt wird. Früher oder später heißt es, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu akzeptieren. Und die führen alle zu einem schwachen Pfund, statt 7% bis 10% Aufwertung gegenüber EUR oder USD.

      Aber Fakten und Börsen, das passt nicht wirklich zusammen.

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