FMW-Redaktion
Nun ist es also geschafft: der Dax hat ein neues Allzeithoch über der 12400er-Marke erreicht – im April 2015 hatte der Index bei 12391 Punkten sein bisheriges Intraday-Hoch erreicht.
Getrieben wird die Rally von Versicherern, vor allem aber von Finanzwerten: so gewinnt die Commerzbank als Spitzenwert im Dax gut 9%, die Deutsche Bank gut 7%. Dabei profitieren nicht nur die deutschen Banken von einem Sammelsurium guter Nachrichten: zunächst natürlich die begründete Hoffnung, dass Macron in der Stichwahl Anfang Mai das Rennen machen wird.
Dazu kommt, dass US-Präsident Trump noch vor dem Wochenende zwei Exekutivorders unterzeichnet hatte, die eine Überprüfung des Dodd-Frank-Acts einleiten und so de facto den Beginn einer Dregulierung darstellen dürften, von der auch europäische Banken profitieren, die in den USA tätig sind.
Dazu hagelt es heute Hochstufungen von Banken durch Analyshäuser: so etwa Kepler Cheveux, das den eurpäischen Banken-Sektor von „neutral“ auf „overweight“ hochstufte. Goldman Sachs emfiehlt den Kauf deutscher, französischer und italienischer Banken, besonders den Kauf von BNP Paribas und Unicredit, beide Aktien können zwischenzeitloch fast 10% zulegen heute. Die australische Bank Macquarie stufte die Deutsche Bank von „underperform“ auf „outperform“ hoch und hob dabei das Kursziel an auf 17,50 Euro.
Hilfreich dazu auch noch der ifo Index, der auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2011 geklttert ist.
Im Dax gibt es mit dem defensiven Wert Vonovia derzeit nur einen einzigen Verlierer:
Einige Analysten gehen jedoch davon aus, dass der Index nicht mehr viel Potential nach oben habe, da nun so ziemlich alles Positive eingepreist sei – dazu sei die Dividendensaison nun vorbei, der Dax nähere sich nun einer ungünstigen saisonalen Zeit beginnend ab Mai..
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Kompliment. Immerhin hatte FMW uns bereits letzt Woche mit der Nase auf Bankaktien gestoßen.
Aber warum steigen die gerade heute so sehr?
Erwartet man, dass mit Macron die europäische Wirtschaft so richtig in Fahrt kommt und Draghi die Zinsen erhöht?
Wenn der mal nicht sogar so frech ist und die Zinsen senkt, mit der Begründung er müsse den Euro wieder runterdrücken, weil ein zu starker schlecht wäre für Export und Inflation.
Wie war das noch ? „Sell in May and go away, but remember to come back in September“
In der irrationalen Partystimmung sollte man aber auch eines im Hinterkopf behalten was Frankreich betrifft: Weder Macron noch LePen haben eine Mehrheit in der Nationalversammlung ! Und sofern sich daran im Juni nicht grundlegend etwas ändert, sehe ich hier durchaus das Problem das in Frankreich reformmäßig gar nichts vorwärts geht.