Europa

Energieimporte: 8,1 % günstiger Aktuell: Deutsche Importpreise zeigen Abwärtspfad für Inflation

Die Importpreise stiegen im Februar nur noch um 2,8 %. Wichtig: Die importierten Energieprodukte waren sogar 8,1 % billiger!

Containerschiffe im Hamburger Hafen

Vorab: Warum die Inflation nicht einbricht? Weil sie sich mit der Zeit durch den Warenkorb gefressen hat. Und wie man sieht: Die Lebensmittelpreise steigen in Deutschland im März inzwischen um sagenhafte 22,8 % im Jahresvergleich. Die Inflation braucht derzeit also keine Anstieg im Sektor Energie mehr, um derzeit bei insgesamt 7,4 % zu liegen. Aber immerhin: Die Importpreise für sich genommen zeigen klar den Abwärtspfad beim Thema Inflation. Beim Blick auf Daten, die heute früh um 8 Uhr vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, wird dies mehr als deutlich.

Importpreise mit kaum noch vorhandener Steigerung

Die deutschen Importpreise sind im Februar im Jahresvergleich nur noch um 2,8 % gestiegen – vor einem Jahr lagen die Steigerungsraten noch bei über 30 %, siehe folgende Grafik (ein Balken steht für einen Monat). Wichtiger aber auch: Im Monatsvergleich von Januar 2023 auf Februar 2023 sinken die Importpreise um 2,4 %. Sie leisten damit keinen nennenswerten Beitrag mehr zur endgültigen Inflation, die über die Verbraucherpreise gemessen wird.

Blick auf Energieimporte: 8,1 % günstiger als vor einem Jahr!

Entscheidend für den vor einem Jahr explosionsartig stattgefundenen Anstieg und nun auch großen Rückgang der Steigerungsraten sind die Importpreise bei Energieprodukten. Hier zeigen wir die Aussagen der Statistiker im Wortlaut: Energieeinfuhren waren im Februar 2023 um 8,1 % billiger als im Februar 2022 und um 13,6 % günstiger als im Januar 2023. Dies hat maßgeblich zum abgeschwächten Anstieg des Gesamtindex gegenüber dem Vorjahresmonat und zum Rückgang gegenüber dem Vormonat beigetragen. Bei den Energieeinfuhren hatte es zuletzt im Januar 2021 einen Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr gegeben. Der Rückgang im Vorjahresvergleich ist vor allem durch den Preisrückgang bei importiertem Erdgas begründet. Die Preise lagen hier im Februar 2023 um 11,2 % unter denen von Februar 2022. Gegenüber Januar 2023 sanken sie um 25,2 %.

Die Preise für importiertes Erdöl waren um 10,3 % niedriger, Steinkohle war 5,6 % preiswerter als im Februar 2022. Über dem Vorjahresniveau lagen die Preise für Mineralölerzeugnisse (+2,3 %) und für elektrischen Strom (+2,1 %). Während sich elektrischer Strom auch gegenüber dem Vormonat verteuerte (+11,6 %), verbilligten sich Mineralerzeugnisse gegenüber Januar 2023 um 5,7 %. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Februar 2023 um 5,3 % höher als im Februar 2022. Gegenüber Januar 2023 stiegen sie um 0,3 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 3,7 % über dem Stand des Vorjahres (-2,3 % gegenüber Januar 2023).


source: tradingeconomics.com

Entwicklung der deutschen Importpreise seit 2015



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