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Aktuell: EZB-Entscheidung veröffentlicht

Die EZB-Zentrale in Frankfurt

Die EZB hat soeben ihre Entscheidung veröffentlicht. Der Leitzins (Refinanzierungssatz) bleibt unverändert bei 0,00 Prozent. Der extrem wichtige Banken-Einlagenzins, auf den sich Banken bezüglich der Negativzinsen für ihre eigenen Kunden berufen, bleibt ebenfalls unverändert bei -0,50 Prozent. Die Marginal Lending Facility bleibt ebenfalls unverändert bei 0,25 Prozent.

Zum Ukraine-Krieg sagt die EZB, Zitat:

Der russische Einmarsch in die Ukraine ist ein Wendepunkt für Europa. Der EZB-Rat bringt seine volle Unterstützung für die Menschen in der Ukraine zum Ausdruck. Er wird für reibungslose Liquiditätsbedingungen sorgen und die von der Europäischen Union und den europäischen Regierungen beschlossenen Sanktionen umsetzen. Der EZB-Rat wird alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um das Mandat der EZB zur Gewährleistung der Preisstabilität und zur Sicherung der Finanzmarktstabilität zu erfüllen.

Anleihekäufe: Auf der Grundlage seiner aktualisierten Einschätzung und unter Berücksichtigung des unsicheren Umfelds hat der EZB-Rat heute den Zeitplan für die Ankäufe im Rahmen seines APP für die kommenden Monate geändert. Die monatlichen Nettokäufe im Rahmen des APP werden sich im April auf 40 Milliarden Euro, im Mai auf 30 Milliarden Euro und im Juni auf 20 Milliarden Euro belaufen. Die Kalibrierung der Nettokäufe für das dritte Quartal wird datenabhängig sein und die sich entwickelnde Einschätzung der Aussichten widerspiegeln. Wenn die eingehenden Daten die Erwartung stützen, dass sich die mittelfristigen Inflationsaussichten auch nach dem Ende unserer Nettokäufe von Vermögenswerten nicht abschwächen werden, wird der EZB-Rat die Nettokäufe im Rahmen des APP im dritten Quartal beenden. Sollten sich die mittelfristigen Inflationsaussichten ändern und die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit weiteren Fortschritten in Richtung unseres Zwei-Prozent-Ziels vereinbar sein, ist die EZB bereit ihren Zeitplan für die Nettokäufe von Vermögenswerten hinsichtlich des Umfangs und/oder der Dauer zu revidieren.

Der EZB-Rat beabsichtigt außerdem, die Kapitalzahlungen aus fällig werdenden Wertpapieren, die im Rahmen des APP erworben werden, über einen längeren Zeitraum nach dem Zeitpunkt, zu dem er mit der Anhebung der EZB-Leitzinsen beginnt, und in jedem Fall so lange, wie es für die Aufrechterhaltung günstiger Liquiditätsbedingungen und eines ausreichenden Maßes an geldpolitischer Akkommodation erforderlich ist, in vollem Umfang zu reinvestieren.

Zinsen: Etwaige Anpassungen der EZB-Leitzinsen werden einige Zeit nach dem Ende der Nettokäufe des EZB-Rats im Rahmen des APP erfolgen und schrittweise vorgenommen werden. Die Entwicklung der EZB-Leitzinsen wird weiterhin von den Vorgaben des EZB-Rats und seiner strategischen Verpflichtung, die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent zu stabilisieren, bestimmt werden. Dementsprechend geht der EZB-Rat davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem gegenwärtigen Niveau bleiben werden, bis die Inflation deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums und dauerhaft für den Rest des Projektionszeitraums zwei Prozent erreicht hat, und er ist der Ansicht, dass die erzielten Fortschritte bei der zugrunde liegenden Inflation weit genug fortgeschritten sind, um mit einer mittelfristigen Stabilisierung der Inflation bei zwei Prozent vereinbar zu sein.

PEPP-Anleihekäufe: Im ersten Quartal 2022 führt der EZB-Rat die Nettokäufe von Vermögenswerten im Rahmen des PEPP in einem geringeren Tempo durch als im Vorquartal. Er wird die Nettokäufe von Vermögenswerten im Rahmen des PEPP Ende März 2022 einstellen.

Liquiditätslinien mit Zentralbanken außerhalb des Euroraums: Angesichts des äußerst unsicheren Umfelds, das durch den russischen Einmarsch in der Ukraine entstanden ist, und des Risikos regionaler Auswirkungen, die sich negativ auf die Finanzmärkte des Euroraums auswirken könnten, beschloss der EZB-Rat, die Repo-Fazilität des Eurosystems für Zentralbanken (EUREP) bis zum 15. Januar 2023 zu verlängern. EUREP wird somit weiterhin die regulären Euro-Liquiditätsbereitstellungsregelungen für Zentralbanken außerhalb des Euroraums ergänzen. Zusammen bilden sie laut aktueller Mitteilung ein umfassendes Paket von Backstop-Fazilitäten zur Deckung eines möglichen Euro-Liquiditätsbedarfs im Falle von Marktstörungen außerhalb des Euroraums, die die reibungslose Umsetzung der Geldpolitik der EZB beeinträchtigen könnten. Anträge von Zentralbanken außerhalb des Euroraums auf individuelle Euro-Liquiditätslinien werden vom EZB-Rat von Fall zu Fall geprüft.

Um 14:30 Uhr startet die PK mit Christine Lagarde. Wir werden dann LIVE berichten.



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4 Kommentare

  1. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten.

  2. Geld bzw. Liquidität ist wirklich wie Wasser und wir sind mitten in einer Sturmflut.

    Die EZB ist der Deichbauer, zumindest hat sie den Auftrag dazu.

    Das Wasser steht schon im Hinterland und die EZB überlegt noch, ob ein Deich gebaut werden sollte.

    Wer nicht schwimmen kann, der wird mit hoher Sicherheit ertrinken.

  3. Inflation ist ein Gerücht

    „…die erzielten Fortschritte bei der zugrunde liegenden Inflation weit genug fortgeschritten sind, um mit einer mittelfristigen Stabilisierung der Inflation bei zwei Prozent vereinbar zu sein“
    WTF!?
    Was für ein Zeug rauchen die in der EZB? Und auf welchem Planeten leben die?
    … ohne Worte …

  4. Die EZB lügt, dass sich die Balken biegen. Ihre Prognosen sind nicht das Papier wert auf dem sie gedruckt sind. Die EZB flutet alle Deiche damit Macron, Draghi und Mitsotakis weiter Schulden machen können. Brutal. Und wir sehen staunend zu.

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