Der Krimi um die wichtigste Pipeline für Gas von Russland nach Europa Nord Stream 1 geht in die nächste Runde. Gestern wurde die Durchleitungsmenge von Gazprom bereits um 40 Prozent reduziert. Angeblich hätte man dies tun müssen, weil eine Gasturbine von Siemens Energy fehlt, die repariert wurde, aber wegen Sanktionen gegen Russland noch nicht aus Kanada zurückgeschickt wurde. Ganz aktuell nun meldet sich Gazprom erneut. Man habe den Betrieb einer weiteren Turbine in einer Verdichterstation stoppen müssen, und daher sinke der tägliche Durchfluss an Gas durch Nord Stream 1 auf 67 Millionen Kubikmeter pro Tag.
Der europäische Terminmarkt-Gaspreis Dutch TTF reagiert prompt, und steigt in den letzten Minuten von 99,39 Euro auf aktuell über 110 Euro! Denn noch weniger Gas-Durchleitung nach Europa schürt die Angst, dass sich die europäischen Lagerbestände für Gas im Sommer nicht so gut füllen lassen wie erhofft. Auch nährt diese zweite Meldung um Nord Stream 1 binnen zwei Tagen den Verdacht, dass hier Geopolitik mit im Spiel ist, nachdem Gazprom bereits mehreren europäischen Ländern (unter anderem Polen, Dänemark und Finnland) den Gashahn abgedreht hatte.
Looks like #Gazprom #natgas flows into NordStream1 could fall yet further, to just 67mcm/day. #ONGT #TTF pic.twitter.com/lWMRUkbXrg
— Tom Marzec-Manser (@tmarzecmanser) June 15, 2022
🚨 OHHH BOYYY 🚨
Gazprom said it had to halt ANOTHER turbine at a compressor station connected to the Nord Stream pipeline, curbing natural gas supply to Europe even more
Siemens is performing maintenance on them, but sanctions interrupted delivery pic.twitter.com/ebAjBfUXGk
— Stephen Stapczynski (@SStapczynski) June 15, 2022
Kursverlauf im Dutch TTF-Gaspreis in den letzten zehn Tagen.
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Hier stimmt was nicht.
Unser Scholzomat telefoniert doch regelmäßig mit dem Wladimir und zögert Waffenlieferungen an die Ukraine so weit hinaus – wie nur menschenmöglich.
Die vorherige Reduzierung der Lieferung von russischem Erdgas brachte bereits einen Ölpreisanstieg mit sich. Gut möglich also, daß sich die zusätzliche Reduzierung der Lieferung von russischem Erdgas ebenfalls auf den Ölpreis auswirkt.
Was hatten Sie denn erwartet? Ich denke es geht von Anfang an um Geopolitik. Erst wird Gazprom II gekippt, dann werden die Russen boykottiert in alle Richtungen und jetzt handeln die Russen. Wie gemein ist das denn. Ich hätte sofort alle Hähne geschlossen. Wenn schon unabhängig, dann richtig.
Die griechische Tankerflotte befördert nun Putins Öl in mehr als die halbe Welt.
Die halbe Welt nimmt gerne Öl aus Russland mit Sonderrabatten.
Ratet doch mal, wer dann das teurere Öl zu Weltmarktpreisen bekommt.
Ähnlich wird es mit LNG laufen.
Die Amis werden uns Europäer gerne das teure Frackinggas liefern, und Putin beliefert Asien auch LNG mit Sonderrabatten.
Das ist ja auch gesellschaftlich und politisch so gewollt.
Ich hoffe nur, dass dieser ganze Irrsinn im nächsten Winter nicht begleitet wird durch kalte Wohnungen, abgestellte Gaskraftwerke und astronomische Lebensmittelpreise.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Auch interessant: Haben doch einige DE Politiker grossmäulig verkündet Russland in kurzer Zeit wirtschaftlich zu ruinieren. Tatsache ist ,dass das gestern gemeldete EU Handelsdefizit sich verdoppelte und Russland gute Geschäfte macht. Es gibt nur eine Möglichkeit sich Putin zu entledigen, WENN ER SICH ZU TODE LACHEN WÜRDE.