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Aktuell: Gemeinschaftsdiagnose der Forscher – so stark bricht die Wirtschaft ein

Containerschiff im Hamburger Hafen - Wirtschaft rauscht in Rezession

Wie stark wird die deutsche Wirtschaft in Folge der Coronakrise einbrechen? Erst gestern gab es vom ifo-Institut eine düstere Vorschau für die deutsche Industrie (hier nachzulesen). Und die gesamte Volkswirtschaft? Dazu wurde vor wenigen Minuten eine Gemeinschaftsdiagnose veröffentlicht, an der die bekanntesten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute mitgewirkt haben. Dazu zählen das DIW, das ifo-Institut, das IfW, das IWH und RWI. Die Corona-Pandemie löse eine schwerwiegende Rezession in Deutschland aus. Die Wirtschaftsleistung werde in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpfen. Für das kommende Jahr sagen sie eine Erholung und ein Wachstum von 5,8 Prozent voraus. Hier weitere Detailaussagen im Wortlaut:

Bereits im ersten Quartal 2020 dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 1,9 Prozent geschrumpft sein. Im zweiten Quartal bricht es dann als Folge des Shutdowns um 9,8 Prozent ein. Dies ist der stärkste je seit Beginn der Vierteljahresrechnung im Jahr 1970 gemessene Rückgang in Deutschland und mehr als doppelt so groß wie jener während der Weltfinanzkrise im ersten Quartal 2009.

„Die Rezession hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt und im Staatshaushalt“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „In der Spitze wird die Arbeitslosenquote in diesem Jahr auf 5,9 Prozent und die Zahl der Kurzarbeiter auf 2,4 Millionen hochschnellen.“ Im Durchschnitt werden die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr um knapp eine Viertel Million auf 2,5 Millionen steigen.

„Deutschland bringt gute Voraussetzungen mit, den wirtschaftlichen Einbruch zu verkraften und mittelfristig wieder das wirtschaftliche Niveau zu erreichen, das sich ohne die Krise ergeben hätte“, sagt Wollmershäuser. Die günstige Finanzlage ermöglicht es dem Staat, weitgehende Maßnahmen zur Abfederung der kurzfristigen negativen Folgen für Unternehmen und private Haushalte zu ergreifen. Diese führen in diesem Jahr zu einem Rekorddefizit beim Gesamtstaat (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherung) von 159 Milliarden Euro. Der Bruttoschuldenstand des Staates wird in diesem Jahr auf 70 Prozent in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt steigen.

Die mit dieser Prognose verbundenen Abwärtsrisiken sind erheblich. So könnte sich die Pandemie deutlich langsamer abschwächen als angenommen. Auch das Wiederhochfahren der wirtschaftlichen Aktivität könnte schlechter gelingen und eine erneute Ansteckungswelle auslösen. Zudem könnten weitere Maßnahmen zur Infektionsbekämpfung in Kraft treten, die die Produktion länger oder in größerem Umfang stilllegen. Verwerfungen im Finanzsystem als Folge zunehmender Unternehmensinsolvenzen würden wahrscheinlicher, die durch staatliche Schutzschilde nicht verhindert werden könnten.

Prognose für deutsche Wirtschaft



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