Gold/Silber

Bewegung ab 14:30 Uhr Aktuell: Goldpreis rutscht ab – was ist denn da los?

Plötzlich rutscht der Goldpreis kräftig ab. Verantwortlich dafür sind wohl zwei US-Konjunkturdaten. Schauen wir uns das an.

Was ist denn da los? Die letzten Tage konnte der Goldpreis doch so schön ansteigen, deutlich über die 2.000 Dollar-Marke bis gestern auf 2.048 Dollar im Hoch. Und heute ab 14:30 Uhr sehen wir, wie Gold von 2.036 Dollar auf 2.023 Dollar gefallen ist. Und ab 16 Uhr ging es dann weiter bergab auf jetzt 1.994 Dollar. Klar erkennbar ist mittig im folgenden Chart die Bewegung einer negativen Korrelation. Der Goldpreis (blau) fällt, US-Anleiherenditen und US-Dollar steigen.

Goldpreis abgeschmiert – zwei Mal US-Daten heute Nachmittag

Aber warum? Um 14:30 Uhr wurden die US-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Sie fielen mit -1,0 % noch schwächer aus als ohnehin schon erwartet. Würde das nicht eher für einen steigenden Goldpreis sprechen? Denn eine abschwächende US-Konjunktur nimmt Zinserhöhungsdruck von der Federal Reserve.

Bloomberg schreibt dazu aktuell: „Die Renditen von Staatsanleihen stiegen an, wobei die zinssensitive zweijährige US-Anleiherendite um mehr als 10 Basispunkte zulegte und die 4 %-Marke überschritt, nachdem eine Messung der Einzelhandelsumsätze im März ergeben hatte, dass die Kernwerte weniger stark zurückgingen als erwartet. Unterdessen setzte ein Bloomberg-Indikator für den Dollar seinen Anstieg fort, während Gold-Futures nachgaben“. FMW: Damit bezieht man sich wohl auf die Einzelhandelsumsätze ohne Benzin und Autos, die um 0,3 % rückläufig waren. Aber ist das wirklich so ein großes Ding?

Aber dann sahen wir um 16 Uhr auch noch Daten von der Uni Michigan, die viel Beachtung finden. Wichtig hierbei, auch für den Goldpreis: Die US-Verbraucher haben auf einmal eine steigende Inflationserwartung für ein Jahr: 4,6 % (erwartet war 3,7%; Vormonat 3,6 %). Das spräche wieder für höhere Fed-Zinsen, was schlecht für das zinslose Gold wäre.

Einordnung

Diese beiden Daten sollen nun also dafür sorgen, dass der Goldpreis seine Gewinne der letzten Tage gleich wieder abgibt und so klar fällt? Kann dieser Rückfall eine übertriebene Reaktion des Marktes sein? Das ist durchaus möglich, denn es gab ja zuletzt einige sehr deutliche Konjunktursignale, die für Zinssenkungen der Federal Reserve ab Herbst sprechen. Mal schauen, ob der Goldpreis sich heute Abend wieder erholen kann, und ob die „Schnäppchenjäger“ am Goldmarkt diese tieferen Kurse als Einstiegsmöglichkeit sehen.

Aktueller Goldpreis-Verlauf gegen US-Dollar und US-Anleiherenditen Chart: TradingView

FMW/Bloomberg



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5 Kommentare

  1. Das der Goldpreis wieder abrutscht ist klar. Der Dollar wird gegen den Euro wieder stärker. ich beobachte dies seit 3 Jahren. Ziemlich kongruent die Entwicklung. Steigt der Dollar fällt das Gold und umgekehrt.
    Das hatten wir doch die letzten Tage. Dollar fällt Gold und Silber steigen

    1. Aus meiner Sicht ist es erfreulich, wenn Gold keinen Kerzenchart ausbildet. Rücksetzer sind auch zu begrüßen, damit Investoren „günstiger“ Positionen auf- oder ausbauen können.

      Hier ein Artikel mit Argumente für einen in der Tendenz steigenden Goldpreis.

      https://www.deraktionaer.de/artikel/gold-rohstoffe/sp-500-krass-im-vergleich-zu-gold-20330152.html

      Wer was anderes glaubt aber keine oder keine guten Gegenargumente hat, der kann sich ja mit einem Short auf Gold eindecken.

  2. dass der Goldpreis zum Wochenende immer nach unten korrigiert wird, sollte selbst dem Unbedarftesten bereits auffallen.

  3. Gold fällt, Inflationserwartung und Anleihenzinsen stark steigend in den USA, welch ein Wunder wenn Gold kurz negativ reagiert.
    Höhere Zinsen und Rezession wird sich wieder positiv auswirken, zudem kommt das Jahrzehnt der anfassbaren Dinge.
    Helmut braucht einen Stappler um seine Dinge anzufassen.

  4. Den Goldpreis in Dollar zu messen ist ein Fehler. Man kauft ja in Euro und da sieht es ganz anders aus. Goldoptionen auf Dollarbasis orientieren sich also eher an den Schwankungen des Dollar. Der hat sich vom Goldstandard entfernt und ist nun nahe dem Rekord an Wertverlust gegenüber Gold. Wetten auf den Goldpreis in Dollar sind Wetten auf das, was die FED tun wird. Das zu erraten dürfte schwierig sein und hat mit Gold recht wenig zu tun.
    Sinnvoller wäre, Gold als zeitlos werthaltig anzusehen, also anzunehmen, dass es stets den gleichen, konstanten Wert hat. Und alle Währungen daran zu messen. Das wäre wieder eine Art Goldstandard.
    Mit dieser Betrachtungsweise kommt man zu dem Schluss, dass es im vergangenen Katastrophenjahr die EZB geschafft hat, den Euro im Vergleich zum Gold konstant zu halten. Es gibt also (noch) keine Inflation im Euro, wenn man damit Gold kauft. Allerdings hat der Euro zuvor schon an Goldwert verloren, vor und während der Pandemie wegen Geldmengenausweitung beim Euro. Dass man sich in Krisenzeiten einen imaginären Goldstandard vorgegeben hat, machte die tatsächliche Inflation des Euro leider nicht transitory. Weil knappe Waren auch gegenüber Gold teurer geworden sind.
    Da es mehr Zentralbanken gibt, die ihre Währung lieber am Gold als am Dollar orientieren wollen, wird es immer belangloser, wie viele Dollar man für Gold ausgeben muss.
    Eine Schattenseite des Goldanlegens ist allerdings, dass Russland viel Gold hat. Daher wäre es dem Dollarbesitzer wohl lieber, wenn Gold billiger wäre. Ob das gelingt wird vom Bestand in Fort Knox abhängen, aber den kennt keiner. Andererseits gibt es eine interessante neue Legierung mit Gold, so dass der industrielle Verbrauch von Gold steigen dürfte die nächsten Jahrzehnte. Auf sehr lange Sicht kann ein hoher Goldpreis den Goldabbau auf Asteroiden vorantreiben. Weil es da sehr viel davon gibt, könnte Gold in 100 Jahren wenig wert sein. Wie schon damals, als die Spanier das Gold der Inkas nach Hause brachten. Selbst wenn man es nicht wegen Gold tut, würde man solche Fähigkeiten aus militärischen Gründen entwickeln wollen. Um Asteroiden vom Kollisionskurs abzulenken. Oder um sie beim Gegner einschlagen zu lassen. Damit ist locker das Millionenfache einer Hiroshimabombe erreichbar.

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