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Aktuell: Goldpreis wieder im Anstieg, Aktien und Ölpreis schwächeln

Gold Barren Beispielfoto

Alle Welt spricht derzeit über die stetige Ausweitung des Corona-Virus. An der Börse wirft man einen Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen, die deutlich sichtbar sein werden. Airlines stellen ihre Flüge nach China ein, Unternehmen setzen ihre Produktion in China aus, und der allgemeine Konsum geht in China spürbar zurück, wenn Millionen Menschen gezwungen sind zuhause zu bleiben. Assets wie der Goldpreis bewegen sich aktuell aber nicht nur wegen diesem Ereignis.

Goldpreis und Schweizer Franken

Im großen Bild gesehen läuft derzeit wieder der Risk Off Trade an. Man flieht von „unsicheren Anlagen“ wie Aktien oder Schwellenländer-Anleihen hin zu den „Sicheren Häfen“ wie dem Schweizer Franken oder Gold. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum Gold wieder an Ansteigen ist. Von seinem Zwischentief gestern früh bei 1.563 Dollar ist der Goldpreis bis jetzt schon wieder spürbar gestiegen auf aktuell 1.581 Dollar. Wer genau hinschaut, der bemerkt aber auch gestern Abend ab 20 Uhr deutscher Zeit den schnellen Anstieg im Goldpreis von 1.570 auf 1.577 Dollar. Dies lag an der Fed-Zinsentscheidung. Die war zwar ein Non-Event, aber danach gab es ja in der PK der Federal Reserve Aussagen von ihrem Chef Jerome Powell (hier genauer nachlesen).

Vereinfacht gesagt: Auch die Fed nimmt den Corona-Virus als belastenden Faktor für die Konjunktur wahr. Er könnte die globale Konjunktur negativ beeinflussen. Ups… wie unerwartet (Satire). Aber Jerome Powell äußerte sich auch zur US-Konjunktur, unabhängig vom Corona-Virus. Eine Abkühlung bei Export, Industrie und Konsum (!) in den USA sei spürbar. Ohhh, da hören die Märkte aber genau hin, wenn es um den Konsum geht. Denn er ist die treibende Kraft in der US-Volkswirtschaft! Die Fed Fund Futures preisen deswegen daher seit gestern Abend auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen dieses Jahr ein, womit US-Anleihen in Relation zu Gold weniger attraktiv sind. Und zack, der Goldpreis springt gestern Abend nach oben. Übrigens: Die Weltgesundheitsorganisation will heute darüber beraten, ob man einen globalen Gesundheitsnotstand wegen dem Corona-Virus erklärt. Das Meeting soll genau jetzt ab 13:30 Uhr beginnen. Wann das Ergebnis verkündet wird, ist unklar. Im folgenden Chart sieht man den Goldpreis in US-Dollar seit dem 31. Dezember. Der Markt scheint sich langsam wieder hochzuarbeiten.

Goldpreis Verlauf seit dem 31. Dezember

Aktien und Ölpreis fallen

Das Wirtschaftswachstum in China kann spürbar schwächer ausfallen wegen dem Corona-Virus? Ja, in der Tat. Investing.com zitiert aktuell Zhang Ming, einen Ökonomen der Chinese Academy of Social Sciences, einem Think Tank der Regierung. Er sagte, dass das Wirtschaftswachstum in China aufgrund des Corona-Virus auf 5% oder sogar noch niedriger fallen könnte, was die politischen Entscheidungsträger dazu veranlassen dürfte, mehr Konjunkturmaßnahmen zu ergreifen. Kurzfristig belastet das Ereignis aber die Märkte, so darf man es formulieren. Der Dow 30 ist seit der Fed-Sitzung gestern Abend um 360 Punkte gefallen, in der es ja nicht nur um Corona geht, sondern wie bereits erwähnt auch um die allgemein konjunkturelle Lage und die Zinsen. Der Ölpreis schwächelt ganz aktuell weiter (wir berichteten vorhin bereits). Mit aktuell 52,05 Dollar im WTI-Öl notiert der Ölpreis jetzt 10 Cents tiefer als im Tief vom Anfang der Woche. Der Weg nach unten ist somit frei bei Öl? Verhängt die WHO später am Tag den Gesundheitsnotstand, gibt das einen weiteren Ruck an den Märkten, Ölpreis weiter runter, Goldpreis weiter rauf? Bilden Sie sich ihre eigene Meinung!



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