Europa

Aktuell: Importpreise tief in Deflation wie seit 3 Jahren nicht mehr – Verbraucherpreise Alarm!

Alle drei Vorlaufindikatoren für die Verbraucherpreise, als da wären die Erzeugerpreise, Großhandelspreise und Importpreise, sind seit Monaten in der Deflation. Das sind keine guten Aussichten für die Entwicklung der Verbraucherpreise, deren Steigerungsrate sich weiter abschwächen dürfte! Ganz aktuell hat das Statistische Bundesamt die neuesten Importpreise für den Monat Oktober veröffentlicht. Sie sind im Jahresvergleich um 3,5% rückläufig! Damit sinken sie immer weiter ins Minus nach -2,5%, -2,7%, -2,1% -2,0% und -0,2% in den Vormonaten. Einen stärkeren Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr gab es letztmalig im Juli 2016 (-4,1%). Wichtigster Faktor für die große Deflationsbewegung bei den Preisen ist und bleibt der Energiesektor. Zitat der Statistiker:

Der Rückgang der Importpreise gegenüber Oktober 2018 war vor allem durch die Entwicklung der Importpreise für Energie bedingt. Sie lagen im Durchschnitt 23,4 % unter dem Stand des Vorjahresmonats, stiegen aber um 0,5 % gegenüber dem Vormonat. Erdgas hatte mit -37,5 % gegenüber Oktober 2018 den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie. Der Importpreisindex ohne Energie lag im Oktober 2019 um 0,4% unter dem Niveau von Oktober 2018 (-0,2 % gegenüber September 2019). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 2,3 % unter dem Stand des Vorjahres (-0,1 % gegenüber September 2019).

Importpreise Oktober Tabelle

Hier weitere aktuelle Detailaussagen der Statistiker:

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im Durchschnitt 1,9 % unter dem Stand von Oktober 2018 (-0,5 % gegenüber dem Vormonat). Im Vergleich zum Vorjahresmonat verbilligten sich unter anderem Holz- und Zellstoff (-21,3 %), elektronische Bauelemente (-10,6 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-7,1 %). Dagegen lagen die Preise für Edelmetalle und Halbzeug daraus (+35,1 %) sowie für Eisenerze (+24,3 %) deutlich über dem Niveau von Oktober 2018.

Die Preise für importierte Investitionsgüter waren im Oktober 2019 um 0,3 % niedriger als im Oktober 2018. Gegenüber dem Vormonat fielen sie ebenfalls um 0,3 %. Während Smartphones (-10,0 %) und Tablets (-7,4 %) im Vorjahresvergleich billiger waren, wurden unter anderem Maschinen (+1,4 %) zu höheren Preisen importiert als im Oktober 2018.

Die Importpreise für Konsumgüter (Gebrauchs- und Verbrauchsgüter) erhöhten sich im Oktober 2019 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 % (+0,1 % gegenüber dem Vormonat). Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % teurer. Die Importpreise für Gebrauchsgüter stiegen im Durchschnitt um 0,8 %.

Importierte landwirtschaftliche Güter waren im Durchschnitt um 2,5 % teurer als im Vorjahr (+0,1 % gegenüber dem Vormonat). Während sich lebende Schweine (+52,7 %) gegenüber Oktober 2018 deutlich verteuerten, wurden Tomaten (-17,4 %) und Getreide (-8,7 %) zu niedrigeren Preisen importiert.



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2 Kommentare

  1. Immer diese verdammte Energie,welche die heroischen Anstrengungen der EZB zur Inflationssteigerung,zunichte macht.Da die unfähige Bundesregierung es auch nicht schafft,uns ein fett energiepreissteigerndes Klimaprogramm unterzujubeln,wird sich daran in naher Zukunft auch nichts ändern!Schade eigentlich,denn,wenn ich viel mehr von meiner Kohle für Energie aufwenden dürfte,bräuchte ich nicht so häufig meine Frau zum Shoppen begleiten!So wird eine einzigartige Win-win-Chance leichtfertig vertan

  2. Hat die Energie eigentlich eine große Relevanz? Sicherlich verbilligen sich einige Produkte, wenn die Energiepreise sinken. Dafür dürfte der Konsum insgesamt steigen?!

    Es ist ja keine Deflation bedingt durch schwache Nachfrage.

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