Es ging in den letzten Tagen steil nach oben für die türkische Lira, der massive Verfall der Währung, die letzten Freitag an einem einzigen Tag ein Viertel ihres Wertes verloren hatte, schien gestoppt. Nun aber kommt, nachrichtenlos, wieder Abwärtsdruck auf (die Lira verliert 6% zum Dollar):
(Dollar-Lira, 1-Minuten-Chart; durch anklicken vergrößern)
Auch der südafrikanische Rand unter Druck:
(USD/ZAR, durch anklicken 1-Minuten-Chart vergrößern)
Dazu die Renditen für US-Anleihen deutlich niedriger, der Yen als „Krisenwährung“ zum Dollar auf Tageshoch – alles Anzeichen für Nervosität.
Faktisch ist es doch so: an der Lage der Schwellenländern hat sich durch die kürzlich verabreichten Beruhigungspillen ja wenig verändert! Die Dollar-Verschuldung drückt Firmen und Konsumenten, die Aufwertung des Greenbacks sorgt für Turbulenzen, weil sich die Schuldenlast dadurch erhöht. Da die Fed die Zinsen anhebt und ihre Bilanzsumme reduziert (ab September dann um 50 Milliarden Dollar pro Monat), werden die Dollars aus den Schwellenländern geradezu heraus gesaugt – der jahrelang praktizierte Carry-Trade wird rückabgewickelt. Dazu kommt die US-Steuerreform, die für US-Firmen starke Anteize schafft, im Ausland geparkte Dollars wieder zu repatriieren..
Wir stehen also sehr wahrscheinluch erst am Beginn einer größeren Krise der Schwellenländer!
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