Die von Arbeitgebern angebotenen Stellen am US-Arbeitsmarkt liegen für die soeben veröffentlichten Daten aus dem Juni erstmals seit Aufzeichnung der Daten über der Marke von 10 Millionen – 10,073 Millionen Stellen (Prognose war 9,281 Millionen; der Vormonat wurde von 9,208 Millionen auf 9,483 Millionen nach oben revidiert).
Wie das Bureau of Labor Statistics mitteilt, gab es so wenige Entlassungen wie noch nie seit Erhebung der Daten, hinzu kommt, dass viele Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze verlassen („quits“), um besser bezahlte Jobs zu finden:
„The number of job openings increased to a series high of 10.1 million on the last business day of June, the U.S. Bureau of Labor Statistics reported today. Hires rose to 6.7 million and total separations edged up to 5.6 million. Within separations, the quits rate increased to 2.7 percent. The layoffs and discharges rate was unchanged at 0.9 percent, matching the series low reached last month.“
Job Offers in the United States increased to 10073 Thousand in June from 9483 Thousand in May of 2021. https://t.co/Mm4fNlsXhW pic.twitter.com/8iIPO8QZpN
— Trading Economics (@tEconomics) August 9, 2021
US-Arbeitsmarkt on fire – und die unemployment benefits laufen aus
Im September enden in allen Bundesstaaten der USA die sogenannten employment benefits – das dürfte bedeuten, dass viele der von Arbeitgebern angebotene Jobs dann auch besetzt werden können! Für die Fed entfiele dann die letzte „Ausrede“, wonach der Arbeitsmarkt sich noch weiter erholen müsse, damit die US-Notenbank dann das Tapering ankündigt. Schon die starken Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag machen eine Ankündigung des Tapering auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole (Ende August) wahrscheinlich.
Fakt ist – es gab schon im Vormonat mehr Jobs als (offiziell) Arbeitslose (8,7 Millionen):
There Are Now More Job Openings Than Unemployed Workers https://t.co/IzrzzesJts
— zerohedge (@zerohedge) August 6, 2021
Damit haben sich die „Machtverhältnisse“ am US-Arbeitsmarkt verändert! Konnten früher die Arbeitgeber die Bedingungen diktieren, haben nun die Arbeitnehmer gute Karten. Das zeigt sich besonders im Niedriglohnsektor (Supermarktpersonal, Kellner etc.): hier verdienen derzeit 80% der Beschäftigen mindestens einen Stundenlohn von 15 Dollar die Stunde, im Jahr 2014 waren es dagegen nur 60%.
Also: selbst wenn im nächsten Monat die US-Arbeitsmarktdaten nicht gut ausfallen sollten, deutet das eher auf einen Mangel an Arbeitskräften hin statt auf eine mangelnde Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitnehmern:
🇺🇸 NFP today. NFIB showed an all-time high in the share of companies with job openings. Any weakness in NFP is thus supply and NOT demand related. The labour market is on a completely different planet than after the financial crisis, which Fed unfortunately doesn’t acknowledge. pic.twitter.com/kJ2O8cogRz
— Mikael Sarwe (@MikaelSarwe) August 6, 2021
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Ein neuer Grund für den nächsten Gold Crash.