FMW-Redaktion
Das US-BIP (Vorabschätzung des 1.Quartals) ist mit +0,7% schwächer ausgefallen als erwartet (Prognose war +1,2%; Vor-Quartal war +2,1%).
Der Preisindex des BIPs (BIP Deflator) dagegen stieg um 2,2% (Prognose war +2,0%) also verstärkter Inflationsdruck.. Das zeigen auch die deutlicher als erwartet gestiegenen Arbeitskosten (+0,8%, Prognose war +0,6%) – das drückt die Margen der Firmen.
Die realen Verbraucherausgaben der Amerikaner stiegen nur um +0,3% (Prognose war +0,9%).
In der Summe sehr schwache Daten. Ist das nur ein Ausrutscher, wie viele meinen? Vor allem die US-Konsumenten scheinen zu streiken – das könnte auch daran liegen, dass viele Wähler der Demokraten derzeit der Wille zum Konsum abhanden gekommen ist nach der Trump-Wahl..
Und so sehen die Verbraucherausgaben aus:
Spending imploded https://t.co/xjGGkZ65D0 pic.twitter.com/W09jbNbplE
— zerohedge (@zerohedge) April 28, 2017
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Die Zahlen sind ja mal richtig schlecht ! Wahrscheinlich war es wieder mal das Wetter was die Zahlen verhagelt hat. Das ist das Standardargument des Reporters auf CNBC…
Sehen die Profis offensichtlich auch so, denn komischerweise wird der Euro (wie jeden Freitag Nachmittag) abverkauft.
Wird Zeit für eine neue Runde QE oder ?
@Marcus, diesmal ist das Argument ironischerweise: das Wetter war zu gut – daher hätten die Leute weniger Winterkleidung gekauft etc. – kein Witz!
„The U.S. economy likely hit a soft patch in the first quarter as an unseasonably warm winter and rising inflation weighed on consumer spending..“
http://www.reuters.com/article/us-usa-economy-idUSKBN17U0EL?feedType=RSS&feedName=businessNews&utm_source=Twitter&utm_medium=Social&utm_campaign=Feed%3A+reuters%2FbusinessNews+%28Business+News%29
Unfassbar – letztes Jahr waren es noch die Blizzards, die das Geschäft im ersten Quartal angeblich verhagelten. Wie hat sich eigentlich das Q1 US-GDP 2017 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal 2016 entwickelt (kalenderbereinigt)?
Nicht nur der EURO, Marcus, alle Währungen, sogar das GBP, die einzige Währung, bei der ich noch weniger verstehe, warum sie stark sein soll… ;)
Wird Zeit für eine Rezession.
Komisch, immer wenn mieseste Daten aus USA kommen (was zum Großteil bereits seit mehreren Monaten der Fall ist), handelt es sich um einen Ausrutscher! Man denke z.B. nur mal an die letzten NFP-Daten!!
Die seit geraumer Zeit sensationell guten Daten aus dem EURO-Raum werden hingegen geflissentlich ignoriert oder schlecht geredet.
Das allerdings der USD nach solchen „Ausrutschern“ auch noch ständig steigt, kann nur mehr mit purer Ignoranz erklärt werden.
Die unbegründete und seit Jahren vollkommen überzogene Dollarstärke wird nicht gerade für berauschende US-Exportwerte sorgen, während sie die Strafzölle teilweise wieder kompensiert.
Food for thought, Janet und Donnie…
@Michael, da haben Sie sicher Recht! Der Dollar aber steigt, weil der BIP-Deflator mit +2,2% höher ausgefallen ist und verstärkten Inflationsdruck anzeigt – auf den die Fed, so die Logik, mit Zinsanhebungen reagieren wird..
die Frage ist: wird sie reagieren…Trump und co wollen ja einen schwachen Dollar. Denke mit den Zahlen hat die FEd „Argumente“ die Zinserhöhungen wieder mal nach hinten zu schieben. Yellen ist ja eh ne, Taube die durch die Mutter aller Tauben bald abgelöst werden wird. Bleibt die Frage, wann der markt das mal kapiert, dass die Zentralbank auf der anderen Seite des Tümpels genau so tickt wie die hiesige…
@Markus Fugmann
Ich weiß, die Märkte picken sich immer die eine Ausnahmezahl heraus, die nicht schlecht ist ;)
Aber BIP von 2,1 auf 0,7, Deflator von 2,1 auf 2,2. Was sollte da stärken wirken?
glaub das nennt man dann wohl Stagflation ?!?
man bedenke: 0.7% annualisiert!
Was immer geflissentlich übersehen wird:
Diese Zahlen von Januar-März sind Schnee von vorgestern – insbesondere die darin enthaltenen von Januar.
(Und dazu auch nur eine vorläufige Schätzung, was aber auch schon egal ist)
Und überhaupt, wieso kommt Verwunderung auf, wenn der US-$ mal etwas zur Stärke neigt?
Die Dollar-Shorties nehmen eben mal kurzfristig ein paar Gewinne bei den anderen Währungen mit.
Sell on good news (good news bezogen auf die anderen Währungen). Kann man auch umdrehen:
Buy on bad news (bezogen auf den Dollar)
Gemäß dieser bauernschlauen Börsenweisheit hätte der EUR heute um 11.00 Uhr aber kräftig verkauft werden müssen.
Da haben Sie Recht – sofern es bei den Kursbewegungen ein einklagbares Gesetz geben würde, eine immergültige Formel zum Reichwerden sozusagen.
Gibt es aber nicht. Alles kann – nichts muss.
Und deshalb wundert sich der Kenner auch nicht über die auf den ersten Blick scheinbar unlogische Dollar-Reaktion um 14Uhr30. Zumal das zu der Zeit sowieso nur eine minimale Gegenbewegung war zu dem von Ihnen erwähnten Euro-Anstieg von heute Vormittag.
Selbst jetzt, aktuell, ist der Dollar gegenüber Euro immer noch schwächer als heute Morgen um 8Uhr.
Das verstehe ich nicht so ganz: Obwohl die Zahlen vorläufig sind, also noch gar keine endgültigen vorliegen, sind sie schon wieder Schnee von vorgestern?