Europa

Aktuelle Daten zeigen: Kurzarbeit bleibt auf hohem Niveau!

Die Gastronomie hat das Instrument der Kurzarbeit auch genutzt

Wird sich der Arbeitsmarkt in Deutschland nach und nach erholen? Daran kann man seinen Zweifel haben. Obwohl die Pflicht Insolvenz anzumelden bis Ende September noch ausgesetzt ist, schließen schon jetzt viele Einzelhandelsketten. Und die Kurzarbeit? Geht die schnell zurück? Das wäre zumindest ein Indiz, dass zum Beispiel im produzierenden Gewerbe die Auslastung an den Werkbänken steigt. Ganz aktuell hast das ifo-Institut Umfragedaten zur Kurzarbeit für den Monat Juli veröffentlicht. Die Meldung läuft unter der Headline „Kurzarbeit wird nur langsam zurückgefahren“.

Instrument der Kurzarbeit wird weiter umfangreich genutzt

Und ja, der Anteil der Unternehmen, die dieses Instrument am Arbeitsmarkt nutzen, bleibt hoch. Der Anteil der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen, die weiterhin die Kurzarbeit nutzen, liegt jetzt immer noch bei 42 Prozent, nach 46 Prozent im Juni und 53 Prozent im Mai. Spitzenreiter sei im Juli die Industrie gewesen mit 57 Prozent der Firmen, nach 64 Prozent je im Mai und im Juni. Dabei gibt es gigantische Unterschiede je nach Branche. Die Schwankung zwischen Bau und Reisebüros könnte kaum größer sein! Hier weitere Detailaussagen vom ifo-Institut:

Bei den Dienstleistern arbeiteten im Juli noch 39 Prozent der Firmen Kurzarbeit, im Juni waren es 47 und im Mai sogar 48 Prozent. Im Handel waren es 31 Prozent im Juli, nach 29 Prozent im Juni und 55 Prozent der Firmen im Mai. Vergleichsweise wenig betroffen war der Bau, wo nur 11 Prozent der Firmen Kurzarbeit im Juli fuhren, nach 25 Prozent im Juni und immerhin 32 Prozent im Mai.

Die Durchschnitte für die großen Wirtschaftszweige verbergen große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Das zeigt sich an der Industrie: Während der Durchschnittswert 57 Prozent beträgt, arbeiteten im Juli noch 80,8 Prozent der Metallerzeuger und –bearbeiter in Kurzarbeit. Bei den Herstellern von Bekleidung sind es 78,3 Prozent und bei den Herstellern von Metallerzeugnissen zu 72,1 Prozent. In der Autobranche betrug der Anteil 67,7 Prozent, in der Chemie hingegen nur 33,2 Prozent, bei den Herstellern von Nahrungsmitteln 16,7 Prozent und bei der Pharmazie 0,6 Prozent.

Immer noch stark betroffen waren im Juli die Reisebüros und –veranstalter mit 89,2 Prozent, die Hotels mit 83,3 Prozent, die kreativen und künstlerischen Berufe mit 81,4 Prozent, die Vermittler von Arbeitskräften mit 80,6 Prozent und die Gastronomie mit 73,9 Prozent. Besonders wenig Kurzarbeit gab es im Juli bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern mit 6,4 Prozent, im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 6,2 Prozent sowie in der Telekommunikation mit 6,1 Prozent.



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