Heute haben die staatlichen Statistiker für Italien die aktuellsten Daten zur Industrieproduktion und zu Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht. Es sieht weiterhin gruselig aus, aber so richtig scheint das in der hohen Politik in Europa niemand wahrnehmen zu wollen.
Die Industrieproduktion ging im März im Monatsvergleich um 0,9% zurück. Im wirklich wichtigen Jahresvergleich zu März 2018 ging sie um 1,4% zurück. In den Vormonaten Februar, Januar und Dezember lagen die Jahresvergleiche bei +0,9%, -0,8% und -5,5%. Es geht also weiter bergab! Und bei diesen Daten handelt es sich um für bessere Vergleiche „angepasste“ Daten. Das tatsächliche Jahres-Minus im März liegt nicht bei 1,4%, sondern es sind -3,1%. Kommen da noch ein paar weitere Monate mit starken Rückgängen hinzu, dann geht schon mal ein sehr spürbares Stück der italienischen Industrieproduktion in kurzer Zeit verloren!
Man bedenke: Was in Deutschland derzeit noch bei den Auftragseingängen in der Industrie verloren geht, ist in Italien schon wirksam in den realen Produktionsdaten. Der Konjunkturabschwung wirkt in Italien also mehrere Monate früher als in Deutschland!
#Italy Industrial Production month-on-month at -0.9% https://t.co/TSDxVqKCIV pic.twitter.com/7zV1ZCbJY5
— Trading Economics (@tEconomics) May 10, 2019
Auch abseits der Produktionsdaten sieht es in Italien nicht gut aus. Die Einzelhandelsumsätze wurden heute ebenfalls veröffentlicht. Sie fallen im März im Jahresvergleich um 3,3%. In den Vormonaten gab es hier mal Zuwächse, mal Rückgänge. Aber logisch wäre, dass die Konsumenten sich in Zurückhaltung üben, wenn die Ängste um Jobverluste zunehmen.
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