Wie vor zwei Wochen vorläufig veröffentlicht, sind die Verbraucherpreise (Inflation) im Jahresvergleich im Juni um 2,3 Prozent gestiegen. Dies bestätigen heute die ausführlichen Daten des Statistischen Bundesamts. Interessant sind die heute veröffentlichten Details. Der folgende Chart zeigt den Verlauf der Verbraucherpreise seit dem Jahr 2016. Man sieht, wie vor allem die Energiepreise die Inflation antreiben.
Energie als Antreiber der Inflation
Die Verbraucherpreise für Waren insgesamt erhöhten sich laut den Statistikern im Juni im Jahresvergleich überdurchschnittlich um 3,1 Prozent. Die Preise für Energieprodukte lagen dabei mit +9,4 Prozent weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung, nach +10,0 Prozent im Mai 2021. Hier wirkten sich neben dem aktuellen Anstieg der Energiepreise auch temporäre Sondereffekte erhöhend auf die Teuerungsrate aus, insbesondere die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe sowie die niedrigen Preise für Energieprodukte vor einem Jahr (der sogenannte Basiseffekt). Besonders günstig waren damals Mineralölprodukte. Teurer binnen Jahresfrist wurden daher vor allem Heizöl (+42,5 Prozent) und Kraftstoffe (+23,5 Prozent). Die Strompreise blieben unverändert. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflation im Juni 2021 bei +1,6 Prozent gelegen, ohne Heizöl und Kraftstoffe nur bei +1,5 Prozent.
Verbraucherpreise für Nahrungsmittel verteuerten sich unterdurchschnittlich
Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat unterdurchschnittlich um 1,2 Prozent, nach +1,5 Prozent im Mai 2021. Günstiger als ein Jahr zuvor war frisches Gemüse mit -2,3 Prozent. Die meisten Nahrungsmittelgruppen weisen einen moderaten Preisanstieg auf, zum Beispiel Fleisch und Fleischwaren (+0,6 Prozent). Merklich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+5,6 Prozent). Darüber hinaus verteuerten sich unter den Waren auch Bekleidungsartikel (+3,6 Prozent) und Fahrzeuge (+3,1 Prozent). Billiger wurden dagegen unter anderem Mobiltelefone (-5,8 Prozent).
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Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 1,6 %
Die Inflation bei Dienstleistungen hält sich in Grenzen. Die Verbraucherpreise stiegen hier insgesamt im Juni 2021 im Jahresvergleich um 1,6 Prozent. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,4 Prozent. Desweiteren stiegen unter anderem die Entgelte für Glücksspiele (+15,1 Prozent), die Preise für Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,5 Prozent) sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+3,7 Prozent). Günstiger waren hingegen zum Beispiel Bahntickets (-3,4 Prozent) und Telekommunikationsdienstleistungen (-1,1 Prozent).
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„Desweiteren stiegen unter anderem die Entgelte für Glücksspiele (+15,1 Prozent)“.
Nennt man die nicht auch Kommision und Swap-Gebühren?