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Industrie in China und Japan schrumpft, Materialmangel in Deutschland

Leerer Parkplatz vor Logistikzentrum

Alarm, Alarm, möchte man da rufen? Ist die globale konjunkturelle Erholung nach der Corona-Pandemie in ernsthafter Gefahr? Schauen wir zum Beispiel aktuell auf China. Da wurde heute früh der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie veröffentlicht mit einem Wert von 49,6 Indexpunkten für September nach 50,1 im August. Werte unter 50 zeigen eine Kontraktion, also Schrumpfung der Wirtschaftsleistung. Im Chart sehen wir den Verlauf des Index in den letzten 5 Jahren. Das erste Mal seit dem Frühjahr 2020, wo die Coronakrise die Wirtschaft in China übel abstürzen ließ, sehen wir heute wieder einen PMI-Wert unter 50.

Schwächelnde Wirtschaft in China

Der Rückgang im offiziellen PMI in China ist lauf Aussage der offiziellen Stellen unter anderem auf die schleppende Entwicklung energieintensiver Industrien zurückzuführen. Eine großflächige Stromkrise in China, die bereits mindestens 20 Provinzen zur Stromrationierung im September gezwungen hat, droht die Konjunktur zu bremsen und die globalen Lieferketten zu stören. Ist dies quasi die Auswirkung der Stromkrise in China, die man in Konjunkturdaten ablesen kann?


source: tradingeconomics.com

Japan schrumpft

Heute früh wurden auch Daten aus Japan gemeldet. Die Industrieproduktion ist im von Juli auf August um 3,2 Prozent geschrumpft, bei Erwartungen von nur -0,5 Prozent. Im Vormonat war es bereits ein Minus von 1,5 Prozent. Auch in Japan sieht man Probleme beim Materialmangel und den Lieferketten.

Materialmangeln in Deutschland

Dass Lieferprobleme (keine LkW-Fahrer) eine ganze Volkswirtschaft in Schwierigkeiten bringen können, sieht man aktuell in Großbritannien in Form leerer Supermarktregale und nicht mehr vorhandenem Benzin an Tankstellen. Dabei gibt es genug Produkte, aber viel zu wenig Fahrer, der sie zu den Verkaufsstellen transportieren könnten.

In Deutschland sieht man verschärft in der Industrie das Problem bei den Lieferketten und beim Materialmangel. Erst gestern meldete das ifo-Institut, dass sich der Materialmangel der deutschen Industrie erneut verschärft hat. 77,4 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland berichteten im September über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Der Rekordwert aus August mit 69,2 Prozent wurde somit nochmal deutlich übertroffen. Laut ifo sind sind viele Aufträge da – die Unternehmen können diese gegenwärtig aber nicht produzieren. In der Autoindustrie ist die Lage besonders ernst. Mit 97 Prozent berichten dort nahezu alle Unternehmen von Problemen.



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