FMW-Redaktion
Der Preis für Aluminium befand sich heute früh auf einem 6 Jahres-Tief (dieses Jahr -18%). Seit seinem Hoch 2011 bei 2.700 Dollar ging es mit einer kurzen Unterbrechung im letzten Jahr nur bergab. Heute früh noch bei 1.490, notiert der Preis jetzt wieder um die 1.516 US-Dollar. Im Londoner Future kam es zu einigen Eindeckungen bei Short-Zockern. Aber generell sieht es für Aluminium nicht gut aus.
Der Aluminium-Hersteller Alcoa erwägt derzeit sich von Teilen seiner Produktion zu trennen. Auch will der Hersteller Century Aluminium, der mehrheitlich im Besitz des hoch verschuldeten Rohstoffgiganten Glencore ist, seine Aluminium-Hütte im US-Bundesstaat South Carolina wohl in Kürze schließen, was 600 Mitarbeiter den Job kosten würde. Hier droht ein neuer Vertrag mit dem Stromversorger zu scheitern, weil die Aluminium-Produktion extrem energieintensiv ist. Bei den fallenden Aluminium-Preisen muss dann eben auf der Kostenseite gedreht werden.
Verantwortlich für den Preisverfall bei Aluminium ist wie auch beim Öl ein Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Im Augenblick soll es laut Angaben von Rohstoff-Tradern ein globales Überangebot von ca. 1 Million Tonnen Aluminium geben. Gerade China, das mit einem (offiziell nicht vorhandenen) Wirtschaftseinbruch kämpft, produziert weiter in Massen – in den ersten drei Quartalen 2015 stieg die Aluminium-Produktion in China um 12%.
Es ist ein ähnliches Muster wie beim Ölpreis zu erkennen. Die Produzenten schaufeln sich durch ihre eigene Überproduktion das eigene Grab! Produktionsstätten müssen geschlossen werden, und man merkt viel zu spät, dass da etwas falsch läuft.
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