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Aluminium, Kupfer, Palladium, Zink – warum wichtige Rohstoffe abstürzen

Die Preise für Rohstoffe wie Aluminium, Kuper, Palladium und Zink fallen zuletzt deutlich. Zu stark? Hier dazu die Gründe und Expertenaussagen.

Rohstoffabbau

Für die weltweite Industrieproduktion wichtige Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer, Palladium und Zink müssten doch eigentlich seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs am 24. Februar konstant unter Preisdruck stehen. Russland könnte nämlich jederzeit diese Rohstoffe als Druckmittel gegen den Westen einsetzen. Ihr sanktioniert mich immer stärker, also liefere ich euch diese wertvollen Produkte nicht mehr – so sieht das Angst-Szenario aus. Aber offenbar tritt es derzeit in den Hintergrund.

Warum die Preise für Aluminium, Kuper, Palladium und Zink zuletzt so deutlich fallen

Denn die Preise für Aluminium, Kupfer, Palladium, Zink fallen seit einigen Tagen spürbar. Ein Faktor dafür: Der US-Dollar ist seit geraumer Zeit dabei dramatisch kräftig anzusteigen. Alle wichtigen Rohstoffe werden auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt. Durch den höheren Dollar-Kurs werden diese Rohstoffe für die Käufer deutlich verteuert, was die Nachfrage reduziert. Im folgenden Chart sehen wir den Anstieg des US-Dollar Index in den letzten zwölf Monaten. Vor allem in den letzten Wochen hat sich der Anstieg gegenüber anderen wichtigen Währungen wie Euro oder Pfund nochmal beschleunigt – der Index legte seit Anfang April von 98 auf aktuell 103,54 Indexpunkte zu.

US-Dollar im Verlauf der letzten zwölf Monate

Aber da sind noch mehr Faktoren, die seit Tagen die Kurse von Industriemetallen fallen lassen. Die Aktienmärkte fielen zuletzt deutlich. Dies liegt an den Sorgen, dass die höheren US-Zinsen (steigende Finanzierungskosten der Unternehmen) die globale Konjunktur abwürgen. Denn gerade erst vorgestern wurde der US-Leitzins um 0,50 Prozent erhöht, und weitere Zinsanhebungen stehen an. Und dies würde weniger Nachfrage nach wichtigen Rohstoffen wie Aluminium, Kupfer, Palladium und Zink bedeuten. Ebenso sorgen die Corona-Lockdowns in China dafür, dass man ein Nachlassen der Nachfrage nach Rohstoffen in China vermuten kann.

Rohstoffe überverkauft? Expertenmeinung

Die Experten der Commerzbank weisen heute darauf hin, dass bezüglich des Kursrückgangs bei Industriemetallen in den letzten Tagen die Angebotsrisiken bezüglich des Ukraine-Kriegs am Markt gänzlich ausgeblendet werden. Dabei bestehe die Gefahr von Angebotsausfällen aus Russland ihrer Meinung nach weiterhin – sei es von westlicher Seite oder von Russland selbst forciert. Die Experten halten den jüngsten Rückgang der Metallpreise (wie Aluminium, Kupfer, Palladium, Nickel und Zink) daher für übertrieben und erwarten nach dem Ende der Korrektur in vielen Fällen wieder höhere Preise.

Im folgenden Chart sehen wir den Preis für Aluminium in den letzten sechs Monaten. Von über 3.800 Dollar Anfang März ist der Terminmarktpreis bis jetzt gefallen auf 2.895 Dollar. Damit ist der Preis nun spürbar tiefer als zum Beginn des Ukraine-Kriegs. Ist dieser niedrige Preis in der Tat eine negative Übertreibung?

Preis für Aluminium in den letzten sechs Monaten

Im folgenden Chart sehen wir im Verlauf der letzten drei Monate einen Kupfer-Index. Auch hier sehen wir in den letzten Tagen einen spürbaren Preisabsturz, und jetzt tiefere Niveaus als zum Start des Ukraine-Kriegs.

Kupfer Preisverlauf seit drei Monaten

Im folgenden TradingView Chart sehen wir seit dem 10. Februar den Kursverlauf bei Palladium. Auch hier ist der Preis inzwischen unter das Niveau zum Ausbruch des Ukraine-Kriegs gefallen.

Palladium Chart

Im folgenden Chart sieht man den Verlauf eines Zink ETF in den letzten drei Monaten. Ein Großteil der Kursgewinne seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde wieder verloren. Seit Mitte April begann der Kursabsturz.

Kursverlauf in einem Zink-ETF in den letzten drei Monaten



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