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Anleger erwartet eine ereignisreiche Woche

In der kommenden Woche stehen einflussreiche Konjunkturdaten auf der Agenda, die Anleger im Auge behalten sollten. Auch die Berichtssaison der Unternehmenszahlen läuft langsam an. Außerdem treffen sich die Handelskrieger aus den USA und China am Ende der Woche in Washington zu ergebnisoffenen Verhandlungen.

Anleger warten auf die Zahlen aus den Unternehmen

Bereits in der vergangenen Woche bildeten die Ergebnisse des britischen Einzelhandelsriesen Tesco sowie des US-Nahrungsmittelhersteller PepsiCo den Auftakt zur aktuellen Berichtssaison. Tesco konnte den Umsatz leicht um 0,6 Prozent auf 31,9 Mrd. Pfund und den Gewinn deutlich um 6,7 Prozent auf 494 Mio. Pfund steigern. Der Konzern hob die Zwischenausschüttung um 59 Prozent an. Für Anleger in Tesco-Aktien bedeutet dies eine Dividendenrendite von aktuell ca. 2,4 Prozent. Auch die Zahlen von PepsiCo überraschten positiv: Der Konzern wies einen Gewinn pro Aktie von 1,56 US$ aus, 6 Cent mehr als vom Analystenkonsens erwartet. Gewinn und Umsatz stiegen zum Vorquartal um 1,3 bzw. 2,9 Prozent an.

Die nächsten wichtigen Quartalsergebnisse werden in der kommenden Woche von United Bancorp, YUM! Brands und Delta Airlines erwartet. Aus Deutschland berichten Gerresheimer und Südzucker.

Anleger warten auf Quartalszahlen

Eine komplette Liste aller anstehenden Quartalszahlen finden Anleger hier.

Insgesamt steht den Anlegern eine ernüchternde Ergebnissaison bevor. John Butters, Senior Earnings Analyst von factset, erwartet für die Unternehmenszahlen aus dem S&P 500 für das abgelaufene Quartal einen Rückgang um 3,6 Prozent. Das wäre bereits der dritte Rückgang in Folge, was eine Bilanzrezession für die großen US-Konzerne bedeutet. 113 Unternehmen aus dem S&P 500 haben im Vorfeld einen Ausblick auf ihre Quartalsergebnisse abgegeben, davon waren 82 negativ und nur 31 positiv. Vor allem die Ergebnisse aus dem Sektor Informationstechnologie werden sehr schwach erwartet, auch in Folge des Handelskonflikts zwischen den USA und China.

Wichtige Konjunkturdaten und Ereignisse

In der nächsten Woche kommt es zu einem erneuten Höhepunkt im Brexit-Drama. Damit die EU-Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfel am 17. Oktober in Brüssel über die Brexit-Vorschläge oder alternativ eine Fristverlängerung entscheiden können, muss Boris Johnson bis Freitag konkrete und abstimmungsreife Vorschläge vorlegen. Der Termin 11. Oktober sei zwar keine Deadline, aber aus rein praktischen Gründen unbedingt einzuhalten, so die Pressesprecherin des EU-Kommissionspräsidenten Mina Andreeva. Da die Zeit langsam knapp wird, ist die Wahrscheinlichkeit einer Brexit-Verschiebung zuletzt von 60 auf 85 Prozent angestiegen.

Ein weiteres Highlight sind die bereits am kommenden Donnerstag beginnenden hochrangigen Verhandlungen zwischen den USA und China um den Handelskonflikt. Am Freitag wird aus Washington zumindest mit einer Teileinigung gerechnet. Da die Verhandlungen aber sehr kompliziert sind und tief in das chinesische Rechtssystem und vor allem die Agenda „Made in China 2025“ eingreifen, sollten sich Anleger für Ende der Woche noch nicht zu viel erwarten. Selbst eine weitere Eskalation ist noch möglich, sofern die Trump-Administration die Voraussetzungen für eine neuerliche Verschiebung der für 15. Oktober geplanten Zollerhöhungen nicht als erfüllt ansieht.

Fazit

Insgesamt stehen den Märkten in der nächsten Woche unruhige Zeiten bevor. Die hohe Volatilität wird den Anlegern im Vorfeld der Zollverhandlungen und wichtiger Konjunkturdaten erhalten bleiben. Dabei richtet sich der Blick neben dem Handelskrieg auch auf die US-Zentralbank, die nach eigenem Bekunden die nächste Zinsentscheidung am 30. Oktober stark von den hereinkommenden Wirtschaftsdaten abhängig macht. Das Gleiche gilt für die deutsche Bundesregierung, die noch mehr Beweise für eine heraufziehende Rezession sehen möchten, bevor sie bereits ist, die Schwarze Null aufzugeben und fiskalpolitisch signifikant gegenzusteuern.



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