Anleihen

Anleihe-Guru Bill Gross: Gold als Flucht vor Nullzins-Umfeld

Durch die auch jetzt noch fortgesetzten Aufkäufe der Notenbanken und die Fortsetzung der Negativzins-Politik blockierten sie den Kapitalismus, und dessen wichtigste Funktion - die effektive Zuweisung...

FMW-Redaktion

Bill Gross, ehemals Manager des größen Anleihe-Fonds der Welt und jetzt bei Janus Investment tätig, beglückt die Märkte mal wieder mit seinem monatlichen Investment-Ausblick. Er gehört zu den Mahnern, die schon mehrfach auf den Wahnsinn hingewiesen haben, den die Notenbanken da veranstalten. Also, wenn es irgendwann den großen Knall gibt, kann man nicht behaupten es hätte niemand davor gewarnt! Gross weist mehr als deutlich darauf hin, dass anders als allgemein geschätzt, nicht 11 Billionen, sondern inzwischen Schulden im Wert von 15 Billionen Dollar weltweit mit Negativ-Renditen im Umlauf seien.

Durch die auch jetzt noch fortgesetzten Aufkäufe der Notenbanken und die Fortsetzung der Negativzins-Politik blockierten sie den Kapitalismus, und dessen wichtigste Funktion – die effektive Zuweisung von Resourcen, basierend auf Erträgen in Relation zu Risiken. Und in der Tat, diese Mechanismen sind derzeit gar nicht mehr vorhanden. Das kann man so sagen, wenn man z.B. gestern sah, dass Italien für eine 50jährige Laufzeit nur 2,85% Anleiherendite pro Jahr hinblättern muss – also nichts.

Auch gegenüber CNBC sagte Gross aktuell, als Alternative zu Null- und Negativzinsen sei Gold in den letzten Monaten eines seiner favorisierten Investments gewesen. Man kann seine Aussage also so deuten, dass es eher um eine generelle Alternative zu nicht vorhandenen Zinsanlagen angeht, und nicht um eine kurzfristige Trading-Empfehlung. Notenbanken hätten eine Kasino-Atmosphäre geschaffen, der Sparer ausgesetzt wären. Diese könne nicht gut enden. Wir teilen seine Einschätzung. Nur ist es immer nervig nicht genau zu wissen, wann die Notenbank-Blase aus gepushten Aktien und Immobilien platzt. Denn das weiß auch ein Bill Gross nicht. Zitat Gross:

This same mathematical logic seems to have eluded central bankers around the globe. They are quite simply, employing a Martingale System in the conduct of monetary policy with policy rates now in negative territory for both the ECB and the BOJ — which in turn have led to over $15 trillion of negative yielding developed economy sovereign bonds. How else would one characterize the „whatever it takes“ statement by Mario Draghi in 2014? How else would one interpret BOJ’s Kuroda when just last week he upped the ante in Japan by capping 10 year JGB’s at 0% until inflation exceeds 2% per year? How else would a rational observer describe Carney and Yellen other than „Martingale gamblers with a wallet or a purse?“ Our financial markets have become a Vegas/Macau/Monte Carlo casino, wagering that an unlimited supply of credit generated by central banks can successfully reflate global economies and reinvigorate nominal GDP growth to lower but acceptable norms in today’s highly levered world.

An interesting counter to my Martingale characterization of central bankers is in fact that they do have an unlimited bankroll and that they can bet on the 31st, 32nd, or „whatever it takes“ roll of the dice. After all, their cumulative balance sheets have increased by $15 trillion+ since the Great Recession. Why not $16 trillion more and then 20 or 30? They print for free, do they not, and actually they make money for themselves and their constituent banks in the process. Why not? Why is there a limit for them as opposed to an individual gambler? If future inflation is the problem, then markets must know that that is their goal and what the increasing bets are geared to do. They are some distance from their 2% or 2+% targets so stay in the casino and keep printin‘!

Hier geht es zum aktuellen Investment Outlook von Bill Gross.



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1 Kommentar

  1. Im Gold werden wir noch eine schöne 400$ Kerze im Q4 sehen!
    Z.B. von 1200-ca.1600$………..
    Heute nochmals in phys.nachgelegt und gestern Minen aufgestockt….

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