Anleihen

Anleihe-Wahnsinn: Bundesanleihe nähert sich 0%

Von Markus Fugmann

Ein neuer Tag, ein neuer Rekord für deutsche Staatsanleihen: die zehnjährige Bundesanleihe, die Benchmark für den europäischen Anleihemarkt, hat vor wenigen Minuten ein neues Allzeittief erreicht. Sie fiel auf 0,069% und nähert sich damit einer Negativrendite immer mehr an. Dementsprechend steigt der Bund-Future (Juni-Kontrakt) auf ein neues Kontrakthoch:

Bund-Future Juni-Kontrakt

Derzeit sind deutsche Staatsanleihen bis zu einer Laufzeit 2024 mit negativen Renditen versehen – bald dürfte auch die Bundesanleihe dem Klub beitreten. Das vor dem Hintergrund, dass die Renditen für griechische Anleihen nach wie vor in der Nähe ihrer gestern erreichten Mehrjahreshochs handeln, die Märkte also zunehmend einen Grexit einpreisen.

Die Risiken eines Grexit beginnen nun immer mehr, auch die Euro-Peripherie zu erfassen. So setzt die 10-jährige italienische Anleihe ihren gestern begonnenen Abverkauf fort, die Risikoprämien für Anleihen Italiens steigen also:

FBTP170415

Die Flucht in den „sicheren Hafen“ deutscher Staatsanlehen dürfte damit noch weiter gehen. Aber allzu viel Luft hat die Bundesanleihe nicht mehr nach unten. Im Bereich -0,10% trifft die Rendite auf eine wichtige Unterstütungsmarke, wie folgender Chart von CitiFx verdeutlicht:

BundTrendkanal

Im Extremfall könnte die Rendite für die Bundesanleihe noch auf -0,20% fallen – also genau auf das Niveau des Einlagezines der EZB, der als Grenze für Staatsanleihekäufe durch die Notenbank definiert wurde.



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