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Apple-Chef Tim Cook: US-Steuergesetzte passen nicht ins digitale Zeitalter

FMW-Redaktion

Apple-Chef Tim Cook stört sich an den anscheinend nervigen und lästigen US-Steuergesetzen, die doch tatsächlich verlangen, dass man Erträge, die im Ausland erzielt werden und ins Heimatland zurückholt, versteuert. So sagte er im Interview bei CBS 60 Minutes zu der Frage, warum er seine gut 187 Milliarden Dollar Cash im Ausland nicht in die USA zurückholt:

„Because it would cost me 40 percent to bring it home. And I don’t think that’s a reasonable thing to do. This is a tax code, Charlie, that was made for the industrial age, not the digital age. It’s backwards. It’s awful for America. It should have been fixed many years ago. It’s past time to get it done.“

Er müsse dann 40% Steuern zahlen. Diese Gesetze seien für das industrielle Zeitalter gemacht, aber nicht für das digitale Zeitalter – es sei furchtbar! Politischer Mist! Damit schlägt Tim Cook genau den selben Ton an wie Wall Street-Zocker und Investor Carl Icahn, der schon lange diese Besteuerung massiv kritisiert und argumentiert, dass nach und nach immer mehr US-Konzerne deswegen ihre Firmenzentralen ins Ausland verlegen würden, wie es gerade erst bei Pfizer geschehen ist, immerhin dem weltweit größten Pharmahersteller.

Das Grundverständnis scheint erschreckend. Kann man es so vergleichen: Der Arbeitnehmer ist bereit Mehrwertsteuer zu zahlen, aber lästige Einkommensteuer auf sein Gehalt? Nein, bitte nicht, das ist nervig!? Über die Höhe von 40% auf zurückgeholte Gelder kann man sicherlich geteilter Meinung sein, aber der Grundtenor von Tim Cook ist doch mehr als bedenklich. Er würde liebend gerne diese Gelder zurück in die USA holen, wenn diese (lästigen?) Steuern nicht wären.

Cook sagte Apple sei der größte Steuerzahler in den USA und halte sich an alle Gesetze. Das mag stimmen, aber die im Ausland erzielten Gewinne bleiben auch weiter im Ausland und werden in den USA daher nicht versteuert. Um im Inland seinen Aktionären Dividenden zahlen zu können, macht Apple hier lieber Schulden. Das ist für die Firma immer noch günstiger als 40% Steuern zu zahlen.



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