Apple hat das Problem, dass die eigenen Produkte in Relation zur Konkurrenz extrem teuer sind. Der Absatz bei den iPhones stagniert. Dazu kommt, dass die es immer schwieriger wird mit den ständig neuen iPhone-Generationen wirklich weltbewegende Innovationen zu präsentieren im Vergleich zur Konkurrenz. Und wie Deutschland es schon in einigen anderen Branchen erleben musste, so sieht Apple es derzeit auch. Die Asiaten werden immer besser, sind mindestens gleichwertig, und deutlich billiger. Die Luft für Apple wird daher im Kerngeschäft immer dünner, wenn man dauerhaft nur beim iPhone als Umsatzlokomotive bleiben will.
So wie man selbst einst Nokia vom Markt fegte, könnten Huawei und Co nun Apple wegen Untätigkeit genau so vom Markt fegen. Aber offenbar will man in Cupertino nicht auf diesen Tag warten und nicht wie Nokia enden. Die Anzeichen des großen Umbaus sind schon längst sichtbar. Für heute Abend um 18 Uhr deutscher Zeit hat man einen Special Event geplant, wo aller Wahrscheinlichkeit nach die Wende weg vom iPhone verkündet werden soll. Nicht, dass man sein Umsatz-Zugpferd einstampft. Aber eine aktiv betriebene Diversifikation tut Not.
Macs, iMacs und Apple Watch brachten zwar auch schon Umsatz, aber in Relation zum iPhone waren es bislang nur Nebenkriegsschauplätze. Auch iTunes brachte Geld, aber eben nicht den großen Batzen. Bisher war Hardware das große Geschäft. 60% der Erlöse stammten vom iPhone, alle anderen Angebote wie iTunes, Macs, Apple Pay etc teilten sich die restlichen 40%. Aber inzwischen sieht man zum Beispiel bei „Apple Pay“, dass man sich als Technologieanbieter auch in andere Bereiche begibt. Die Losung wird zukünftig wohl lauten: Man bietet ein Universum an Dienstleistungen an. Und im Hintergrund kann man als Kunde auch Hardwareprodukte kaufen, über die ein Teil der Dienstleistungen laufen. Oder, was momentan auch gemutmaßt wird im Vorfeld der Veröffentlichung: Apple könnte so schlau sein seinen Hardware-Nutzern große Rabatte für seine Dienstleistungen einzuräumen. So hält man seine Kunden dauerhaft im Apple-Universum „gefangen“.
Apple mit neuen Angeboten
Heute werden wohl mehrere große Themenblöcke präsentiert. Da wäre ein Streamingdienst als Konkurrenz zu Netflix. Angebote von Viacom, CBS und HBO sollen hier wohl zu sehen sei, aber keine eigenen Inhalte von Netflix. Besitzer von Apple-Geräten könnten womöglich bei Abo-Preisen sparen. Und die zweite neue Produktkategorie wird wohl darin bestehen, dass Apple eine Art Online-Zeitungskiosk anbieten wird. Der Kunde zahlt eine monatliche Flatrate, und kann dafür diverse Zeitungen online lesen. Und ebenso soll es wohl einen Abo-Service für Videospiele geben (ein Riesen-Markt). Und das war es immer noch nicht. Angeblich ist der neue Chef von Goldman Sachs heute Abend in Cupertino zusammen auf der Bühne mit Tim Cook, weil man mit Goldman zusammen vermutlich ein neues gemeines Kreditkartenangebot präsentieren wird.
All diese Dienste haben etwas gemeinsam. Zeitungskiosk, TV Streaming, Apple Pay usw. Man selbst produziert hier nichts, sondern hat wie Amazon oder Facebook nur eine „Plattform“ geschaffen, über welche die Konsumenten Produkte buchen können. Apple als Vermittler kassiert dann an jeder Transaktion mit. Die Marke Apple und die wahrscheinlich einfache Bedienbarkeit/Übersichtlichkeit für die Kunden könnte dem Konzern in der Tat sehr viele monatlich wiederkehrende Einnahmen bescheren. Damit könnte man einen Schritt weiter in die Unabhängigkeit vom iPhone kommen – wie weit und wie schnell man damit unabhängig vom iPhone wird, das ist die große Frage. Aber erstmal abwarten, was heute ab 18 Uhr genau präsentiert wird!
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hi,
1) kann mir jemand weiterhelfen bei der try (lira). was meint ihr.
2) kann es sein das gerade wirtschaftlich bezogen eine Re-Globalisierung läuft.
3) brexit: wie ist es zu veratehen das die engländer bei jeder brexit abstimmung immer noch ein witz auf lager hatten und sehr positiv mit der angelegenheit um den brexit umgehen. mir stellte sich danach wieder die frage: wer ist hier verlierer und wer gewinner ?
die engländer haben durch die commonwealth verbindung doch einen vorteul meine ich, oder
Apple fegte Nokia vom Markt, weil es etwas komplett Neues anbot. Huawei produziert Android-Smartphones, als Idee nicht gerade umwerfend.