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Apple: Ist das der absolute Tiefpunkt? CEO Cook bei Börsenclown Jim Cramer

FMW-Redaktion

Nachdem Apple seine Zahlen vorgelegt hat, die, nunja, eher mäßig waren, hat die Apple-Aktie nun acht Tage in Folge verloren – das gab es zuletzt 1998 bei Apple. Damit ist Apple nun die schlechteste Aktie aus dem Dow Jones in diesem Jahr mit einem Minus von 11%. Dazu noch der Ausstieg des Großinvestores Carl Icahn unter Hnweis auf die Probleme in China, das schmerzt. 79 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung in Luft aufgelöst. Und wenn das so weiter geht, werden viele ETFs die Aktie nicht mehr abbilden wollen, das zeichnet sich bereits ab.

Die längste Verlustgeschichte Apples liegt bei neun aufeinander folgenden Handelstagen, mehr waren es nie. Sollten heute die US-Indizes Verluste verzeichnen, was sich derzeit andeutet, könnte heute also schon der Negativ-Rekord eingestellt werden.In der Vergangenheit ereigneten sich häufiger Schwächephasen der Aktie nach Vorlage der Quartals-Zahlen, doch ging es dann stets spätestens ab dem zehnten Tag wieder nach oben für die Aktie, durchschnittlich immerhin um satte 8% in den nächsten fünf Handelstagen. Wird es diesmal wieder so kommen?

Möglich. Aber offenkundig will CEO Tim Cook ein wenig nachhelfen – und hat sich deshalb in die Show des Börsenclowns Jim Cramer gesetzt, um gute Stimmung zu machen. Jim Cramer ist ein „pusher“, also jemand, der Aktienempfehlungen gibt, und das auf eine ziemlich marktschreierische Weise. Aber Jim Cramer wird viel beachtet, so auch, als er vor einigen Monaten eine Email von Apple-CEO Tim Cook vorlas, wonach das Geschäft Apples in China sich ganz hervorragend entwickle (daraufhin stieg damals die Aktie deutlich an). Dass dem eher nicht so ist, wissen wir spätestens seit der Vorlage der Quartalszahlen, die geradezu einen Einbruch der iPhone-Verkäufe in „Greater China“ zeigten.

Jim-Cramer
Schräge Erscheinung: Jim Cramer und seine Börsen-Show bei CNBC
Foto: Tulane Public Relations / Wikipedia (CC BY 2.0)

Nun also hat sich Cook persönlich in die Show Jim Cramers begeben – das zeigt, wie groß die Not ist. Und natürlich läuft alles wunderbar: Apple habe einen größeren Quartalsgewinn als jedes andere Unternehmen gemacht etc. Das stimmt natürlich, hilft aber auch nicht wirklich weiter, wenn die Perspektiven so miserabel sind, vor allem in China. Aber Cook will das nicht wahrhaben, schwadroniert von einer stetig steigenden Mittelschicht in China, die auf 500 Millionen Menschen anwachse in den nächsten fünf Jahren. Und ganz tolle Perepektiven habe man in Indien, wo bald immer mehr Menschen sich ein iPhone leisten könnten. Dumm nur, dass Indien gerade ziemlich unschöne konjunkturelle Probleme hat, die diese These ziemlich fragwürdig erscheinen lassen.

Und auch zur Apple Watch äußerte sich Tim Cook:

„“In einigen Jahren werden die Leute sagen: Wie konnte ich nicht wollen, diese Uhr zu tragen“.

Nunja, vielleicht werden die Leute auch sagen: „Wie konnte ich nur wollen, diese Uhr zu tragen??“.

Apple, das sagen wir nicht erst seit gestern, ist in einem konstanten Prozeß des Niedergangs – seit dem Tod von Steve Jobs. Da klingt es fast wie Hohn, wenn Cook sagt:

„Wir werden Ihnen Dinge geben, ohne die Sie nicht leben können, von denen Sie heute noch nicht wissen, dass Sie sie brauchen.“

Ein schaler Versuch, die Erfolgsformel von Steve Jobs wieder aufzuwärmen. Dummerweise ist davon jedoch weit und breit nichts zu sehen, seit der Messias Jobs nicht mehr die Geschicke von Apple bestimmt..



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2 Kommentare

  1. Fehlende Innovationen und ein bröckelndes Image fordern ihren Tribut. Sollte beides komplett flöten gehen, kann Apple nur noch über den Preis konkurrieren und da haben andere Hersteller eindeutig die Nase vorn.

    Die Armbanduhr ist nur ein lauwarmer Aufguss und kann nichts, was nicht auch ein normales Smartphone (besser) könnte. Ein Hype danach ist auch nicht wirklich entstanden (was mich nicht wundert).

  2. Nokia lässt grüßen…

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