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Apple: jetzt kommt es ganz dick

Von Markus Fugmann

Für Apple stehen schwere Zeiten bevor – und der Gegenwind kommt aus zwei Richtungen gleichzeitig!

Da ist zunächst einmal die Apple Watch. Noch am Montag hatte Apple-Chef Tim Cook verkündet, die Nachfrage übersteige das Angebot – das klang gut. Das Problem ist nur, dass diese Aussage mehr mit dem Angebot als mit der Nachfrage zu tun hatte. So berichtete gestern Abend das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf einen Insider, dass eine zentrale Komponente der Apple Watch defekt sei – und das ist der Grund, warum Apple etwa seine Apple Stores nicht mit der Watch beliefern kann. Konkret geht es um ein Bauteil, das schon nach kurzer Zeit kaputt geht und von der in Shenzhen ansässigen Firma AAC Technologies Holdings Inc. seit Februar in Massenproduktion hergestellt wird. Diese Bauteil soll dem Nutzer der Watch ein starkes haptisches Gefühl zu seinem Gerät vermitteln.

Apple hatte in der letzten Woche einigen Zulieferern für die Apple Watch mitgeteilt, dass sie ihre Produktion bis Juni zurück fahren sollten – ohne jedoch Gründe für diese Order zu geben. Zuvor hatte Apple jedoch dieselben Lieferanten noch ermahnt, dass sie ihre Produktion erhöhen sollten, weil das Angebot noch nicht ausreiche.

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Die etwas zu groß geratene Apple Watch-Version für den englischen Markt..

So weit, so schlecht. Aber auch an einer ganz anderen Front droht Ungemach. Bekanntlich verfügt Apple ja über große Barreserven, die zum Teil in den Rückkauf eigener Aktien investiert werden soll (siehe dazu unseren Artikel: „Apple – warum jubeln die Märkte über Schwachsinn?“). Diese Cash-Reserven lagern, der günstigen Steuern sei Dank, vorwiegend in Irland. Das Volumen der im Ausland lagernden Cash-Bestände von Apple ist mit 171 Milliarden Dollar gigantisch:

Apple Cashbestände
(Grafik von zerohedge.com; sie zeigt, dass Apple vorwiegend im Ausland sein Cash geparkt hat – aus Steuergründen)

Und genau das könnte nun zum Problem werden, denn die Europäische Kommission könnte Irland verpflichten, seinen extrem geringen Unternehmenssteuersatz rückwirkend bis zu zehn Jahren anzupassen. Und das wiederum würde bedeuten, dass Apple für die vergangenen zehn Jahre Steuern in Milliardenhöhe nachzahlen müsste. Am Dienstag hat Apple daher (in einer bislang wenig beachteten) Pflichtmitteilung an die Securities and Exchange Commission gewarnt:

“If the European Commission were to conclude against Ireland, it could require Ireland to recover from the company past taxes covering a period of up to 10 years reflective of the disallowed state aid, and such amount could be material“.

Sowohl die Probleme mit der Apple Watch als auch das Steuerthema erklären im Rückblick, warum die Aktie von Apple trotz der wirklich sehr guten Quartalszahlen unter Druck ist und technisch angeschlagen aussieht:

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Es sieht also so aus, als hätte Apple das Beste nun bereits hinter sich..



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1 Kommentar

  1. Wäre ja langweilig, wenn immer alles glatt laufen würde!? Das sind BAD News damit wieder einige günstig nachkaufen können …

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