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Es ist Zeit die Bewertungsfrage zu stellen Apple steuert auf eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar zu

Apple steuert auf eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar zu

Die Rallye an den US-Börsen in diesem Jahr wird von den großen Technologie-Aktien wie Apple, Microsoft und Alphabet angetrieben. Big Tech hat demnach einen gewichtigen Anteil an der Performance des Nasdaq, der in diesem Jahr bereits über 25 % zugelegt hat. Das Unternehmen mit der höchsten Gewichtung im Nasdaq, Apple, hat in diesem Jahr bereits 34 % zugelegt und ist damit der stärkste Treiber. Der iPhone-Konzern steht infolgedessen vor einem historischen Meilenstein. Die Rallye von Apple im Jahr 2023 hat das Unternehmen nämlich wieder an den Rand einer historischen Schwelle gebracht: eine Marktbewertung von 3 Billionen Dollar. Doch so langsam muss man die Bewertungsfrage stellen. Apple war seit 2009 nur einmal teurer bewertet, nämlich während der Corona-Pandemie im Dezember 2020. Damals lag das PE-Ratio (KGV) bei 35 – aktuell bei über 29.

Wie Bloomberg berichtet, ist die Aktie in diesem Jahr in der Spitze um 35 % gestiegen und hat damit einen Marktwert von fast 690 Mrd. Dollar dazu gewonnen. Die Anleger sind weiterhin von den stetigen Einnahmen und dem massiven Cashflow des iPhone-Herstellers angetan. Durch den jüngsten Anstieg ist Apple in Schlagdistanz zu seinem Rekord vom Januar 2022.

Apple: Marktkapitalisierung von 3 Billionen USD. Die Aktie ist historisch teuer
Apple steuert auf eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar zu

Tech-Schwergewichte gefragt

„In meiner Laufbahn hätte ich mir nie ein Unternehmen dieser Größe vorstellen können, aber auch nicht ein Unternehmen, das in der Lage ist, in einem Jahr einen freien Cashflow von mehr als 100 Milliarden Dollar zu erwirtschaften“, sagte Patrick Burton, Portfoliomanager des MainStay Winslow Large Cap Growth Fund, der nach den neuesten Daten fast 4,5 Millionen Aktien von Apple besitzt. „Wenn man sich die zugrunde liegenden Kennzahlen ansieht, ist es nachvollziehbar, warum das Tech-Unternehmen so gut abgeschnitten hat.

Apple und andere Technologie-Giganten haben sich in diesem Jahr an der Börse hervorgetan, da sich die Anleger auf die Tech-Schwergewichte konzentriert haben, während sie gleichzeitig die Risiken einer potenziellen Rezession, Turbulenzen im Bankensystem und jetzt auch noch den Streit um die US-Schuldenobergrenze in Kauf nehmen mussten. Die Aktie ist bei institutionellen Anlegern, Hedgefonds, Privatanlegern und dem Starinvestor Warren Buffett sehr beliebt.

Apple-Aktie: Bewertungsfrage stellen

Die glänzende Performance hat jedoch zu einer verstärkten Debatte über die Bewertung von Apple geführt. Mit dem 29-fachen des prognostizierten Gewinns bewegt sich die Aktie in einem für ein Technologie-Unternehmen, dessen Umsatz in diesem Jahr voraussichtlich schrumpfen wird, seltenen Bereich. Die Aktie wird mit einem satten Aufschlag gegenüber der eigenen Historie und dem Markt gehandelt, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

Während Apple Anfang 2022 kurzzeitig eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen US-Dollar überschritt, gelang es dem Unternehmen nicht, über diesem Wert zu schließen. Der damalige Höchststand markierte zudem den Beginn eines Abwärtstrends, der im selben Jahr zu einem Rückgang von 27 % führte, da die Anleger angesichts steigender Zinssätze aus Tech-Aktien flohen. Sollte Apple diesen Meilenstein erneut erreichen, wäre es das erste Unternehmen, dem dies gelingt. Derzeit ist das Unternehmen mit 2,76 Billionen US-Dollar bewertet – größer als der gesamte Russell 2000 Index.

Big Tech als sicherer Hafen

Die Ergebnisse von Apple für das abgelaufene Quartal unterstrichen die Argumente der Hausse. Sowohl die Gewinne als auch die Umsätze waren besser als erwartet, dank eines Aufschwungs bei den iPhone-Verkäufen und des Wachstums im Dienstleistungsgeschäft. Das Unternehmen erhöhte außerdem seine Dividende und kündigte Pläne für Aktien-Rückkäufe im Wert von 90 Milliarden US-Dollar an.

Die fantastischen Renditen für Aktienanleger in Verbindung mit dem dauerhaft hohen Cash-Flow des Unternehmens machte Apple und andere megacap Tech-Aktien zu einem beliebten Sicherheits-Trade zu Beginn dieses Jahres, als der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank zu Turbulenzen im Bankensektor führte. Angesichts der Erwartung, dass die US-Notenbank bald eine Zinspause ankündigt und im Spätherbst die Zinsen senken wird, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, setzen die Anleger nun eher auf die offensiven als auf die defensiven Eigenschaften des Unternehmens.

„Apple wird sich zuletzt in einem risikofreudigen Umfeld genauso gut entwickeln wie in einem risikoarmen“, sagt Sylvia Jablonski, Geschäftsführerin von Defiance ETFs. „Man kann hier keine 20-30% Rendite erwarten, aber ich würde mein Geld lieber hier parken als in Staatsanleihen. Es gibt viele Wachstumsmöglichkeiten, selbst in einem schwierigen Markt, und der iPhone-Konzern zahlt eine Dividende, kauft eine Menge Aktien zurück und hat eine unglaublich starke Bilanz, was die Aktie attraktiv macht.“

Apple: Klumpenrisiko

Big Tech: Das iPhone-Unternehmen erreicht höchste Gewichtung im S&P 500
Apples Gewichtung im S&P 500 erreicht historischen Höchststand

Natürlich bedeutet die ständig wachsende Gewichtung von Apple in den wichtigsten Aktienindizes, dass jede Trendumkehr der Rallye ein größeres Risiko für die Märkte darstellen würde. Die Aktie macht fast 7,5 % des S&P 500 Index aus, ein Wert, der in den letzten Jahren einen Höchststand erreicht hat.

„Wenn ein Unternehmen so gut abschneidet wie Apple, könnte man meinen, es sei immun gegen Risiken“, so Sal Bruno, Chief Investment Officer bei IndexIQ. „Im Moment fokussieren sich die Anleger nur auf die positive Seite, denn Apple hat einmal mehr fantastische Ergebnisse geliefert und eine enorme Stärke gezeigt, aber immer, wenn wir in der Vergangenheit so eine hohe Marktkonzentration gesehen haben, hat das nicht gut geendet. Wenn sich die Annahme durchsetzt, dass die Aktie überbewertet ist, besteht ein großes Risiko für den Gesamtmarkt.“

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Die Tech-Bubble ist wahrscheinlich durch KI-Handelsalgos getrieben. Also Tech kauft sich selbst mit dem Geld von menschlichen Anlegern 🙂

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