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Archegos und Bill Hwang: wie man 20 Milliarden in zwei Tagen verliert

Wie Archegos und Bill Hwang in zwei Tagen 20 Milliarden verloren

Kaum jemand kannte Bill Hwang und Archegos – bis die Firma geradezu explodierte, weil die extrem gehebelten Wetten auf einzelne Aktien schief gelaufen waren. Ein Einzefall?

Bill Hwang und Archegos – nur die Spitze des Eisbergs

Aber eines scheint klar: Bill Hwang und Archegos sind wohl nur die Spitze des Eisbergs, schließlich sind viele mit extremen Hebeln unterwegs. Das geht so lange gut, wie es eben gut geht. Bei Bill Hwang ging es schief: er hatte noch die Chance, die Reißleine zu ziehen mit der Chance eines Neuanfangs, lehnte das aber ab.

Mittels Swaps, die er mit verschiedenden Banken abgeschlossen hatte und die seine Hebelung in Aktien wie Viacom  potentierten, bewegte Bill Hwang diese Aktien nach oben – bis dann der Tag des Erwachens kam. Denn der Fall seiner gehebelten Aktien wirkte wie ein Branbeschleuniger – Archegos sah sich Margin Calls der veschiedenden Banken ausgesetzt. Was sich jedenfalls zeigte war, wie wenig transparent das System wirklich ist: die Positionierung von Archegos blieb etwa vor der US-Börsenaufsicht völlig im Dunkeln.

So oder so: Nomura oder Credit Suisse mussten bluten, während andere Banken wie Goldman Sachs und Deutsche Bank deutlich glimpflicher davon kamen. Das lag schlicht daran, dass Goldman und Deutsche schneller die Positionen exekutierten, sodass der Verlust bei Credit Suisse und Nomura sich potenzierte. Das war eine Art Reise nach Jerusalem.

All das ist bedeutend, weil es die Struktur des Finanzmarktes erkennen läßt. Exzesse sind wohl eher die Regel als die Ausnahme, steht zu fürchten. Ist es Zufall, dass Bill Hwang mit Cathie Wood befreundet ist? Beide sind religiös und meinen, das Werk Gottes zu tun – schon der Name Archegos stammt aus christlichem Kontext. Das Spielfeld für beiden wiederum bereiteten die Notenbanken mit ihrer Geldpolitik: sie schufen dmait eine „rationale Rally in einem irrationalen Umfeld“ (Wolfgang Müller).

Folgende kurze Dokumentation von Bloomberg beleuchtet, was da bei Archegos abgelaufen ist.  Wie ist es möglich, in nur zwei Tagen sage und schreibe 20 Milliarde Dollar zu verlieren



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