Argentinien ist als anfälliges Schwellenland derzeit mit am Stärksten betroffen von der Zinswende in den USA. Schritt für Schritt erhöhen die USA derzeit ihre Leitzinsen, womit Anlagen im Dollar-Raum attraktiver werden. Dementsprechend ziehen Anleger Geld aus Schwellenländern ab. Die Schwächsten haben nun die größten Probleme.
Der argentinische Peso gilt auch dank der schwachen Wirtschaft und der dubiosen finanzpolitischen Vorgeschichte des Landes als leichtes Opfer für Spekulanten, die auf den Zug noch mit aufspringen wollen. Und so stieg der US-Dollar gegen den Peso seit Jahresanfang schon von 18,60 auf jetzt 21,90. Vor einem Jahr lag der Wechselkurs sogar erst bei 15. Man muss also immer mehr Peso aufwenden um einen US-Dollar kaufen zu können.
Die wirkliche Action in Sachen Peso-Abwertung begann erst am 26. April bei 20,20. Seitdem ging es richtig steil bergab. Mehrmals hatte die argentinische Notenbank in den letzten Tagen bereits den Leitzins angehoben – insgesamt von 27,25% auf heute 40% in nur einer Woche! Heute ging es im letzten Schritt rauf um 6,75%. Damit soll die Währung gestützt werden. Das half heute aber nur minimal. USD vs Peso stieg bis heute Mittag auf 22,25, um nach Verkündung aus Buenos Aires auf 21,39 zu fallen. Jetzt liegt der Kurs wieder bei 21,84. Also ist die Zinserhöhung weitestgehend wirkungslos geblieben.
Man muss schauen, ob die Spekulanten in den nächsten Tagen kräftig Kasse machen, wodurch der Peso wieder gewinnen könnte – oder ob die Abwertung kräftig weiter geht. Der Peso jedenfalls ist von je her ein heißes Eisen – und erst recht, seitdem er nach der Kirchner-Ära wieder zum Handel freigegeben wurde! Hier ein satirisches Bild für die aktuelle Lage rund um den Peso.
— zerohedge (@zerohedge) May 4, 2018
USD vs argentinischer Peso seit Februar 2018.
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