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Auf der Suche nach Rendite?

Achtung: Hohe Rendite heißt immer auch hohes Risiko! Diese Weisheit gilt universell, wird aber auf der Hatz nach ein paar Krümeln Rendite von vielen Anlegern längst ausgeblendet. Wer nicht im aktiven Trading zocken will, und auf der Suche nach...

FMW-Redaktion

Achtung: Hohe Rendite heißt immer auch hohes Risiko! Diese Weisheit gilt universell, wird aber auf der Hatz nach ein paar Krümeln Rendite von vielen Anlegern längst ausgeblendet. Wer nicht im aktiven Trading zocken will, und auf der Suche nach einer attraktiven jährlichen Ausschüttung ist, die sich sehen lassen kann, kann jenseits von Scharlatanen am grauen Kapitalmarkt auch jetzt noch anständig Rendite erzielen – wenn er bereit ist höhere aber nachvollziehbare Risiken einzugehen.

Neben Staatsanleihen treibt die EZB jüngst sogar immer mehr Unternehmensanleihen Richtung 0 oder sogar Negativrendite. 20% der von ihr selbst aufgekauften Unternehmensanleihen sind sogar schon im negativen Bereich. Will man ein relativ transparentes Risiko, kann man bei der Kategorie „Länderrisiko“ bleiben – also reicht die Einschätzung, ob ein Staat pleite geht bzw. ob man sein Geld am Laufzeitende zurückerhält. Schwellenländer-Anleihen zu kaufen, die in deren Landeswährungen notieren, ist ein fast unkalkulierbares Risiko. Aber da sie Zugang zu einer breiten Anlergergemeinde haben wollen, emittieren viele Schwellenländer auch Anleihen in US-Dollar und Euro – mehrheitlich in US-Dollar. Für einen Anleger aus Europa ist es vergleichsweise ein geringes Risiko US-Dollar-Anleihen zu kaufen, da die Schwankung zwischen Euro und US-Dollar ja nicht so extrem ist wie oft im Verhältnis zu Schwellenländer-Währungen. Denn was nützt eine 10%-Anleihe, wenn der Währungseffekt am Ende zu einem Verlustinvestment führt?

Hier mal eine kleine Auswahl. In US-Dollar notierende 10jährige Staatsanleihen der Türkei bringen 4,5% Rendite, während in Lira notierende Anleihen mehr als 7,5% bringen. Die Ukraine (ein richtiges High Risk-Land) bringt in Dollar über 8%. Und in ukrainischer Währung? Ach bitte, wollen sie dieses Währungsrisiko wirklich eingehen? Brasilien bringt über 4,5% in Dollar gegenüber mehr als 11% in heimischer Währung. Man kann, wenn man diese Risiken als Fondsvariante eingehen möchte, sein Risiko hierüber breit streuen und Renditen von über 4% erzielen – aber auch diese Fonds sind risikoreich, weil natürlich der Ausfall einzelner Anleihen die Rendite runterzieht. Dollar- und Euro-Anleihen aus Schwellenländern sind eine interessante Alternative, wenn man bereit ist die Risiken zu akzeptieren!

Und neben einigen vom Kursrisiko her riskanten europäischen Bankaktien, die derzeit mit mehr als 5% eine attraktive Dividendenrendite abwerfen (wir schrieben darüber bereits vor zwei Wochen), bringen trotz Ölpreis-Flaute die großen Öl-Konzerne auch jetzt noch gute Renditen ins Depot. Das war den Konzernbossen wichtig, ihre Aktionäre auch in der Krise mit guten Ausschüttungen bei Laune zu halten – notgedrungen nimmt man bei dem tollen Zinsumfeld auch gerne Kredite auf um die Aktionäre auch weiterhin bei Laune zu halten. Den Preis bezahlen musste die Belegschaft in Form von Entlassungen.

Die europäischen Ölkonzerne bringen daher immer noch erstaunlich gute Dividendenrenditen zustande. Total liegt um die 5,5% , die norwegische Statoil genauso. Die italienische Eni liegt bei 6%. Und der Knaller: Die beiden großen Tanker BP und Shell kommen sogar noch auf über 7%. Tja, aber auch dieser schöne Traum ist mit Risiko behaftet. Hält der niedrige Ölpreis länger an, und verlieren die Konzerne die Kraft für die hohen Dividendenzahlungen, sinkt die Rendite. Dazu kommt natürlich noch das Aktienkurs-Risiko. Steigt man jetzt ein, und der Ölpreis zieht an, steht man als Langfristanleger natürlich gut da. Fazit: Rendite ist möglich, die Risiken sind für jeden normal denkenden Menschen nachvollziehbar und müssen akzeptiert werden vor so einem Investment.



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