Es herrscht seit Tagen Aufruhr am Anleihemarkt. Die Kurse von US-Staatsanleihen fielen letzte Woche spürbar. Dadurch stiegen die Renditen deutlich, was alles andere als gut ist für Donald Trump. Denn dadurch steigen nämlich letztlich auch die Kreditkosten für seine Wählerschichten, die zum Beispiel davon träumen ein Haus zu kaufen. Wird hier kurzfristig gehandelt? Seit gestern jedenfalls erholt sich die Rendite für 10 Jahre Laufzeit wieder auf 4,36 % – exakt ab dem Zeitpunkt, wo Donald Trump die Zügel im Handelskrieg wieder lockerte, in dem er Elektronik-Importe von seinen Zöllen freistellte.
Europas größter Vermögensverwalter sagte gestern, ab 5 % Rendite für 10 Jahre Laufzeit würde die Federal Reserve intervenieren, in dem sie US-Staatsanleihen aufkauft (das senkt die Rendite). Jetzt meldet sich auch die US-Regierung zu Wort. Mit Blick auf den jüngsten Ausverkauf bei US-Staatsanleihen hat US-Finanzminister Scott Bessent Spekulationen zurückgewiesen, dass andere Staaten ihre Bestände amerikanischer Staatsanleihen abstießen. Sein Ministerium verfüge indessen über Instrumente, um bei Bedarf gegen Verwerfungen vorzugehen.
“Ich glaube nicht, dass es einen Abverkauf durch ausländische Investoren gibt”, sagte Bessent gestern während eines Besuchs im argentinischen Buenos Aires im Gespräch mit Bloomberg TV. Bei den Auktionen zehn- und 30-jähriger US-Staatsanleihen in der vergangenen Woche habe es eine erhöhte Nachfrage aus dem Ausland gegeben.
Bessent wiederholte seine Interpretation, dass der Markteinbruch hauptsächlich darauf zurückzuführen sei, dass Anleger gehebelte Investments auflösten. Dafür, dass staatliche Inhaber von Staatsanleihen hinter dem Einbruch stünden, habe er “keine Belege”, so der US-Finanzminister. “Wir sind weit davon entfernt, Maßnahmen ergreifen zu müssen”, führte er aus. Sollte dies jedoch nötig sein, gebe es ein “umfangreiches Instrumentarium, das wir einsetzen können.” Zu diesem gehöre auch das Rückkaufprogramm des Ministeriums für ältere Wertpapiere, so Bessent. “Wir könnten die Rückkäufe erhöhen, wenn wir wollten.”
Das Finanzministerium in Washington hat im vergangenen Jahr das erste regelmäßige Rückkaufprogramm seit 2000-2002 gestartet, um die Liquidität bei älteren Wertpapieren zu verbessern, die weniger häufig gehandelt werden als die neueren, so genannten On-the-Run-Treasuries. Bei früheren offiziellen Interventionen am Markt war die Federal Reserve der Hauptakteur, der am Sekundärmarkt große Mengen an Schuldtiteln aufkaufte. In der vergangenen Woche hatten US-Staatsanleihen den stärksten Wochenrückgang seit 2001 erlitten – begleitet von Kursverlusten beim Dollar. Einige Marktteilnehmer werteten dies als ein Zeichen dafür, dass im Ausland das Vertrauen in amerikanische Vermögenswerte schwindet.
FMW: Ob nicht doch chinesische Verkäufer dahinter stecken, um die US-Renditen hochzutreiben, und damit Donald Trump im Handelskrieg unter Druck zu setzen?
FMW/Bloomberg
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Ein mutmaßlicher Beweis ist das Bankenkartell rund um JPMorgan, BlackRock mit Aladdin… sofern man die technischen Marktdaten & RRP, TGA & Co. unter der Haube heranzieht… das typische ‚Teppich ziehen’… Dimon hat übrigens erneut eine große Menge an Liquidität zu guten Preisen abgeladen, wie uns die aktuellen Daten sagen…
Ich habe auch anderswo gelesen, dass es der sogenannte „basis trade“ sei, der hinter dem Zinsanstieg stünde. Das sei ein üblicherweise risikoloses Geschäft von Hedgefonds, was plötzlich nicht mehr risikolos war und deshalb zwangsweise aufgelöst werden musste. So wie ich das verstanden habe ist das die Differenz zwischen US-Staatsanleihen und deren futures. Warum sich da etwas geändert hatte, weiß ich aber nicht.
Der US Dollar zeigt Schwäche, die Zinsen für die Amerikaner gehen nach oben, die Inflation steigt, usw…. Ob das den Amerikaner gefällt? Auch die Aktien nehmen einen wenig erfreulichen Kurs, wo doch viele hier ihr Gespartes und ihre Altersversorgung für die Zukunft verlieren können. Und was macht ihr Präsident? Sorgt er für Vertrauen und Zuversicht?