Heute wurden vom Statistischen Bundesamt die Auftragseingänge der Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) für den Monat Juni veröffentlicht. Im Jahresvergleich von Juni 2020 auf Juni 2021 ist es ein Zuwachs von 26,2 Prozent. Und vor allem der kurzfristige Vergleich von Mai auf Juni 2021 glänzt mit +4,1 Prozent. Aber der Schein trügt. Auch Jörg Krämer von der Commerzbank weist aktuell darauf hin – denn von April auf Mai waren die Auftragseingänge um 3,2 Prozent gefallen. Und danach kam dann von diesem tieferen Niveau aus der Juni-Anstieg um 4,1 Prozent. Also ist der aktuelle Zuwachs doch nicht so berauschend? Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, stiegen die Auftragseingänge im Juni 2021 um 11,2 Prozent.
Boom vorbei: Auf den ersten Blick beeindruckt das Plus von 4,1% bei den deutschen Juni-Auftragseingängen. Aber es folgt einem fetten Minus von 3,2% im Mai. Legt man den dicken Daumen über die Daten, erkennt man, dass der Boom bei den Aufträgen beendet scheint. #EconTwitter pic.twitter.com/2GFb0MNHxu
— Jörg Krämer (@DrJoergKraemer) August 5, 2021
Hier weitere Details im Wortlaut von den Statistikern:
Im Vergleich zum Vormonat stiegen im Juni 2021 die Aufträge aus dem Inland um 9,6 %. Das Inlandsergebnis wurde dabei sehr stark durch Großaufträge für Investitionsgüter beeinflusst. Die Auslandsaufträge erhöhten sich um 0,4 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 1,3 % zu, die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland fielen um 0,2 %.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingangim Juni 2021 um 1,4 % über dem Vormonatsniveau. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Anstieg um 6,8 %, der ebenfalls von Großaufträgen beeinflusst war. Im Bereich der Konsumgüter fielen die Aufträge um 1,1 %.
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