Die Lage in der deutschen Industrie ist alles andere als rosig – da hilft diese Meldung? Die Auftragseingänge der deutschen Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) wurden heute früh vom Statistischen Bundesamt für den Monat Juni gemeldet. Positiv kann man sagen: Im Monatsvergleich steigen die Auftragseingänge deutlich um 3,9 % an. Negativ ist anzumerken: Vorher waren sie fünf Monate in Folge gesunken! Und im Jahresvergleich sind sie um 11,8 % rückläufig. Und im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lagen die Auftragseingänge der Industrie im 2. Quartal 2024 um 1,4 % niedriger als im 1. Quartal 2024. Die Grafik zeigt den langfristigen Verlauf seit dem Jahr 2016.
Deutlicher Anstieg der Auftragseingänge in der Autoindustrie
Die positive Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2024 ist laut den Statistikern insbesondere auf den deutlichen Anstieg in der Autoindustrie (+9,3 % zum Vormonat) zurückzuführen. Auch die Zuwächse im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen (+9,8 %) und im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge; +11,7 %) wirkten sich positiv aus. Negativ beeinflusste das Gesamtergebnis hingegen der Rückgang im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-7,9 %).
Im Bereich der Investitionsgüter ergab sich für den Auftragseingang im Juni 2024 ein Anstieg um 9,2 % gegenüber dem Vormonat. Bei den Vorleistungsgütern (-1,5 %) und den Konsumgütern (-7,1 %) fiel der Auftragseingang gegenüber dem Vormonat. Für den Anstieg der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe waren maßgeblich die inländischen Neuaufträge verantwortlich. Diese stiegen um 9,1 %. Die Auslandsaufträge erhöhten sich nur leicht um 0,4 %.
Die Ökonomen der Commerzbank schreiben dazu aktuell (auszugsweise): Das starke Plus ist zweifelsohne eine positive Überraschung. Aber es ist auch eine Gegenbewegung zum starken Ordereinbruch im Mai (ohne Großaufträge: -2,4%). Insgesamt zeichnet sich jetzt lediglich eine Bodenbildung ab. Für eine zurückhaltende Interpretation der heutigen Zahlen sprechen auch die anderen Frühindikatoren. So ist das Ifo-Geschäftsklima bereits drei Mal in Folge gefallen, der Einkaufsmanagerindex bereits zwei Mal. All das setzt ein dickes Fragezeichen hinter die für das zweite Halbjahr erwartete spürbare Belebung der Wirtschaft, die viele Volkswirte noch immer erwarten.
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Die Lasertechnologie gehört ebenfalls zu unseren industriellen Aushängeschildern. Auch im Zusammenhang mit dem Export. Somit muß es auch hier heißen: Handelsbeziehungen mit der ganzen Welt.