Die Auftragseingänge der deutschen Industrie steigen auf einmal kräftig an. Dies liegt aber – wie so oft bei plötzlichen Anstiegen in dieser Statistik – an einem Sondereffekt, der im Folgemonat wieder für einen ruckartigen Absturz sorgt.
Wie das Statistische Bundesamt heute früh gemeldet hat, sind die Auftragseingänge der Industrie im Dezember im Vergleich zu November um 6,9 % gestiegen. Im Jahresvergleich war es ein Rückgang um 6,3 %. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang um 2,2 % höher als im Vormonat. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich blieb der Auftragseingang im 4. Quartal 2024 unverändert (0,0 %) gegenüber dem Vorquartal, ohne Großaufträge stieg er um 1,4 %. Im November 2024 ging der Auftragseingang nach Revision der vorläufigen Ergebnisse gegenüber Oktober 2024 um 5,2 % zurück.
Die positive Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember 2024 ist laut Aussage der Statistiker wesentlich auf den deutlichen Anstieg im Segment „Sonstiger Fahrzeugbau“ (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge) zurückzuführen. Hier lagen die Neuaufträge aufgrund mehrerer Großaufträge um 55,5 % höher als im Vormonat. Auch die Zuwächse der Auftragseingänge im Maschinenbau (+8,6 %) beeinflussten das Gesamtergebnis positiv. Negativ wirkte sich hingegen der Rückgang in der Automobilindustrie (-3,2 %) aus. Man darf vermuten: Beim Vermelden der Januar-Zahlen in vier Wochen kommt wieder der große monatliche Rückgang, der diesen kurzfristigen Anstieg zunichte macht.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken