Die Auftragseingänge der deutschen Industrie stürzen kräftig ab! Wie das Statistische Bundesamt aktuell meldet, sinken sie im November im Jahresvergleich um 11 %. Aber wirklich schlimm ist der kurzfristige Monatsvergleich von Oktober auf November 2022 – hier sinken die Auftragseingänge um unglaubliche 5,3 % – in nur einem Monat! Erwartet wurde ein Rückgang von nur 0,5 %. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Rückgang von 2,9 %. Der Auftragseingang hat damit das niedrigste Niveau seit Juli 2020 erreicht.
Interessant: Die Schwäche der Auftragseingänge kommt von ausländischen Auftraggebern! Hier dazu die Statistiker: Der aktuelle Rückgang ist maßgeblich auf sinkende Auslandsaufträge zurückzuführen, die um 8,1 % gefallen sind. Auftragseingänge aus der Eurozone sanken dabei um 10,3 %, während Aufträge aus dem restlichen Ausland um 6,8 % fielen. Auftragseingänge aus dem Inland verringerten sich gleichzeitig um 1,1 %.
Und weiter sagen die Statistiker: Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank der Auftragseingang mit -8,5 % besonders stark (ohne Berücksichtigung von Großaufträgen -3,7 %). Großen Anteil an dieser Entwicklung hatte der Auftragsrückgang im Maschinenbau und im sonstigen Fahrzeugbau (z. B. Schienenfahrzeugbau und Luft- und Raumfahrzeugbau). Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel der Auftragseingang um 0,9 % und im Bereich der Konsumgüter um 0,7 %.
UPDATE:
Hier auszugsweise aktuelle Aussagen der Ökonomen der Commerzbank zu diesem starken Rückgang der Auftragseingänge: Die heutigen Zahlen zeigen, dass sich die zahlreichen Belastungsfaktoren für die Konjunktur mehr und mehr bei der Industrie bemerkbar machen. So haben viele Unternehmen die Produktion wegen der hohen Energiekosten heruntergefahren, was sich natürlich auch auf ihre Bestellungen von Vorprodukten auswirkt. Wichtiger für die Entwicklung der Auftragseingänge dürften aber die weltweiten Zinserhöhungen der Notenbanken sein, die die Weltkonjunktur mehr und mehr bremsen. Dabei dürften diese ihre stärkste Wirkung erst in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erreichen, sodass die Auftragseingänge in den kommenden Monaten im Trend weiter fallen dürften. Hieran ändert wohl auch nichts, dass die Unternehmen bei der letzten Ifo-Umfrage die Nachfrageentwicklung wieder etwas weniger negativ beurteilt haben.
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Dies zeigt, wie wichtig für die deutsche Industrie eine multipolare Außenwirtschaftspolitik auf Grundlage der UN-Charta ist, um möglichst viele potentielle Absatzmärkte/Exportmärkte zu besitzen.
Wenn die Waren schon durch abgewanderte Firmen im Ausland hergestellt werden, dann werden sie nicht mehr in Deutschland bestellt, oder durch Tochterfirmen in den Ländern die günstige Energien bereitstellen.
Deutschland kann ja weiter auf Elektoautos setzen, die aber nach dem Wegfall der Förderung auch weniger Käufer finden werden.
Andere große Autohersteller setzen wieder auf Verbrenner.
China fördert den Verbrennungsmotor – und könnte bald eine deutsche Lücke füllen – FOCUS online
https://m.focus.de/auto/news/china-foerdert-den-verbrennungsmotor_id_111986014.html
Viele Grüße aus Andalusien Helmut