Europa

Auftragseingänge der Industrie fallen – Top-Ökonom mit klarer Aussage

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie steigen kurzfristig, aber der Trend ist klar abwärts gerichtet. Hier dazu aktuelle Aussagen.

Industrieproduktion

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) fallen. Zwar sehen wir kurzfristig einen Anstieg, aber der Trend geht gen Süden. Wie das Statistische Bundesamt heute früh gemeldet hat, stiegen die Auftragseingänge im Dezember gegenüber November 2022 saison- und kalenderbereinigt um 3,2 %. Damit wurde der deutliche Rückgang im November 2022 (-4,4 %) zum großen Teil wieder kompensiert. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im Dezember 2022 allerdings ein Rückgang von 0,6 %. Im wichtigen Jahresvergleich zu Dezember 2021 ist es ein Rückgang von 10,1 %. Man schaue dazu auf die aktuelle Aussage von Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, im folgenden Tweet:

Verlauf der Auftragseingänge der Industrie seit 2014

Hier die Detailaussagen der staatlichen Statistiker, im Wortlaut:

Der aktuelle Zuwachs des Auftragseingangs ist somit maßgeblich auf Großaufträge zurückzuführen. Ausschlaggebend waren dabei vor allem hohe Auftragsvolumen in den Branchen „Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und schalteinrichtungen“, „Herstellung von Verbrennungsmotoren“ und „Luft- und Raumfahrzeugbau“.

Auftragseingang im Jahr 2022 niedriger als im Vorjahr, aber leicht höher als vor der Corona-Krise

Über das Jahr 2022 hinweg sank der Auftragseingang bis auf wenige Ausnahmen kontinuierlich und erreichte im Dezember 2022 einen um 10,1 % kalenderbereinigt niedrigeren Stand als im Dezember 2021. Das vergangene Jahr steht damit im Kontrast zum Jahr 2021, in dem der Auftragseingang aufgrund von Corona-Nachholeffekten stark angestiegen war. In der Summe befindet sich der Auftragseingang aktuell damit leicht über dem Vor-Corona-Niveau: Im kalenderbereinigten Vergleich lag der Auftragseingang im Dezember 2022 um 1,2 % höher als im Dezember 2019.

Besonders stark war der aktuelle Anstieg mit 5,7 % bei den Inlandsaufträgen. Die Auslandsaufträge erhöhten sich um 1,2 %. Dabei nahmen Auftragseingänge aus der Eurozone um 9,8 % zu, während Aufträge aus dem restlichen Ausland um 3,8 % abnahmen.

Während der Auftragseingang im Bereich der Investitionsgüter unverändert blieb, stieg er in der Hauptgruppe der Vorleistungsgüter um 9,7 % an. Hierfür können ebenfalls die bereits genannten Großaufträge im Bereich der Elektrizitätsverteilungs- und schalteinrichtungen ausschlaggebend sein. Im Bereich der Konsumgüter sank der Auftragseingang gleichzeitig um 3,3 %.

Für November 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Auftragseingangs gegenüber Oktober 2022 von 4,4 % (vorläufiger Wert: -5,3 %).



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Pingback: Aktuelles vom 6. Februar 2023 | das-bewegt-die-welt.de

  2. Pingback: Meldungen & Nachrichten vom 8. Februar 2023 | das-bewegt-die-welt.de

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage