Noch nie haben so viele Unternehmen im deutschen Wohnungsbau über fehlende Aufträge geklagt. 57% der Unternehmen meldeten laut heutiger Aussage des ifo-Instituts im Januar einen Auftragsmangel nach 53,6% im Dezember. Das ist der höchste jemals gemessene Wert. „Die Krise im Wohnungsbau scheint inzwischen zum Normalzustand geworden zu sein“, so sagt es Klaus Wohlrabe von ifo. „Auch die Zinssenkungen der EZB führten bisher zu keiner Entspannung der Situation.“ Auch das Geschäftsklima im Wohnungsbau sackte erneut ab. Dies war auf deutlich schlechtere Erwartungen zurückzuführen. Die pessimistischen Aussichten zeigen laut ifo, dass die Unternehmen gegenwärtig nicht an eine baldige Besserung glauben. Die aktuelle Lage habe man auf sehr niedrigem Niveau etwas positiver beurteilt. Der Anteil der Auftragsstornierungen ist minimal auf 9,7% gesunken.
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Moin, moin,
was für eine Krise gibt es im Wohnungsbau? Werden zu wenige Wohnungen gebaut oder gibt es nur zu viele Nachfrager nach Wohnungen? Wenn nun natürlich jedes Jahr einige Hunderttausend Wohnungssuchende zu uns kommen, dann reicht jeder Wohnungsbau nie aus. Ein Blick auf Schleswig-Holstein zeigt, dass immer mehr Trabantenstädte (=die Ghettos der nahen Zukunft) gebaut werden. Wo sind noch Ackerflächen? Wo sollen Kartoffel, Getreide und Gemüse wachsen?
Fazit: Zumindest endet der BRD Ghettobau an der Dänischen Grenze, ein Glück
Es geht um Auftragsmangel.
Die Baufirmen haben also zu wenige Aufträge.
Was auch niemanden wundert. Wir sind in einer Wirtschaftskrise die Tag zu Tag schlimmer statt besser wird.
die Reichen wollen uns die Sonne stehlen, wenn die alles betoniert haben dann brauchen die Pflanzen keine Sonne mehr
weiter so bis zum Untergang
ich investiere schon seit 2018 nicht mehr in den Standort deutschland.mein Geld ist im Ausland besser angelegt
Die entscheidende Frage dürfte sein ob die Kosten zum Bau von Wohnungen gesunken sind. Meine Vermutung: Die Kosten sind weiter gestiegen.
Das heißt die Politik wird den Bau von Wohnungen noch weiter fördern: Es soll ja keiner weniger haben. Auch nicht die Firmen und die Bürokraten. Man stelle sich vor die Dämm-Vorschriften würden gestrichen, wegen Klimawandel. Das ginge gar nicht!!!!
@Robert
Sie deuten hier an bzw. erwecken den Eindruck, dass energetische Dämmmaßnahmen beim Neubau eine entscheidende Kostenrolle spielen.
Die sind aber meines Wissens vernachlässigbar im Vergleich zum Anstieg von Grundstückskosten und Lohnkosten, anderen Materialkosten oder Kosten wegen Vorgaben für Stellplatzsatzungen oder Barrierefreiheit (z. B. Lifte) uvm.
Die steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz haben nur einen geringen Anteil am Anstieg der Baukosten. Das ist wenig überraschend, schließlich betragen die Materialkosten für Dämmstoffe in einem Neubau lediglich etwa 1 bis 2 % der gesamten Baukosten.
Das derzeit geforderte energetische Niveau verteuert die gesamten Gestehungskosten um 3,2 % (Material und Montage). Gleichzeitig wird aber der Primärenergiebedarf um 25 bis 30 % reduziert.
Selbstverständlich steht es jedem frei, die eigene Verantwortung am Klimawandel zu leugnen, den Klimawandel an sich zu verharmlosen oder die Gegenmaßnahmen zu kritisieren. Und natürlich gilt es, einiges zu verbessern oder nachzujustieren, nachdem nun ausreichend erste Erkenntnisse vorliegen. Doch das alles ändert nichts an der Tatsache, dass bei Nichteinhaltung der Emissionsziele in allen Sektoren hohe Zahlungen durch die Lastenteilungsverordnung bzw. der Erwerb von Emissionszertifikaten in zigfacher Milliardenhöhe fällig werden. Das wären sinnfrei verschwendete Steuergelder, die besser sinnvoll zur Energieeinsparung und Emissionsreduzierung genutzt werden.
„In der Lastenteilungsverordnung werden … verbindliche Zielvorgaben für die Reduzierung des Emissionsausstoßes der Mitgliedstaaten in Sektoren festgelegt, die nicht unter das EU-Emissionshandelssystem fallen.
Mit der Verordnung soll sichergestellt werden, dass das Ziel der EU, ihre Treibhausgasemissionen in den Lastenteilungssektoren bis 2030 um 30 % gegenüber dem Niveau von 2005 zu reduzieren, erreicht wird. Dazu gehören Gebäude, Landwirtschaft (Nicht-CO2-Emissionen), Abfallwirtschaft und Verkehr.“
https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2018/05/14/effort-sharing-regulation-council-adopts-emission-reduction-targets/
Auf Maßnahmen gegen den Klimawandel haben sich alle Volkswirtschaften und Gesellschaften der EU-Länder vor wenigen Jahren mit hohem Konsens geeinigt.
„Mit dem Europäischen Klimaschutzgesetz wird ein verbindliches EU-Klimaziel gesetzt, wonach die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen.“
https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/eu-climate-action/
https://www.eib.org/de/press/all/2021-356-63-percent-of-germans-in-favour-of-stricter-government-measures-that-impose-changes-on-people-behaviour
Die Zustimmung zu Klimaschutzmaßnahmen nach wie vor sehr hoch, auch wenn über etwas einseitige Kanäle und Foren versucht wird, den Eindruck des Gegenteils zu erwecken.
https://projekte.uni-erfurt.de/pace/topic/output/30-Akzeptanz_files/figure-html/unnamed-chunk-2-1.png
Ob das nun einigen sehr lauten Meinungsvertretern gefällt oder nicht oder ob der Klimawandel nun gefühlt hinter anderen Problemen und globalen Entwicklungen in anderen Ländern versteckt wird, spielt keine so große Rolle, wie man glauben machen möchte.
Auch das Bundesverfassungsgericht äußert sich dahingehend sehr eindeutig.
„Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. Der nationalen Klimaschutzverpflichtung steht nicht entgegen, dass der globale Charakter von Klima und Erderwärmung eine Lösung der Probleme des Klimawandels durch einen Staat allein ausschließt. Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen.“
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2021/03/rs20210324_1bvr265618.html