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Augen auf bei Binären Optionen: „Namhafter“ Anbieter gibt freiwillig Zypern-Lizenz zurück

Haben Sie schon mal was von der "Banc de Binary" gehört? Wenn Sie sich für Binäre Optionen interessieren, dann sind Sie sicher schon mal über diesen Namen gestolpert. Dass dieser...

FMW-Redaktion

Haben Sie schon mal was von der „Banc de Binary“ gehört? Wenn Sie sich für Binäre Optionen interessieren, dann sind Sie sicher schon mal über diesen Namen gestolpert. Dass dieser Anbieter wirklich eine Bank ist, kann man nirgendwo auf der Webseite der Firma erkennen. Es ist wohl eher der Versuch beim geneigten Privatkunden mit den Wort „Banc“ (also Bank) eine Suggestion zu erzeugen, welche Seriosität ausstrahlen soll. Die Firma war letztes Jahr Hauptsponsor vom britischen Fußballclub FC Southampton, aber nur wenige Tage. Dem Club wurde die Sache wohl zu dubios, und kündigte lieber schnell den Sponsor-Vertrag.

Sogar der Offshore-Standort Belize (auf der Landkarte irgendwo am Rand von Mexiko) hatte der „Banc de Binary“ letzten Oktober die Finanzlizenz entzogen, was schon was heißen soll. Die Firma zahlte bereits Millionenstrafen, unter anderem in den USA, weil man US-Bürgern Binäre Optionen als Produkt gar nicht anbieten durfte. Nun hat dieser „Anbieter“ wohl die Nase voll von ebenfalls auf Zypern verpassten Strafen, so vermuten wir es mal. Denn auf Zypern hatte man bisher eine Lizenz innerhalb der EU.

Wie die dortige Aufsicht CySec nun mitteilt, hat die Banc de Binary ihre zypriotische Finanzlizenz „freiwillig“ zurückgegeben. Kurz und knapp hat die CySec dies mitgeteilt. Darf man vermuten, welcher Maßnahme die „Banc“ damit zuvorkommen wollte? Ach nein, wir wollen nicht vermuten… was macht die „Banc“ jetzt? Laut Daten, die man auf der Webseite der „Banc“ entnehmen kann, wird die Webseite aus Bulgarien geführt, und die Firma selbst ist lizensiert über die Karibik-Insel St. Vincent and Grenada. Wie man in Finanzkreisen munkelt, wird die Firma keinesfalls ihren Betrieb einstellen.

Es sieht lediglich so aus, als würde man eben zukünftig komplett offshore „irgendwie“ weitermachen. Was das für die Kunden bedeutet? Keine Aufsichtsbehörde in der EU? Kein Regulierer in der USA oder sonst wer kann ein Auge darauf haben, ob der Kunde bei den Transaktionen fair behandelt wird, wenn man diesen Terminus bei Binären Optionen überhaupt benutzen kann. Von Einlagensicherung reden wir hier lieber gar nicht. Wir wollen hier auch nicht ewig auf dieser Firma rumhacken.

Es gibt in der Branche noch diverse andere Anbieter. Seit letztem Jahr gibt es regelrechte Jubelschreie bei Marketing- und PR-Agenturen, da vor allem Anbieter aus diesem Bereich vermehrt Sportclubs und Sportstars als Werbefiguren auswählen, um die eigenen Marke bei wettaffinen Menschen schnell bekannt zu machen. Was lernt man daraus? Nur weil ein Sportstar oder ein Fußballclub einen Namen bewirbt, sollte man sich davon nicht blenden lassen. Denn ein Werbeträger ist wohl kaum verpflichtet die Seriosität seines Werbekunden zu überprüfen.



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8 Kommentare

  1. Korrektur: „wirklich keinen Bank ist“ muss es heißen….das ist ja die Pointe :-)

  2. *keine* natürlich…

  3. was ist eine binäre Option und was bietet dieses Unternehmen an? welches Produkt od. Dienstleistung kann man hier kaufen?

    1. @frank, stumpfe Wetten. Zum Beispiel: steht der Dax um 12Uhr über oder unter 11600 Punkten. Hat man recht, verdient man Geld, hat man unrecht, ist der Einsatz komplett futsch..

      1. danke für die Info, aber ich verstehe das nicht. Diese Wetten kann ich auch mit gängigen Derivaten tätigen, also mit Knock Outs, Optionsscheinen oder CFD. Wozu brauche ich da „binäre Optionen“?

        1. @frank, das ist so nicht richtig. Habe ich ein CFD oder ein Knock out, wette ich, dass der Dax oder was auch immer für ein Basiswert steigt oder fällt, bei Knock Outs ist mein Geld futsch, wenn er dabei eine bestimmte Marke touchiert. Bei den Binarys geht es stets um ganz genaue Termine und nur die Frage: drüber oder drunter zu dem Termin, also z.B. heute 15Uhr der Dax über oder unter 11700..

  4. Hallo Herr Fugmann,

    ein trauriges Thema ist das mit Zypern. By the way, meine Sache hatte sich dann irgendwann erledigt gehabt und ich konnte das Buch schließen. Sie wissen, was ich meine. Das Thema ist aber für viele andere immer noch offen. Leider ist die EU hier nicht so schnell, um die Regulierungslücke zu schließen. Was die letzten Schritte betrifft, ist das schonmal eine Entwicklung in die richtige Richtung aber es muß noch mehr passieren. Viele Grüße
    Marc

    1. @Marc, gut zu wissen!

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