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Aus diesem Grund macht Warren Buffett den fetten Reibach mit US-Banken – daraus kann man etwas lernen!

Warren Buffett entwickelt sich neben seiner Vorliebe für echte reale Produkte (Coca Cola etc) immer mehr zum Experten, wenn es darum geht verdammt viel Geld mit Bankaktien zu verdienen. Das zeigt sich einmal mehr...

Von Claudio Kummerfeld

Warren Buffett entwickelt sich neben seiner Vorliebe für echte reale Produkte (Coca Cola etc) immer mehr zum Experten, wenn es darum geht verdammt viel Geld mit Bankaktien zu verdienen. Das zeigt sich einmal mehr heute. 2011 hatte die Bank of America (Nummer 2 in den USA nach JP Morgan) kurz nach der Finanzkrise arge Probleme aufgrund von Rechtsstreitigkeiten, die aus der Immobiliengeschäften resultierten.

Warren Buffett kaufte mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway im August 2011 für 5 Milliarden Dollar Vorzugsaktien der Bank of America, die man sich mit satten 6% pro Jahr vergüten ließ. Parallel zu dem Deal, der als großer Vertrauensbeweis damals der Bank sehr half, erhielt Buffett Optionen um im Rahmen einer Kapitalerhöhung 700 Millionen Aktien der Bank für einen festgelegten Preis von 7,14 Dollar kaufen zu können.

Diese Option hat man heute sieben Jahre später ausgeübt. Die Aktie der Bank notiert inzwischen bei 23,73 Dollar. Somit kaufte man etwas für 7,14 Dollar, was an der Börse aktuell 23,73 Dollar wert ist. Ein Gewinn von 12 Milliarden Dollar! Ein Hoch auf Optionsgeschäfte, möchte man da sagen! Jetzt wird sich so mancher fragen: Hey, wie ungerecht, warum bekommt der so einen Kursabschlag beim Kaufpreis? Aus damaliger Sicht (August 2011) war das gar kein so berauschendes Geschäft für externe Beobachter, weil die Aktie damals nämlich um die 7 herum Dollar notierte (Chart).

Es geht also darum, was für ein Potenzial ein Investor wie Buffett in Krisenzeiten in potenziell guten Aktien sieht, die aber aktuell schlecht da stehen. Übrigens wird Buffett mit diesem Deal zum größten Aktionär der Bank of America. Bedeutend beteiligt ist er ebenfalls an Wells Fargo und Goldman Sachs. Zu Goldman gäbe es da noch etwas zu erwähnen.

Wir erinnern uns an die Finanzkrise 2008. Drei Jahre vor dem Bank of America-Deal hatte Warren Buffett wie aus dem Nichts einen für seine Firma tollen Deal mit Goldman vereinbart. In einer Zeit, wo jederman an der Solidität sämtlicher Finanzhäuser zweifelte, pumpte Buffett einfach so 5 Milliarden Dollar in Goldman Sachs mit einer Garantie-Dividende von 10%. Dazu gab es noch Bezugsrechte auf Aktien drastisch unter dem Marktpreis. Alles in allem machte Buffett einen sensationellen Schnitt.

Nach dem selben Prinzip (in Krisenzeiten einsteigen) pumpte Buffett erst vor wenigen Wochen Milliarden in einen scheinbar kaputten kanadischen Hypothekenfinanzierer, bei dem die Lage mehr als kritisch war und ist.

Was man daraus lernen kann

Und warum macht er jetzt diesen fetten Reibach, warum andere nicht? Ganz einfach. Er beherzigte ein einfaches Börsenprinzip. Kaufen, wenn alle verkaufen, und verkaufen, wenn alle kaufen. Als während der Finanzkrise die US-Banken angeschlagen waren, und wohl kaum irgendjemand bereit war mit großen Summen in sie zu investieren, stellte Buffett große Summen bereit, weil er wohl davon ausging, dass die Banken eh zu groß waren, um fallen gelassen zu werden (too big to fail). Und er sah wohl auch das Potenzial, wie die Banken nach der Krise da stehen würden. Er investierte, und konnte daher verdammt gute Konditionen raushandeln. Die Banken waren froh über so einen großen starken Investor, und akzeptierten diese Konditionen – wohl auch mangels Alternative. Wo waren die anderen Investoren mit ihren Geldbergen? Sie haben das Risiko gescheut. So ist das eben an der Börse…


Der Chart der Bank of America-Aktie seit 2005. Blau eingekreist ist der Zeitpunkt wo er die Option für den Kauf bei 7,14 Dollar erhielt. Damals der normale Marktpreis. Die Aktie könnte auch heute noch unter 10 Dollar vor sich hin vegetieren. Von daher war es ein Risiko, dass sich Jahre später massive auszahlte.



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2 Kommentare

  1. Halt doch ein Zocker, der Warren. Kein Vorbild für mich??.

  2. Wenn ein Dickfisch wie Buffet einen sehr tief gefallenen Titel kauft u.das durch die ganze Finanzpresse marketingmässig publik macht wird dieser Titel zu 99% ansteigen, also kein Meisterwerk,
    Wenn ein Titel sehr hoch ist u.Buffet aussteigen will, sagt er sicher nichts , oder pusht den Titel u.wird hohe Verkauspreise erreichen.
    Schlussfolgerung:Als Dickfisch kann man einzelne Titel manipulieren u.frisst die kleineren Fische wann u.soviel man will.
    Zur Erinnerung, bei der letzten Finanzkrise ist er bei einer gefährdeten CH Bank als Nothelfer aufgetreten u.hat sich einen todsicheren Superdeal ausgehandelt.
    Ich halte es mit Colombo, kein Vorbild, EHER EIN ABBILD DES HEUTIGEN FINANZKASINOS !

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