Es waren gestern die Rekordjäger Russell 2000 (-1,68%) und der Nasdaq Composte (-1,54%), die besonder stark unter Druck waren, während der zuvor so schwer verprügelte Dow Jones (neun der letzten zehn Handelstage negativ) nur -0,68% verlor.
Warum vor allem der Russell 200 auf die Mütze bekam, verdeutlicht folgender Tweet:
https://twitter.com/NorthmanTrader/status/1012064653067857920
Nun muß man wissen, dass in US-Finanzmedien (CNBC!) stets darauf hingeweisen wurde und wird, dass Chinas Aktienmärkte deutlich schlechter laufen als die Wall Street – gerne nimmt man den Vergleich zwischen Russell 2000 und dem Nasdaq mit dem (Tech-lastigen) Shenzhen Composite oder eben dem Shanghai Composite. Chinas Aktienmärkte sind im Bären-Territorium, und das bedeute, so die direkte oder indirekte Botschaft etwa bei CNBC, dass die Märkte offenkundig davon ausgehen würden, dass China den Handelskrieg wohl verliere und die USA gewinne! Einfach irre, aber der Fall (und schon Wittgenstein wußte: „Die Welt ist alles was der Fall ist“!).
Häufig gesehener Gast bei CNBC ist David Rosenberg, der als Kanadier diese Hybris der Amerikaner sehr kritisch sieht – und dabei aufzeigt, was unter der Oberfläche gestiegener Indizes (vor allem wegen den großen Tech-Werten, die den Nasdaq, aber auch den mit 26%-Anteil recht Technologie-lastigen S&P 500 nach oben trieben) bei den US-Sektoren passiert:
It's hilarious to read the tweet responses that the USA will win the trade war because the Shanghai index is under performing. Meanwhile, the SPX home builders are down 20%, banks down 13%, the auto stocks down 10%, the Transports down 8%. What a market!
— David Rosenberg (@EconguyRosie) June 27, 2018
Wie geht es jetzt weiter? Dazu folgende Einschätzung:
Die Wall Street mit der NYSE
CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=243386
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