Oberflächlich läuft die Konjunktur in den USA noch relativ robust? Im Hintergrund braut sich aber Stück für Stück ein Problem-Orkan zusammen. Wie aktuelle Daten der US-Notenbank zeigen, steigen die Ausfallraten für Bankkredite und Kreditkartenschulden immer weiter an, und erreichen nun die höchsten Stände seit 12 und 13 Jahren.
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung seit dem Jahr 2005: Die Ausfallraten (Verzug) bei allen Konsumentenkrediten bei allen US-Banken lag Ende Juni im Schnitt bei 2,74 % nach 2,68 % Ende März, so zeigen es diese Woche veröffentlichte Daten der US-Notenbank. Im Tiefpunkt vor drei Jahren lag die Ausfallrate bei 1,52 %. Damit wird aktuell das höchste Verzugsniveau bei Konsumentenkrediten in den USA seit dem Jahr 2012 erreicht. Im absoluten Hochpunkt der Finanzkrise lag die Quote im Jahr 2009 bei 4,85 %.
Auch bei den Kreditkartenschulden der Amerikaner sieht man einen deutlichen Anstieg. Die Ausfallrate steigt von 3,15 % Ende März auf 3,25 % Ende Juni 2024. Im Tief vor drei Jahren waren es nur 1,54 %, und im Hoch in der Finanzkrise waren es 6,77 % im Jahr 2009. Aktuell wird mit 3,25 % der höchste Ausfallstand bei den Kreditkartenschulden seit 13 Jahren erreicht. In der folgenden Grafik sehen wir die Entwicklung der Ausfallraten seit dem Jahr 2005.
Anders sieht die Lage bei den Immobilienkrediten der Amerikaner für Einfamilienhäuser aus. Die Ausfallrate zu Ende Juni liegt bei 1,73 % nach 1,71 % Ende März. Damit bleibt die Quote seit zwei Jahren auf einem konstant tiefen Niveau unter 2 %. Im Jahr 2010 hatte diese Ausfallquote im Hoch der Finanzkrise 11,48 % erreicht.
Daten und Grafiken: St Louis Fed
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