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Autoindustrie in der Krise – Aufschrei gegen anstehende CO2-Strafzahlungen

Mehrere EU-Mitgliedsländer schlagen aktuell Alarm gegenüber Brüssel wegen den anstehenden CO2-Strafzahlungen für die Autoindustrie.

Skoda-Fertigungsstraße im Volkswagen-Werk in Bratislava
Skoda-Fertigungsstraße im Volkswagen-Werk in Bratislava. Foto: Bloomberg

Die europäische Autoindustrie steckt in einer massiven Krise. Besonders die Probleme bei den beiden großen Massenherstellern VW und Stellantis sind nicht zu übersehen. Nun droht für 2025 weiteres geplantes Ungemach. Als hätte man nicht schon genug Sorgen, drohen CO2-Strafzahlungen in Milliardenhöhe in Richtung EU-Kommission.

Überschreitet ein Autohersteller in der EU seinen CO2-Flottenwert, werden Strafzahlungen an die EU fällig in Höhe von 95 Euro pro Gramm Überschreitung multipliziert mit der Stückzahl der in der EU verkauften Fahrzeuge. Robert Habeck möchte laut eigener Aussage verhindern, dass die Autoindustrie nächstes Jahr Strafzahlungen leistet. Er spricht laut Berichten davon, den Übergang „pragmatisch“ zu gestalten, und plädiert für eine „Verrechnung“. Wie unter anderem die „Zeit“ berichtet, könne sich Habeck demnach vorstellen, mögliche Defizite im kommenden Jahr von Autobauern durch die Übererfüllung der Quoten der Autokonzerne in den Jahren 2026 und 2027 verrechnen zu lassen.

Einfach diese drohenden CO2-Strafzahlungen ganz abzuschaffen, das fordert man in Deutschland aber nicht? Einige EU-Mitglieder schlagen Alarm gegenüber Brüssel. In Europa wächst der Widerstand gegen CO2-Strafzahlungen für Autohersteller, die gegen die ab 2025 geltenden CO2-Flottengrenzwerte verstoßen. Bloomberg berichtet hierzu: Eine Koalition aus sieben EU-Staaten fordert heute Maßnahmen, die Europas Industrie wettbewerbsfähig halten, statt sie mit Milliardenbeträgen zusätzlich zu belasten.

Italien, Polen und Österreich haben sich einer Gruppe angeschlossen, die die EU-Wettbewerbsminister am heutigen Donnerstag auffordern wird, eine Lösung zu finden. Das Bündnis, dem auch Bulgarien, Tschechien, Rumänien und die Slowakei angehören, will, dass Unternehmen ihr Geld lieber in neue Technologien investieren, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

“Die Industrie befindet sich jetzt an einem kritischen Punkt und steht vor erheblichen Herausforderungen in Bezug auf Produktion, Beschäftigung und globalen Wettbewerb, die dringendes und koordiniertes Handeln auf EU-Ebene erfordern”, heißt es in einem gemeinsamen Vorschlag der Staaten, der Bloomberg News vorliegt. Der nächste fünfjährige Gesetzgebungszyklus “bietet die Gelegenheit, die Industriepolitik besser mit den umfassenderen Zielen der EU in Bezug auf Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang zu bringen.“ Am Montag hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin ähnlich geäußert.

“Ich denke, es beginnt mit dem politischen Willen, die unserer Meinung nach unverhältnismäßigen Kosten der Einhaltung zu senken”, sagte Sigrid de Vries, Generaldirektorin des Verbands der europäischen Autohersteller ACEA. “Ich denke, dieser politische Wille wächst.“

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Alles , das Habeck anfasst, bleibt den Menschen als gewisse Hinterlassenschaften an den Schuhen kleben. In den 3 Regierungsjahren gibt es Nullkommanichts, wovon gewöhnliche und arbeitende Bürger irgend einen Vorteil gehabt hätten. Neben der Vernichtung von Hunderten von Milliarden Euro Steuergelder und hunderttausenden Arbeitslosen/Kurzarbeiter liegt kein einziger Euro auf der Habenseite der Volkswirtschaft.
    Das nennt man bei den Grünen das Mehren des Wohlstandes des deutschen Volks.

  2. Die Vorteile der EU lösen sich nach und nach im Wohlgefallen auf. Bin mal gespannt, wann der erste Konzernchef ganz offen von EU-Austritt schwadroniert. Wäre eh nur ein Beispiel für das zunehmende völlige Gegenpressing der EU-Bürokratie gegen die die Wirtschaft. Der erste große Sargnagel zum Derangement der EU war der Spruch der Europäischen Gerichtshofs zur Frage Asyl für afghanische Frauen, also Asyl für alle afghanischen Frauen, ohne Einzelprüfung, es wird vorangenommen, daß alle afghanischen Frauen asylberechtigt sind. Mit allen beigefügten Rechten. Man fragt sich unmittelbar: Gilt das eigentlich nicht auch für Frauen im Iran, in Nordnigeria, im Südsudan usw,usw ? Und das dann bis zu Enden denken………… Die EU ist am Ende, ob mit oder ohne CO2-Strafzahlungen.

  3. Das ist so bei Sozialisten
    Auch bei Öko- Sozialisten.
    Das Problem in die Zukunft verschieben, weil dann alles überstanden ist und es wieder blühende Landschaften geben wird.
    Blah, blah, blah.
    In 2 oder 3 Jahren ist die Industrie noch mehr am Boden, Pleite oder im Ausland.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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