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Autoindustrie raus aus der Krise? Riesenunterschied zwischen Ist-Zustand und Aussicht

Zu viel auf Halde produziert in der Autoindustrie?

Kommt die Autoindustrie dieses Jahr wieder raus aus der Coronakrise? Steigt die Produktion, leeren sich die Lager, und vor allem: Wollen die Konsumenten überhaupt kaufen, auch bei reduzierter Mehrwertsteuer? Das ist wohl die wichtigste Frage! Fast 7 Millionen Kurzarbeiter, dazu ein Heer von Selbständigen, die vor dem Nichts stehen. Wer von denen soll jetzt neue Autos kaufen, sei es auch noch so stark rabattiert?

Autoindustrie mit Licht und Schatten

In der Autoindustrie jedenfalls, da zeigt sich ganz aktuell ein Riesenunterschied zwischen der aktuellen Lage und der Erwartung, wie sich das Geschäft entwickeln wird. Das ifo-Institut hat dazu heute aktuelle Umfragedaten aus der Autoindustrie veröffentlicht. Die deutsche Autobranche hoffe laut ifo darauf, in den kommenden Monaten wieder langsam bergauf zu fahren. Die Geschäftserwartungen in der Branche sind erstmals nach sieben Monaten deutlich ins Positive gedreht. Der Erwartungsindikator stieg im Juni auf plus 27,7 Punkte nach minus 11,9 im Mai.

Aber die aktuelle Geschäftslage beurteilt die Autoindustrie jedoch immer noch sehr pessimistisch. Der Index stieg im Juni nur leicht auf minus 81,8 Punkte von minus 85,6 im Mai. Im April 2009 lag der Index bei minus 82,9 Punkten. Und auch für die Arbeitnehmer in der Autoproduktion sieht es nach wie vor finster aus! Für sie hat sich die Lage nämlich sogar noch weiter verschlechtert. Der Indikator zur Personalplanung fiel im Juni laut ifo auf minus 54,4 Punkte nach minus 50,5 im Mai. In der Finanzkrise betrug er im April 2009 minus 50 Punkte. Hier weitere Aussagen der Umfrage im Wortlaut:

Die Nachfrage hat sich hingegen kräftig gesteigert mit plus 52,2 Punkten im Juni nach minus 80,6 im Mai. Das ist die größte gemessene Verbesserung zum Vormonat seit 1991. Auch der Auftragsbestand wird seit 13 Monaten erstmals positiv beurteilt. Im Juni stieg der Indikator auf plus 15,2 Punkte nach minus 65,7 im Mai. Die Produktionserwartungen stiegen sich das zweite Mal in Folge. Der Indikator stieg im Juni auf plus 50,0 Punkte nach plus 23,5 im Mai. Mehr Unternehmen wollen ihre derzeit geringe Produktion wieder ausbauen. Das Auslandgeschäft scheint sich nur vorsichtig zu erholen. So stieg der Indikator der Exporterwartungen im Juni seit 17 Monaten zum ersten Mal ins Plus mit 16,8 Punkten nach minus 8,7 im Mai. Ihre Fertigwarenlager empfinden Unternehmen weiter als zu groß. Der Indikator blieb stabil bei plus 41,6 Punkten im Juni nach 42,1 im Mai.



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1 Kommentar

  1. Naja immerhin geht es für Tesla aufwärts.
    Zitat aus Zerohedge:
    „Die Lieferungen von Tesla-Fahrzeugen beliefen sich für den Zeitraum von April bis Juni auf 90.650 Fahrzeuge. Die Schätzungen der Wall Street, die sich wegen der Covid-19-Pandemie täglich änderten, lagen überall, aber die Konsenszahl lag laut FactSet bei etwa 72.000 Fahrzeugen.“
    Faszinierend dieser prozentuale Absatzanstiegt bricht alle Rekorde der Restwelt.

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