Europa

Autozulassungen in EU im Oktober schwach? Die Statistik kann täuschen

Autos auf Parkplatz

Die Autozulassungen zeigen für Oktober eine Konjunkturschwäche dank des zweiten Corona-Lockdowns? Na ja, das kann man auch anders sehen. Im Oktober wurden laut heutiger Meldung des europäischen Automobilverbands ACEA in der EU 953.615 Autos zugelassen. Das sind 7,8 Prozent weniger als im Oktober 2019, wo noch 1.034.669 Autozulassungen registriert wurden.

Aber: Man schaue bitte vier Wochen zurück, wo ACEA Daten für die Autozulassungen im September meldete. Da waren es nämlich nur 933.987 Zulassungen. Also gab es von September auf Oktober einen Zuwachs von 20.000 Autozulassungen. Es ist also ein aktuell spürbares Wachstum vorhanden. Das ist wichtig, weil die Coronakrise normale saisonale Zyklen derzeit aushebelt. Momentan ist eher wichtig, dass die Zahlen von Monat zu Monat ansteigen, als Zeichen einer aktuellen Nachfrage-Erholung.

Normalerweise schwören wir bei FMW auf die Zahlen für den Jahresvergleich. In diesem Fall kann man das Jahresminus im Oktober auf die starken Zahlen für die Autozulassungen im Oktober 2019 zurückführen, die das jetzige Ergebnis schwach erscheinen lassen. In der folgenden Grafik finden Sie die Datenübersicht der heutigen Veröffentlichung. Übrigens: Im viel aussagekräftigeren Zeitraum Januar-Oktober 2020 im Vergleich zu Januar-Oktober 2019 sind die Autozulassungen in der EU immer noch um 26,8 Prozent rückläufig. Die extrem harten Corona-Monate aus dem Frühjahr wirken halt immer noch nach.

Datenblatt zeigt Autozulassungen in der EU im Oktober



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1 Kommentar

  1. Die Autoindustrie ist im Umbau der Strukturen bereits weit vorangeschritten. Dabei spielt die wichtigste Rolle die grüne EU-Gesetzgebung und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit China. D.h. also geförderte E-Mobilität schwergewichtig in Europa mit hohen Entlassungen und massiver Ausbau der neuesten Verbrenner-Technologie ausserhalb Europas. Ähnliche Verschiebungen sind parallel in anderen Technologien mit CO2-Kosten unter Wettbewerbsgesichtspunkten feststellbar. Somit dürften die hohen Entlassungen aufgrund des Strukturwandels in Europa noch eher zunehmen.

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