Wie steht es wirklich um die Nachfrage nach Autos, mithin also um die globale Konjunktur? Und wie steht es insbesondere mit der Konjunktur in China?
Blickt man auf den Autozulieferer Leoni (ein Nürnberger Traditions-Unternehmen, dessen Ursprünge auf das Jahr 1569 zurück gehen – damals gründete Anthoni Fournier in Nürnberg eine Werkstatt zur Herstellung Leonischer Waren (Erzeugnisse aus Draht) dann lautet die Antwort: offenkundig nicht wirklich gut!
Das lange im MDAX, nun aber als sichtbares Zeichen des schleichenden Niedergangs im SDAX gelistete Unternehmen liefert vor allem Kabel und Bordsysteme an die Autoindustrie – und mußte heute einmal mehr seine Prognosen stark senken – Vorstandschef Aldo Kamper hält inzwischen einen Verlust im Geschäftsjahr für wahrscheinlich (erst im Februar hatte das Unternehmen die Prognosen stark abgesenkt, nun also in so kurzer Zeit gleich die nächste Absenkung). Dazu streicht das Unternehmen 2000 Arbeitsplätze, der bisherige Finanzvorstand Larl Gadesmann geht mit sofortiger Wirkung von Bord.
Die Aktie von Leoni verliert ca. 20% und fällt damit auf den tiefsten Stand seit neuen Jahren :
Der Niedergang ist rapide – noch Anfang 2018 lag das Papier über 65 Euro:
Leoni hat sicher auch hausgemachte Probleme – nicht hausgemacht aber sind die Aussagen des Vorstandschef bezüglich der nachlassenden Nachfrage nach den Leoni-Produkten, vor allem aus China. Man spricht von einer „schwierigen Marktlage“ – und das dürfte für die gesamte Autoindustrie gelten (Autohersteller und Autozulieferer).
Nur für die Autoindustrie? Auch der Chip-Sektor scheint derzeit im freien Fall zu sein:
https://twitter.com/GlobalProTrader/status/1105977373793665026
Aber Hauptsache die Fed erhöht die Zinsen nicht mehr und fährt die Bilanzreduzierung zurück – was kümmert uns schließlich die Realwirtschaft? Alles total bullisch..
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