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Beginn eines neuen Zyklus? Bärenmarkt-Ende: Morgan Stanley sieht Boden bei Schwellenländer-Aktien

Bärenmarkt-Ende: Morgan Stanley sieht Boden bei Schwellenländer-Aktien

Stehen die Aktien der Schwellenländer (Emerging Markets) kurz vor dem Ende des Bärenmarkt-Zyklus? Geht es nach Morgan Stanley, dann lautet die Antwort „Ja“. Die Aktienmärkte diverser Schwellenländer haben eine lange Durststrecke hinter sich. Ein Blick auf den Emerging Markets ETF zeigt, dass die Aktien seit den Hochs im Februar 2021 in der Spitze um rund 35 Prozent nachgegeben haben.

Auch in der längeren Betrachtung konnten die Schwellenländer-Aktien nicht punkten. Der MSCI Emerging Markets Index (-2,5 %) läuft seit knapp 10 Jahren seitwärts, während der MSCI World Index im gleichen Zeitraum um 21,5 % zugelegt hat. Die Underperformance hat diverse Gründe, wie zum Beispiel die harten Regulierungen in China, schwache Schwellenländerwährungen und die Covid-Pandemie. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass sich das makroökonomische Umfeld zum Positiven wendet.

Schwieriger Weg – Aktien aus Schwellenländern werden ein weiteres Jahr hinter denen der Industrieländer zurückbleiben

Emerging Markets: Ende des Bärenmarktes?

Bloomberg meldet, dass nach einer langen Verlustphase die Aktienmärkte der Schwellenländer und Asiens (ohne Japan) laut Morgan Stanley kurz vor dem Abschluss ihres Bärenmarkt-Zyklus stehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Großteil der Aktien die Talsohle durchschritten haben, da es zuletzt „zahlreiche“ Anzeichen für extreme Verkäufe gibt, schrieben die Strategen der Investmentbank, darunter Jonathan Garner, in einer Mitteilung vom Dienstag. Sie stuften die Aktien der Schwellenländer und Asiens (ohne Japan) von gleichgewichten auf übergewichten hoch.

Die Neueinschätzung von Garner und seinem Team, die zu Beginn des Jahres eine Vertiefung der Krise an den Märkten der Schwellenländer und Chinas richtig vorausgesagt hatten, folgt auf die längste Zeitspanne, die der MSCI Emerging Markets Index von seinem Höchststand bis zu seinem Tiefpunkt zurückgelegt hat. Die Aktien der Emerging Markets (EM) mussten zuletzt dem steigenden Dollar sowie Chinas strenger Covid-Politik Tribut zahlen.

Morgan Stanley erwartet, dass der MSCI EM Benchmark, der fünf Quartale in Folge eingebrochen ist und allein in diesem Jahr 26 % verloren hat, bis Juni um etwa 12 % gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag zulegen wird. „Es ist viel Porzellan zerschlagen worden“, nun es ist an der Zeit, die Samen für den nächsten Zyklus zu pflanzen“, schreiben Garner und seine Kollegen. Anleger sollten sich auf bewährte Frühzykliker konzentrieren“, fügten sie hinzu und stuften Korea-, Taiwan-Aktien sowie Asiens Halbleiter- und Tech-Hardware-Sektoren auf übergewichten.

Schwellenländer hinken den Industrieländern hinterher

Laut Bloomberg ist der MSCI EM-Index auf dem besten Weg, zum vierten Mal in diesem Jahr schlechter abzuschneiden als der Aktienindex der Industrieländer. China trägt einen Großteil der Schuld am historischen Abschwung der Schwellenländer-Aktien, da die Null-Covid-Politik des Landes, die Immobilienkrise und die Spannungen mit dem Westen zum Absturz der Aktienmärkte des Landes geführt haben.

Diese Probleme werden China davon abhalten, in den nächsten 12 Monaten eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen, auch wenn das Land aufgrund seines überverkauften Zustands und seiner niedrigen Bewertungen wahrscheinlich an einem Aufschwung der Schwellenländer teilhaben wird, so Morgan Stanley.

Chinesische Aktien, die in Hongkong notiert sind, waren am Mittwoch, als der Handel in der Finanzmetropole nach einem Feiertag wieder aufgenommen wurde, die besten Performer in Asien. Der Hang Seng Index sprang um mehr als 6 % in die Höhe und schloss damit zu einer weltweiten Rally auf. Diese stellte sich nach schwachen US-Wirtschaftsdaten ein, da Anleger darauf wetten, dass die Federal Reserve die Zinsen nicht allzu aggressiv anheben wird. Unterdessen sieht Garners US-Kollege Michael J. Wilson – einer der größten Aktienbären an der Wall Street – noch weiteres Abwärtspotenzial für US-Aktien. Er prognostiziert jedoch einen möglichen Tiefpunkt für den S&P 500 im Laufe dieses oder Anfang nächsten Jahres bei 3.000 bis 3.400 Punkten.

Ein 10-Punkte-Modell, das Morgan Stanley zur Identifizierung von Wendepunkten an den Märkten verwendet, deutet eine hohe Wahrscheinlichkeit an, dass sich ein Tiefpunkt für aufstrebende Volkswirtschaften und asiatische Aktien bildet, was eine „zwingende“ Kaufgelegenheit darstellt, heißt es in dem Vermerk. Wobei Südkorea und Taiwan die „größten Chancen für einen neuen Zyklus bieten“, da beide Märkte in diesem Jahr underperformt haben und ein Wendepunkt im Halbleiter-Bestandszyklus bevorsteht, schrieb Garners Team. Zu den Top-Picks gehört beispielsweise Taiwan Semiconductor Manufacturing.

10 Anzeichen für eine neue Kaufgelegenheit

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Die primäre Frage lautet doch: werden die Industrien in den EM bald wieder (viel)Geld verdienen?
    Gestern würde hier in einem Beitrag erklärt, warum nicht. Und dazu noch welche Argumentie, die mn so findet:
    1. Schulden zu teuer wegen Zinssteigungen. Auch wenn die Zinsen jetzt langsamer oder nicht mehr steigen, werden die Schulden noch nicht billiger.
    2. Klimaprobleme die für Produktionsausfall und oder Kosten sorgen
    3. Energiemangel, weil vorerst der reiche Westen alles aufkauft.
    4. Ernährungsknappe sorgt bei den MA für andere Prioritäten als pünktlich zu Arbeit erscheinen
    5. Zunehmende Internationale politische Spannungen wogegen die Länder der EM sich am wenigsten wehren können.
    6. Wenig Bereitschaft in diesen Unsicherheiten zu investieren vielleicht? Aber das ist meine Mutmaßung.
    Ich bin da eher schwer pessimistisch und sehe nicht dass die dassdie Schwellenländer uns hinterherlaufen, sondern vorne weg gehen. Beim runtergehen.
    Schön dass die Analisten bei Morgan Stanly da positiv sind.

    1. Sind ja auch Amerikaner, die sehen dies wahrscheinlich für ihr Land positiv. Die USA haben und wenden andere Methoden an um zu handeln und zu verkaufen.
      Und die Stimmung ist so, daß der „globale Süden“ nicht mehr so scharf darauf ist mit dem Westen Geschäfte zu machen. Die wenden sich wie fast ganz Afrika Russland und China zu. Die haben einen Vorteil : Sie behandeln die Menschen auf Augenhöhe nicht herablassend und Besser-Wissend und mischen sich auch nicht in deren innere Angelegenheiten ein – so wie der gefürchtete IWF.

      Aktuell : Die EU will Tansania und Uganda den Bau einer 1.500 km langen Ölpipeline bis ans Meer verbieten, bzw. davon abbringen. Ugandas Premier war perplex als er das vernahm. Der frz. Energiekonzern Total Energies will das durchführen, steht jetzt aber in der EU unter Beschuss. Vor allem sei das Projekt Klimaabträglich. Dabei ist auf den Schutz der Natur geachtet etc. etc. (kann man nachlesen, nur googln,gibt´s mehrere Berichte). Uganda sagt ganz einfach : “ Na wenn die EU nicht will wir werden jemand anderes finden“. 6,3 Mrd. Barrel an Vorkommen werden geschätzt bei einer täglichen Förderung von 230 tsd. Für die dortigen Staaten bedeutet das einen ungeheuren Aufschwung. Und den sollen sie aufgeben nur weil die satten Wohlstandseliten und auch
      die …. gewaschenen Bürger in Europa das Klima „schützen“ wollen ? weil die Angst haben die Welt geht unter ? für diese Verschwörungstheorie ? Klimaschutz bezweifle ich stark, wenn ich die ganzen Aktivitäten in denen Blackrock engagiert ist betrachte und unsere Eliten in Blackrock investieren.

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