Weiter bergab geht es mit der Banco Espirito Santo in Lissabon. Nach einer guten Eröffnung kommt erneut Druck auf:
Hauptgrund des weiteren Abverkaufs ist die Mitteilung der Konzernmutter Banco Espirito Santo Financial Group, dass man den Anteil an Banco Espirito Santo SA um 4,99% auf nun 20,1% reduziert habe, um einen margin call für einen im Juni aufgenommenen Kredit von knapp über eine Milliarde Euro bedienen zu können. Im Klartext: um Kreditforderungen zu bedienen, muß die Konzernmutter Anteile an ihren Beteiligungen innerhalb des Konzerns reduzieren – nicht eben ein Zeichen für Bonitätsstärke. Die Anleihen der Banco Espirito Santo SA fallen daraufhin auf ein Allzeittief und rentieren mit 9,58%.
Über das Wochenende wurde die Führungsspitze der Bank ausgewechselt – Zeichen für den Willen zum Neuanfang. Die Hoffnung der Märkte besteht nun darin, dass die Bank selbst genügend Kapitalpuffer hat – oder auf den Bankenrekapitalisierungsfond der EU zurückgreifen kann.
Unterdessen hat die Ratingagentur S&P am Freitag die Banco Espirito Santo nach dem Ausfall einer Zahlung für Schuldpapiere abgestuft und darauf verwiesen, dass die Lage nach wie vor undurchsichtig sei. Die „Portugal-Krise“ ist also, wie es scheint, noch lange nicht vorbei..
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