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Kaum mehr Dollar-Reserven Bangladesch kann Öl nicht mehr in US-Dollar bezahlen

Dollar-Knappheit wird zunehmend zum Problem in vielen Ländern

Bangladesch Dollar Öl

Nach Pakistan und Sri Lanka hat nun Bangladesch Schwierigkeiten, Öl in Dollar zu bezahlen, da dem Land die Dollar-Reserven ausgehen. Die staatliche Erdölgesellschaft Bangladesh Petroleum Corp (BPC) schuldet den Ölgesellschaften aus Indien, China und Indonesien mehr als 300 Millionen US-Dollar.

Bangladesch mit schwindenden US-Dollar-Reserven – wie das Öl bezahlen?

Die Dollar-Reserven des südasiatischen Landes sind seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar des letzten Jahres um mehr als ein Drittel gesunken. Am 17. Mai erreichten sie mit 30,18 Milliarden Dollar den niedrigsten Stand der letzten sieben Jahre.

Bangladesch ist stark von Energieimporten abhängig und kämpft mit Stromausfällen, die auf Öl-Knappheit zurückzuführen sind. Dies beeinträchtigt die exportorientierte Bekleidungsindustrie des Landes erheblich.

Die Bangladesh Petroleum Corp importiert monatlich 500.000 Tonnen raffiniertes Öl und 100.000 Tonnen Rohöl. Im April-Schreiben hieß es, dass mehrere Treibstofflieferanten entweder weniger Ladungen als geplant geschickt oder mit einem Lieferstopp gedroht haben.

Die Gläubiger umfassen Unternehmen wie Unipec, den Handelsarm des staatlichen chinesischen Sinopec, Vitol, ENOC, Indian Oil Corp Ltd (IOC), PetroChina und die indonesische BSP. Mehrere Unternehmen haben schon mit Lieferstopps gedroht, während andere weniger Treibstoff als geplant lieferten.

Bangladesh Petroleum bittet Regierung um Begleichung von Schulden in Rupien

Die Bangladesh Petroleum hat die Regierung aufgefordert, den staatlichen Banken in Bangladesch zu erlauben, ihre Schulden bei indischen Unternehmen in Rupien zu begleichen – Geschäfte mit Bangladesch also nicht mehr in Dollar oder anderen wichtigen Währungen abzuwickeln, da die Devisenreserven des Landes sinken. Stattdessen sollten die Währungen Taka und Rupie bevorzugt werden. Allerdings hat bisher die Regierung von Bangladesch den staatlichen Banken nicht erlaubt, die Schulden in Rupien zu bezahlen. Die BPC schuldet der Indian Oil Corp. (IOC) 147,2 Millionen US-Dollar und muss zudem in diesem Jahr der indische Numaligarh Refinery Ltd. 41,1 Millionen Dollar für Diesel bezahlen.

Bangladeschs Wirtschaft, die ein Volumen von 416 Milliarden Dollar hat, gehört seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Allerdings haben steigende Preise für Energie und Lebensmittel aufgrund von Konflikten die Importrechnung und das Leistungsbilanzdefizit des Landes in die Höhe getrieben. Bangladesch werde Öl von jedem kaufen, der einen „angemessenen Preis“ bietet, sagte Premierministerin Sheikh Hasina. Aber ein steigender Preis für den Kraftstoff macht das Unterfangen immer schwieriger.

IWF-Darlehen für Bangladesch genehmigt

Im Januar genehmigte der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Darlehen in Höhe von 4,7 Milliarden Dollar für Bangladesch. In diesem Jahr haben auch andere südasiatische Länder wie Sri Lanka und Pakistan IWF-Mittel beantragt oder erhalten.



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6 Kommentare

  1. das sind Kollateralschäden verursacht durch die Sanktionen gegen Russland.
    Und die G7 will diese noch verschärfen. Wesentliche Treiber ist die EU und Deutschland (ich weiß, dass Deutschland zur EU gehört).

    1. Der Energiefaktor

      … und es sind die Kollateralschäden verursacht durch die ESG-Politik, welche die Suche, Erschließung und Förderung von Öl, Gas, Kohle (und auch weiteren wichtigen Rohstoffen) mit allen erdenklichen Mitteln sabotiert.

      … und es sind die Kollateralschäden der Verschwendungssucht westlicher Regierungen, allen voran die USA, speziell jetzt unter Biden, die immer mehr Schulden machen, diese von den Zentralbanken durch Geldmengenausweitung monetarisieren lassen, was zu Inflation und als Folge zur Hochzinspolitik führt, was wiederum den Dollar überproprortional stärkt und die Währungen von Ländern wie Bangladesh absinken lässt und damit zum energetischen Staatsbankrott zahlreicher Entwichlungsländer führt.

      Pakistan wird jetzt massiv auf Kohlestrom setzen, weil wir Pakistan zu Wucherpreisen das LNG weggekauft und damit eine schwere Energiekrise in Pakistan ausgelöst haben. Die haben gar keine andere Wahl mehr, als auf Kohle umzustellen. Was bringt dann wohl unsere deutsche Energiewende für den globalen CO2-Wert??

      Ohne (billige) Energie keine Produktivität. Ohne Produktivität kein Wohlstand.

      Dummheit hat einen Preis, nur werden unsere westlichen Politiker diesen Preis nicht selber bezahlen. Bezahlen werden ihn die einfachen Bürger im Westen und und den Entwicklungsländern. Bezahlen werden sie ihn mit ihrer Verarmung!
      Danach kommen die links-grünen Politiker dann zur verarmten Bevölkerung angerannt, und reden ihnen ein, von der links-grünen Politik, die sie arm gemacht hat, bräuchten sie ganz dringend noch mehr.

      „O sancta simplicitas!“ (Jan Hus)

      MfG
      Der Energiefaktor

  2. Der Internationaler Währungsfonds (IWF) bekennt sich dankenswerterweise zu einer multipolaren Außenwirtschaftspolitik auf Grundlage der UN-Charta.

    1. Siehe hierzu ggf. auch die Instagram-Seite zelenskiy_official.

  3. Trötet jetzt Finanzmarktwelt.de in das gleiche Propagandahorn? Oder wieso die Erwähnung von Ukrainekrieg gleich im Eröffungssatz? Was hat die Zahlungsunfähigkeit von Bangladesh Petroleum Corp mit de Ukraine oder Russland zu tun? Das ist zumindest aus dem Artikel nicht klar geworden.

  4. @LeserX
    Ich entschuldige mich, dass der Zusammenhang nicht ganz klar geworden ist. Aber die Oelpreise sind nun mal auf Grund der russischen Invasion in 2022 stark gestiegen. Ich sehe hier keine Propaganda, sondern einfach nur ein Fakt.

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